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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dem Präsidenten befreundet. Oder war es der Vizepräsident? Na ja, irgendwas in der Richtung jedenfalls. Er ist ein ziemlich hohes Tier und extrem wichtig für Lukes New-York-Deal. Es wäre also nicht schlecht, wenn ich ihn ordentlich beeindrucken würde.
    Mann, ganz schön trendy hier, denke ich, als ich die Bar betrete. Alles in Leder und Chrom und die Leute tragen alle seriöses Schwarz und dazu passende Frisuren. Dann sehe ich Luke in dem Dämmerlicht an einem Tisch sitzen.
    Allein.
    »Hi!«, sage ich und gebe ihm einen Kuss. »Wo ist denn dein Freund?«
    »Telefoniert«, antwortet Luke. Er winkt einem Kellner. »Noch einen Gimlet, bitte.« Er sieht mich halb wissend, halb fragend an, als ich mich setze. »Na, mein Schatz? Wie war das Guggenheim?«
    »Schön«, sage ich und strahle ihn siegessicher an. Haha! Ich habe im Taxi meine Hausaufgaben gemacht! »Was mich besonders fasziniert hat, war eine Serie von Akrylformen, die sich an schlichten euklidischen Prinzipien orientieren.«
    »Ach ja?« Luke sieht überrascht aus.
    »Ja, natürlich. Wie die das Licht absorbieren und reflektieren ... Wahnsinn. Ach, übrigens, ich habe dir auch etwas mitgebracht.« Ich knalle ihm ein Buch mit dem Titel Abstrakte Kunst und Künstler auf den Schoß, trinke einen Schluck von dem Drink, der mir inzwischen serviert wurde, und versuche, nicht zu selbstgefällig auszusehen.
    »Du warst tatsächlich im Guggenheim!« Luke blättert ungläubig durch das Buch.
    »Ahm... ja«, sage ich. »Natürlich!«
    Ja gut, ich weiß, man soll nicht lügen. Aber ist doch nicht richtig gelogen. Schließlich war ich wirklich im Guggenheim. Wenn man es etwas großzügiger definiert.
    »Das ist ja interessant«, sagt Luke. »Hast du die berühmte Plastik von Brancusi gesehen?«
    »Ahm... na ja...« Ich werfe einen Blick über seine Schulter, um zu sehen, worüber er redet. »Also, eigentlich habe ich mich mehr auf die... am... euklidischen Prinzipien konzentriert und natürlich auf die... am... unvergleichlichen... am...«
    »Da ist Michael«, unterbricht Luke mich. Er klappt das Buch zu und ich stecke es ganz schnell wieder in die Tüte. Gott sei Dank! Dann sehe ich neugierig auf, um zu sehen, was dieser berühmte Michael wohl für ein Typ ist - und verschlucke mich um ein Haar an meinem Gimlet.
    Das glaube ich nicht. Der! Michael Ellis ist der Typ mit der Halbglatze aus dem Fitnessstudio. Als er mich das letzte Mal sah, lag ich zu seinen Füßen und war kurz davor zu sterben.
    »Hi!« Luke steht auf. »Becky, darf ich vorstellen? Das ist Michael Ellis, mein neuer Partner.«
    »So sieht man sich wieder«, sage ich und zwinge mich zu einem formvollendeten Lächeln. »Wie geht‘s?«
    So etwas sollte verboten sein! Es sollte ein Gesetz geben, das unterbindet, dass man Leuten, die man im Fitnessstudio getroffen hat, jemals im normalen Leben begegnet. Das ist viel zu peinlich.
    »Wir hatten bereits das Vergnügen«, sagt Michael Ellis, schüttelt mir augenzwinkernd die Hand und setzt sich. »Becky und ich waren vor ein paar Tagen zusammen im Fitnessstudio. Aber seitdem habe ich sie schmerzlich vermisst.«
    »Vermisst?« Luke sieht mich fragend an, als er sich wieder setzt. »Hattest du nicht gesagt, das Studio ist für einige Tage geschlossen, Becky?«
    Mist.
    »Oh. Ahm, na ja...« Ich nehme einen großzügigen Schluck und räuspere mich. »Also, als ich gesagt habe, dass es geschlossen ist, meinte ich eigentlich, dass... dass...« Mir fällt nichts ein und ich verstumme.
    Dabei wollte ich doch so einen guten Eindruck machen.
    »Ach, was rede ich denn da?«, ruft Michael auf einmal. »Ich bin ja schon völlig durcheinander! Becky hat natürlich Recht. Das Studio ist geschlossen. Auf Grund wichtiger Reparaturarbeiten, glaube ich. Irgendwas in der Art.« Er grinst mich an und ich spüre, wie ich rot anlaufe.
    »Na ja, wie dem auch sei«, versuche ich schnell, das Thema zu wechseln. »Sie... Sie machen also mit Luke zusammen einen Deal. Toll! Wie läuft es denn so?«
    Ich frage nur aus Höflichkeit und um die Aufmerksamkeit von mir und meinem Fitnesstraining abzulenken. Ich rechne damit, dass die beiden anfangen, mir alles lang und breit zu erklären, wozu ich dann in angemessenen Abständen nicken kann, während ich weiter meinem Gimlet zuspreche. Doch zu meiner Überraschung ist die Antwort auf meine Frage Schweigen.
    »Gute Frage«, schaltet Luke sich schließlich ein und sieht Michael an. »Was hat Clark gesagt?«
    »Wir haben uns sehr lange

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