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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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hat?«, schreit Suze. »Bex, jetzt hör mir mal zu -«
    »Suze! Jetzt mach bitte keinen Stress, ja? Ich kümmere mich darum, sobald ich wieder zu Hause bin.«
    »Er hat gesagt, er würde jetzt rigoros gegen dich vorgehen! Er hat gesagt, es täte ihm sehr Leid, aber man hätte dir schon genug Zugeständnisse gemacht und -«
    »Das sagen die doch immer«, beruhige ich sie. »Suze, es besteht wirklich überhaupt kein Grund zur Sorge. Hier drüben werde ich so viel verdienen! Massenhaft! Und dann kann ich alle Schulden begleichen und alles wird wieder gut.«
    Suze schweigt. Ich kann sie mir genau vorstellen, wie sie im Wohnzimmer auf dem Boden sitzt und sich eine Haarsträhne nach der anderen um den Finger wickelt.
    »Wirklich?«, fragt sie schließlich. »Es läuft also alles gut, ja?«
    »Ja! Morgen habe ich einen Termin für Probeaufnahmen, und dann ist da dieser Typ, der mir eine eigene Show geben will, und sogar von Hollywood ist die Rede!«
    »Hollywood?«, keucht Suze. »O Gott! Das ist ja der Wahnsinn!«
    »Ich weiß.« Ich strahle mich selbst im Spiegel an. »Ist das nicht toll? Ich bin heiß! Das hat der Typ von Blue River Productions gesagt.«
    »Und was ziehst du für die Probeaufnahmen an?«
    »Ich war gerade auf dem Sprung zu Barneys«, erzähle ich ihr fröhlich. »Um ein neues Outfit zu kaufen.«
    »Barneys?«, ruft Suze entsetzt. »Bex, du hast mir versprochen, es nicht zu übertreiben! Du hast mir versprochen, dass du dich ganz fest an dein Budget halten würdest.«
    »Mache ich doch auch! Ich habe mich bisher genau daran gehalten. Habe alles aufgeschrieben und so. Aber abgesehen davon, läuft dieses neue Outfit unter Werbungskosten. Ich investiere in meine Karriere.« »Aber -«
    »Suze, man kann kein Geld verdienen, wenn man nicht erst welches investiert! Das weiß doch jeder! Ich meine, du musst doch auch erst Geld für Material ausgeben, bevor du einen Rahmen verkaufen kannst!?«
    Pause.
    »Na ja, wahrscheinlich hast du Recht«, sagt Suze wenig überzeugt.
    »Und überhaupt, wozu hat man denn Kreditkarten?«
    »Ach, Bex...« Suze seufzt. »Das ist ja witzig! Genau das Gleiche hat die von der Steuerbehörde auch gesagt.«
    »Wer von der Steuerbehörde?« Ich runzle die Stirn und fange an, Eyeliner aufzutragen.
    »Das Mädel, das heute Morgen da war«, sagt Suze. »Hatte so ein Klemmbrett dabei und hat Tausende von Fragen gestellt - über mich, über die Wohnung, darüber, wie viel Miete du mir zahlst... Wir haben uns richtig nett unterhalten. Ich habe ihr davon erzählt, dass du in Amerika bist, und von Luke... und von deinem Job beim Fernsehen...«
    »Toll«, sage ich, ohne richtig zugehört zu haben. »Hört sich echt toll an. Jetzt muss ich aber los, Suze. Und du machst dir bitte keine Sorgen mehr, ja? Wenn noch irgend jemand für mich anruft, nimm halt einfach nicht ab. Okay?«
    »Na ja... okay«, gibt Suze nach. »Und viel Glück morgen!«
    »Danke!«, sage ich und lege auf. Hahaha! Und jetzt flugs zu Barneys!
    Ich war schon mehrmals kurz bei Barneys, seit wir angekommen sind, aber da war ich immer irgendwie in Eile. Aber heute... Wow. Heute ist es ganz anders. Ich kann mir Zeit lassen. Ich kann sämtliche acht Stockwerke abklappern und ganz in Ruhe Klamotten angucken.
    Und was für Klamotten! Die schönsten, die ich je gesehen habe! Wo ich auch hinsehe, überall springen mir Formen, Farben und Designs ins Auge, die ich am liebsten an mich reißen, berühren und streicheln möchte.
    Aber ich kann natürlich nicht den ganzen Tag nur gucken und staunen. Ich muss mich zusammenreißen und mir ein Outfit für morgen aussuchen. Ich dachte an einen Blazer, um ein bisschen Autorität auszustrahlen - muss natürlich, der richtige Blazer sein. Nicht zu kantig, nicht zu steif... und dennoch mit schönen, klaren Linien. Und dazu vielleicht einen Rock. Oder die Hose da. Die würde bestimmt klasse aussehen, wenn ich die richtigen Schuhe dazu hätte...
    Ich schlendere langsam durch jedes einzelne Stockwerk und merke mir, wo ich was gesehen habe. Dann fange ich ganz unten noch mal von vorn an und sammle alles ein, was in Frage kommt. Einen Calvin-Klein-Blazer... einen Rock...
    »Entschuldigen Sie?«, unterbricht mich eine Stimme, als ich die Hand nach einem ärmellosen Top ausstrecke. Überrascht drehe ich mich um und sehe mich einer lächelnden Frau in einem schwarzen Hosenanzug gegenüber.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ahm... gerne, danke!«, sage ich. »Wenn Sie das hier mal eben halten

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