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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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anstieß.
    »Die Umgebung ist so wichtig wie die Gene, aber weit unermeßlicher, als die meisten Menschen glauben.« »Das gilt für alles«, hatte Burton gesagt.
    Daran dachte er, als die Wand vor ihm plötzlich aufleuchtete. Er richtete sich auf und lehnte sich zurück. Dies würde ein viel größerer Bildschirm werden als gewöhnlich. Als er zu wachsen aufhörte, hatte er einen Durchmesser von drei Metern.
    »Ja?« sagte Burton, als das erwartete Gesicht, eines seiner sieben Mitbewohner, nicht erschien. Statt dessen wurde das Licht immer schwächer, bis es sich auf dem Grau der Wand in Schwärze verwandelt hatte. Schwache Geräusche drangen aus ihr hervor.
    Er wies den Computer an, sie zu verstärken und beugte sich vor. Die Geräusche waren so schwach wie zuvor. Er wiederholte seinen Befehl; der Computer kam ihm immer noch nicht nach.
    Plötzlich riß eine Lichtflut ein zackiges Loch in die Mitte des Bildschirms, und die Geräusche wurden lauter, wenngleich sie noch immer unverständlich waren. Das Loch dehnte sich aus, und er konnte etwas sehen, das weiß und blutüberströmt war. Irgend etwas, das mit einer anderen Flüssigkeit als Blut benetzt war.
    »Da kommt der kleine Teufel«, sagte jemand.
    Burton fuhr aus dem Sessel.
    »Großer Gott!«
    Er sah durch die Augen eines anderen. Das weiße Ding war ein Bettlaken; das Wasser das, was vor der Geburt austrat; die roten Streifen Blut. Die Stimme war ihm unbekannt. Aber der Schrei, der sie übertönte, war der - er hatte keine Ahnung, woher er es wußte, aber er wußte es - seiner Mutter.
    Plötzlich zeigte ihm der Bildschirm mehr, wenngleich das Bild schwach blieb. Um ihn herum war ein Raum, in dem sich Riesen befanden. Der Bildschirm wurde dunkel, als jemand durch den Raum schritt. Und dann drehte sich der Raum, und Burton erhaschte einen Blick auf riesige Arme. Sie waren von den Ellbogen abwärts nackt, die Hemdsärmel aufgerollt. Ein großes Bett drehte sich ebenfalls, und darin lag seine Mutter, verschwitzt, das Haar feucht. Seine Mutter war jung. Eine riesige Hand zog ein Tuch über den nackten Leib, die Beine und das blutige, haarige Heim, aus dem er verstoßen worden war.
    Nun hing er mit dem Kopf nach unten. Ein schmerzender Klaps. Ein dünner Schrei. Sein erstes Keuchen.
    »Ein lebhafter kleiner Teufel, nicht wahr?« sagte eine Männerstimme.
    Burton war Zeuge seiner eigenen Geburt.

12
    Er konnte zwar sehen und hören, was mit ihm geschah (besser gesagt: mit dem Neugeborenen), aber er konnte dessen (seine) Reaktionen nicht wahrnehmen. Er empfand keinen Schmerz, außer einem geistigen, als die Nabelschnur durchtrennt wurde. Er sah die Operation nicht einmal, erhaschte jedoch, als er hochgehoben wurde, einen Blick auf die Nabelschnur, die auf einem Handtuch lag. Er wußte erst, daß er gesäubert wurde, als ein Handtuch auf seine, (des Säuglings) Augen gedrückt wurde. Dann wurde er in ein Tuch gehüllt und seiner Mutter in die Arme gelegt. Davon sah er nur, wie die Schwester mit dem Tuch kam, ihre gestärkte weiße Schürze, den oberen Teil seiner Mutter und dann von unten ihr Gesicht.
    Schließlich trat sein Vater ein. Wie jung dieses dunkle, fahle, römische Gesicht war! Und sein Vater lächelte. Dies geschah normalerweise nur, wenn Mr. Burton einen Gewinn an der Börse gemacht hatte, was selten vorkam.
    Er schauderte, als er die Hände des Arztes sah. Sie wurden an einem Handtuch abgewischt, ohne ordentlich gewaschen worden zu sein. Zweifellos hatte sich der Arzt auch nicht die Mühe gemacht, seine Hände zu waschen, bevor er ihn auf die Welt geholt hatte. Es war allerdings seltsam, zumindest ungewöhnlich, daß er ihn persönlich geholt hatte. Wenn er sich richtig erinnerte, hatten die meisten Ärzte dieser Zeit Schwestern oder Hebammen unterwiesen, ohne die gebärende Frau zu berühren. Einige sahen nicht einmal den Unterleib der Mutter, der von einem Laken bedeckt wurde, sondern erfuhren die Umstände der Geburt von der Hebamme und gaben dann ihre Anweisungen.
    Eine gewaltige Hand, die seines Vaters, senkte sich und hob etwas hoch. Die Decke.
    »Du hast mir einen schönen Sohn geschenkt, meine Liebe«, sagte sein Vater.
    »Er ist wunderschön, wunderschön«, sagte eine krächzende Stimme. Die seiner Mutter.
    »Aber, aber«, sagte eine tiefe Stimme. Das Gesicht des Arztes schob sich in sein Blickfeld. »Wir wollen Mrs. Burton doch nicht ermüden. Außerdem scheint der Kleine hungrig zu sein.«
    An diesem Punkt mußte er eingeschlafen sein. Als

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