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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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Burton.
    »Vielleicht stört sie sich nicht so sehr an dem, was sie gerade sieht«, sagte Nur, »sondern an dem, was sie noch zu sehen bekommen wird.«
    Es war unmöglich, sich wohlzufühlen, wenn ihre Vergangenheit gezeigt wurde. Burton schlug vor, von nun an für die gemeinsamen Mahlzeiten eine leere Wohnung auszuwählen. Sie würden die Wände streichen, damit man die Projektionen nicht mehr sehen konnte. Alle waren der Meinung, dies sei eine hervorragende Idee, und Burton kehrte in sein Quartier zurück. Er bestellte beim Computer zwei Androiden, Proteinroboter, gab die Spezifikationen und mußte dann genau dreizehn Sekunden warten, bis sie in den Konvertern erschienen. Es hatte ihm Spaß gemacht, dem einen das Gesicht von Colonel Henry Corsel-lis zu geben, dem verstorbenen Kommandanten des 18. Infanterieregiments von Bombay, und dem anderen das von Sir James Outram, dem verstorbenen Helden des Indischen Aufstandes, des Statthalters seiner Majestät in Aden. Burton hatte sich Corsellis zum Feind gemacht, als er in der Offiziersmesse Gedichte zum Besten gegeben hatte, die sich auf die Namen seiner Kameraden reimten. Weil er wußte, wie jähzornig und empfindlich der Kommandant war, hatte er Corsellis ignoriert. Aber als der Colonel verlangt hatte, er solle einen Vers mit seinem Namen machen, hatte Burton vorgetragen:
    Hier liegt die Leiche von Colonel Corsellis; Der Rest des Burschen wohl in der Höll is f .
    Wie zu erwarten gewesen war, war der Colonel wütend geworden, und sie hatten gestritten. Von da an hatte Corsellis Burton jeden schlechten Dienst erwiesen, zu dem er fähig gewesen war.
    »Womit ich hätte rechnen sollen. Vielleicht habe ich auch damit gerechnet.«
    Burton hatte sich Outrams Mißgunst zugezogen - der damals General der Indischen Armee gewesen war -, als Sir Charles Napier, den Burton sehr bewunderte, eine lange und bittere Fehde mit Outram begann. Burton hatte Napier in Artikeln und Leserbriefen des Karachee Advertiser, einer privaten Publikation, die sich Napiers Sache widmete, verteidigt. Outram hatte sich daran gestoßen und Burton für jeden sich bietenden Angriff vorgemerkt. Jahre später, als Burton, damals Captain der Indischen Armee, die Erlaubnis erbeten hatte, das afrikanische Land Somalia zu erkunden, hatte Outram sein Ersuchen abgelehnt. Obwohl seine Vorgesetzten sich über ihn hinweggesetzt hatten, hatte Outram Burtons Forschungspläne stark eingeschränkt.
    Nun standen die Androiden, die er Corsellis und Outram nannte, vor ihm. Der erste trug die Uniform eines Colonels; der zweite Zivilkleidung. Ihre Gesichter waren ausdruckslos; sie würden nur auf Befehl lächeln, und auch nur dann, wenn sie dazu programmiert worden waren.
    »Ihr beiden Arschlöcher werdet wie befohlen die Räume mit den Materialien anstreichen, die ihr in dem Konverter da findet«, sagte er und deutete auf das Gerät.
    Die Androiden folgten seiner Geste nicht, und so sagte er: »Seht dorthin. Wohin mein Finger zeigt. Dieser Schrank ist der Konverter, den ich meine. Die Farbe befindet sich in Sprühdosen. Ihr wißt, wie ihr sie anzuwenden habt. Die Leitern sind auch dort. Ihr wißt, wie ihr die Einzelteile zusammenzubauen und zu verwenden habt.«
    Burton hatte an sich geplant, sie dazu zu programmieren, daß sie ihm den Arsch küßten, bevor sie mit der Arbeit anfingen, aber dann hatte er doch Abstand von diesem kindischen und völlig bedeutungslosen Akt genommen. Wenn er den echten Outram und den echten Corsellis wiederbelebt und dazu gebracht hätte, seinen Allerwertesten abzuschlecken, wäre es etwas anderes gewesen. Aber sie hätten sich natürlich geweigert. Außerdem konnte er sie nicht einfach für eine Weile ins Leben zurückholen, selbst wenn er seine Freude daran gehabt hätte, daß sie die Drecksarbeit für ihn leisten mußten. Sie waren Menschen, und er konnte sie nicht desintegrieren, wenn er mit ihnen fertig war.
    Trotzdem empfand er eine gewisse Befriedigung - und kicherte sogar -, als er die beiden zum Konverter gehen ließ. Hätte er es doch nur arrangieren können, daß die beiden echten Männer, die Originale, seine Androiden wenigstens sahen. Sie würden außer sich vor Wut und ungezügelter Entrüstung sein.
    Burton seufzte. Diese Form der Rache war billig, und er wußte es. Könnte Nur dies sehen, würde er sagen: »Das ist unter deiner Würde. Du bist nicht besser als sie.«
    »Soll ich die andere Wange hinhalten?« murmelte Burton und führte das imaginäre Gespräch laut fort. »Ich

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