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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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Farbe war fortgebrannt.
    Burton ging hinter der Wand in Deckung. Ein Strahl schoß durch die Türöffnung und verbrannte den Anstrich der gegenüberliegenden Wand. Ein weiterer, höher gezielter Strahl vernichtete noch mehr.
    »Dick!« rief De Marbot. »Bist du in Ordnung?«
    »Ich bin nicht verletzt!« schrie Burton. »Zeig dich nicht!«
    »Ich bin doch nicht blöd!« schrie der Franzose zurück.
    Aber er war es doch; wenigstens aus Burtons Blickwinkel war er es. De Mar-bot lief an ihm vorbei auf den Gang hinaus, der Maschine entgegen. Burton rief ihm hinterher, er solle stehen bleiben. Der Franzose hielt jedoch nicht inne, sondern sprang auf den Rücken des Molochs und klammerte sich an einer Sprosse dicht unter der höchsten Stelle fest. Burton hatte erwartet, ihn von einem Strahl in Stücke geschnitten zu sehen, aber im gleichen Moment, in dem De Marbot auf den Gang hinausgelaufen war, hatte die Maschine das Feuer eingestellt. Später fragte Burton sich, ob die Strahlen nur auf ihn abgefeuert worden waren, um ihm den Mut zu nehmen, näher heranzukommen oder die Maschine beim Rückzug zu verfolgen.
    Die Maschine rollte nun zurück, an der Öffnung zu Logas Raum vorbei. De Marbot hielt sich lächelnd mit einer Hand fest und winkte Burton zu.
    »Spring runter!« rief Burton. »Du kannst nichts tun! Spring runter, bevor sie dich tötet!«
    »Ich folge ihr, wohin sie auch geht!« rief De Marbot.
    Er büßte seine gespielte Tapferkeit jedoch ein, als die Maschine plötzlich anhielt und dann so schnell vorwärts schoß,
    daß ihre Räder kreischten und sich das Gummi auf dem Boden abrieb. Zwar hatte sie das Feuer ihrer sämtlichen Geschütze eingestellt, doch nun gab sie einen Strahl aus der Nase ab. Die violette Lanze traf die Ziegelwand und durchbohrte sie, dann weitete sich der Strahl zu einem Kegel, dessen Sockel die in seiner Reichweite befindlichen Ziegel schmolz und eine Öffnung schuf, die groß genug war, um die Maschine hindurchrollen zu lassen.
    De Marbot hatte aufgeschrieen, den Griff jedoch gelöst, bevor er gegen die Kante der Öffnung geprallt war. Er lag still da, mit dem Gesicht auf dem Boden.
    »Dieser verrückte Froschfresser!« sagte Burton. Die Maschine jagte in der Ferne um eine Ecke und enthüllte dabei, daß sie kein starrer Körper war, sondern Glieder und Gelenke aufwies, die es ihr ermöglichten, Ecken zu umfahren, wenn auch nur ganz knapp. De Marbot hatte sich mittlerweile aufgesetzt und hielt seinen Kopf.
    Burton eilte zu ihm. Er war etwas schneller da als Aphra.
    »Bist du verletzt?«
    De Marbot verzog das Gesicht, dann lächelte er.
    »Nur mein Stolz. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich habe vor Angst geschrieen.«
    Unterstützt von Burton richtete er sich auf. »Ich hab ein paar Kratzer, Schürfwunden und Prellungen abbekommen. Als ich für meinen ruhmreichen Kaiser kämpfte, habe ich mir schon bei einem Sturz vom Pferd schlimmere Verletzungen zugezogen. Aber noch nie war ein Ritt so kurz!«
    Aphra umarmte ihn und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. »Du blöder Hurensohn! Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    »Für eine Leiche bist du aber sehr lebendig und zornig«, sagte De Marbot und drückte sie an sich. »Oh, mein beklagenswerter Arm, meine arme Schulter! Mein kleiner Kohlkopf, nie wieder kann ich dich mit meiner allgewaltigen, gewohnten Kraft und Liebe umarmen!«
    Sie machte sich frei und wischte sich mit den Fingern die Tränen fort.
    »Dein kleiner Kohlkopf, verdammt! Ich bin kein Gemüse, ich bin eine Frau! Eine Frau, die sehr wütend auf dich und deine Heldentat ist!«
    »Eine Rose mit Dornen vielleicht, was?«
    Burton sah auf und blickte durch den Gang. Niemand war in Sicht.
    »Warum bist du auf das Ding gesprungen?« fragte er. »Was wolltest du damit bewerkstelligen?«
    »Ich wollte mit ihm zu seinem Schlupfwinkel reiten, wo ich seinen Herren, den Schnark, zu finden hoffte. Dann hätte ich ihn überrascht und gefangengenommen - oder getötet, wenn es nicht anders gegangen wäre. Aber ich vergaß in der Hitze des Gefechts, daß das Ding nur ein Loch machen würde, das gerade für es selbst gereicht hätte.«
    »Du kannst von Glück reden, daß du dir das Gehirn nicht aus dem Kopf gestoßen hast, falls du überhaupt eins hast«, sagte Burton. Er teilte Aphras Zorn; er mochte den Franzosen sehr gern. »Es war zwar großartig, aber kein gutes Husarenstück.«
    »Ach, du bist doch nur neidisch, weil es dir nicht selbst eingefallen ist.«
    Burton lachte. »Vielleicht hast du

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