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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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unmöglich.«
    »Versuch es bei Netley«, sagte Frigate.
    Burton tat wie gehießen. Diesmal zeigte ihnen der Bildschirm eine klarere Flüssigkeit. Man konnte zwar nicht tief in sie hineinsehen, aber einen schattenhaften Gegenstand ausmachen, der wie ein Sofa aussah. Neben ihm befand sich ein kleiner, dunkler Gegenstand, der zu verschwommen war, um ihn zu identifizieren. Aber er trieb dahin. Es konnte eine Plastikflasche sein, die vielleicht bis zur Hälfte gefüllt war, so daß die darin enthaltene Luft ihr Auftrieb verlieh.
    »Eindeutig eine andere Flüssigkeit«, sagte Burton.
    »Frag den Computer, ob er weiß, was passiert ist«, sagte Frigate.
    Burton warf ihm einen Blick zu. »Sei doch kein Narr. Wer immer das getan hat, er wird den Computer angewiesen haben, uns nichts zu sagen.«
    »Das kannst du nicht wissen. Vielleicht ist es dem Schnark egal. Vielleicht möchte er, daß wir es wissen. Überhaupt… wenn er glaubt, wir wären alle tot, es wäre niemand mehr da, der noch Fragen stellen kann, warum soll er dann irgend etwas verbergen?«
    »Alles ist möglich. Bitte verzeih mir meine Bemerkung.«
    Burton fragte den Computer, ob es Aufzeichnungen von den aktuellen Ereignissen in Turpinville und Frigates Welt gäbe. Der Computer bejahte. Burton ordnete an, die Bilder aus Turpinville abzuspielen, und in dem Moment anzufangen, da die Flüssigkeit in diese Welt geströmt war.
    Man hatte angenommen, daß AV-Übertragungen zwischen den einzelnen Welten lediglich durch die Computer-Einheiten möglich wurden, die per Kabel miteinander verbunden waren. Aber der Schnark, der oder die Unbekannte, hatte eine Möglichkeit gefunden, diese Kommunikations- und AV-Barrieren zu durchbrechen. Einzelne Wandteile der Welten waren in Bildschirme verwandelt worden, und Burton und seine Gefährten sahen die Flut, wie sie ein Vogel aus der Luft gesehen hätte. Sie beobachteten, wie die Wasser der Brunnen, des Flusses, der Marschen und der Seen durch die bernsteinfarbene Flüssigkeit ersetzt wurden - bei der es sich, wie der Computer zur Antwort auf Burtons Frage erklärte, um Bourbon handelte.
    »Bourbon?« sagte Burton und forderte den Computer auf, die Aussage zu wiederholen.
    Es war Bourbon.
    Die Einlaßöffnungen der verschiedenen Wasserquellen hatten die Flüssigkeit unter hohem Druck hineingepumpt. Die Springbrunnen waren in die Höhe geschossen, bis sie fast die Decke der brobdingnagischen Kammer berührt hatten, und der Fluß und die Seen und Marschen hatten den rasend schnell ansteigenden Whiskypegel mit immer neuer Nahrung versorgt.
    »Kein Zweifel, es war bester Bourbon«, murmelte Burton.
    Die Bewohner von Turpinville waren in Panik geraten, aber nach ein paar Minuten hatten sie auf jedes erdenkliche Verkehrsmittel zurückgegriffen, um zum Ausgang zu gelangen. Sie hatten mit Fäusten, Messern und Handfeuerwaffen gegeneinander um die hundert zur Verfügung stehenden Flugstühle gekämpft. Die Zurückgelassenen hatten sich um Autos, Motorräder und Kutschengespanne geschlagen. Sie hatten sich in die Zugwaggons gezwängt und waren sogar auf die Wagen gestiegen. Wer einen Stuhl hatte, war schnell zum Ausgang geflogen, um dort feststellen zu müssen, daß man die Tür nicht öffnen konnte. Die Menschen, die sich zu Fuß und in Bodenfahrzeugen auf den Weg gemacht hatten, waren ertrunken, bevor sie den Ausgang erreicht hatten.
    Wären sie nicht in Panik geraten, hätten sie in den E-M-Konvertern Flugstühle anfertigen und zum Ausgang fliegen können. Wo sie entdeckt hätten, daß ihre Anstrengungen vergeblich gewesen wären.
    Obwohl der Schnaps schnell eingeströmt war, hatte er ein gewaltiges Volumen zu füllen, und die Oberfläche des Flüssigkeitspegels war erst zu einem Viertel an den Wänden hochgeklettert. Die Menschen in den Stühlen waren bis zur Decke hochgestiegen und dort von den Dämpfen überwältigt worden oder an Sauerstoffmangel gestorben. Einige lebten vielleicht noch; sie würden aber nicht mehr lange aushalten. Die Flut brauchte nicht mehr anzusteigen, um ihr Werk zu vollenden.
    »Welch ein Tod!« sagte Burton.
    Er musterte die bleichen, starren Gesichter. »Wir können es wohl direkt mit Netleys Welt versuchen.«
    Dort war das gleiche geschehen, abgesehen davon, daß der Schnaps aus Gin bestand. Der beste, natürlich.
    Burton nahm an, daß denen, die in den beiden Welten gestorben waren, eine Auferstehung verweigert werden würde. Er behielt recht damit.
    Die Zigeuner hatten sich in einem Gang aufgehalten, der

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