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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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ihn jedoch unterbrochen, bevor er dazu gekommen war, und er hatte vergessen, die Frage noch einmal aufzugreifen. Jetzt, wo er hier war, würde er selbst nachsehen, was sie enthielten.
    Jede Tür trug auf dem Mittelpunkt ein Goldsymbol, das die Identität des Zwölferrat-Mitglieds der Ethiker andeutete, dessen Besitztümer hier lagerten. Das Symbol direkt vor Burton bestand aus zwei horizontalen Balken, die von zwei längeren vertikalen Balken gekreuzt wurden. Es war Logas Symbol. Man könnte es, dachte Burton, ein Doppelkreuz nennen.
    Er gab das ihn identifizierende Codewort, und über den Balken bildete sich ein leuchtender Bildschirm.
    »Ich wünsche den Raum hinter dieser Tür zu betreten«, sagte Burton. »Benötige ich ein Codewort, um die Tür zu öffnen?«
    Der Bildschirm enthüllte: JA.
    »Welches Codewort benötigt man, um die Tür zu aktivieren?« sagte Burton.
    Er hatte erwartet, daß der Computer erwiderte, diese Information sei für ihn nicht erhältlich. Statt dessen blitzte jedoch in den Buchstaben der Ethiker auf: LOGA SAGT.
    »Das ist ja einfach genug«, murmelte De Marbot.
    In der Hoffnung, daß die Worte nicht mit Logas Stimmabdruck gekoppelt waren, sprach Burton mit perfekter Betonung die ethische Wendung aus.
    Die Tür öffnete sich nach außen und enthüllte einen kleinen, kahlen, gut erhellten Raum. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Treppe, die zu einer kleinen Plattform führte. Die beiden gingen hinauf, und Burton drückte die konventionelle, längliche Tür auf. Die dahinterliegende Räumlichkeit war erhellt, wenn auch das Licht erst in dem Augenblick aufgeflammt war, als sie die Tür geöffnet hatten. Sie standen eine Weile blinzelnd da, bevor sie erkannten, was sie sahen.
    Obwohl sie in der Nähe der gewölbten Wände stehen mußten, stellte sich in ihnen die Illusion ein, daß sich die Wände rechts und links neben ihnen meilenweit erstreckten. Der Horizont schien sehr weit entfernt.
    Die Entfernung vor ihnen war jedoch keine Illusion. Dieser gewaltige Raum war 8,6 Kilometer lang.
    »Es ist eine kleine Welt«, sagte De Marbot leise.
    »So klein auch wieder nicht.«
    Der größte Teil schien aus einem gewaltigen, gepflegten Park mit vielen Bäumen und gemähtem Gras zu bestehen. Vor ihnen, etwa vier Kilometer entfernt, lag ein sanft ansteigender Hügel, auf dessen Spitze sich ein in der Nachmittagssonne funkelndes Gebäude befand. Die Villa war wahrscheinlich echt; die Sonne war zweifellos simuliert.
    »Es sieht ziemlich römisch aus«, sagte Burton. »Ich schätze jedoch, wenn wir uns dem Haus nähern, werden wir bei den Details Unterschiede ausmachen.«
    Ihre Stühle hätten zwar durch die Türen gepaßt, aber Burton entschied sich dagegen, den Raum zu erforschen. Sie kehrten zum Zentralgebiet zurück und baten den Computer um das Codewort für die Kammer neben derjenigen Logas. Sie hatte Logas Frau gehört und wies die gleiche Art Vorraum auf. Aber sie öffnete sich zu einer Aussicht, die die beiden Männer verwirrte. Das gesamte brobdingnagische Gebiet war ein Labyrinth kleiner und großer Spiegel in einer komplexen Anordnung, auf die sie sich keinen Reim machen konnten. Ihre Abbilder wurden von Spiegeln in der Nähe erfaßt und, soweit sie sehen konnten, nach innen reflektiert. Die Lichtquelle war nicht auszumachen; die Illumination schien von überall zu kommen. Weit entfernt - und kaum auszumachen -befand sich ein Säulenkreis. Dieser wurde ebenfalls reflektiert, aber auf eine Weise, daß sie ihre eigenen winzigen Gestalten zwischen den Säulen stehen sahen.
    »Worin liegt der Sinn?« fragte De Marbot.
    Burton zuckte die Achseln. »Das werden wir eben herausfinden müssen«, sagte er. »Wenn auch nicht jetzt sofort.«
    Die nächste Kammer gewährte ihnen Zutritt zu etwas, das eine arabische Wüste zu sein schien. Unter einer heißen Sonne dehnten sich Sand und Felsen aus, hauptsächlich auf einer Ebene, aber hier und da mit Hügeln. Die Luft war viel trockener als die in den beiden ersten Kammern. Etwa fünf Kilometer entfernt befand sich etwas, das nach einer großen Oase aussah. Große Palmen wuchsen zwischen Gras, und das sich kräuselnde Wasser eines Sees zwischen den Bäumen glitzerten im Sonnenlicht des Spätvormittags.
    In ihrer Nähe lagen die Skelette dreier Tiere. Burton hob einen Schädel auf. »Löwen«, sagte er.
    »C’est remarquable«, murmelte De Marbot, wobei er zu seiner Verwunderung in seine Muttersprache zurückfiel. Dann, auf Englisch: »Drei

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