Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
habe jetzt schon so viele fantastische Meetings gehabt, und alle sagen, dass sie einen Job für mich haben. Eben gerade habe ich mit Greg Walters von Blue River Productions gefrühstückt - und er will mir sogar meine eigene Show geben! Und gestern hat jemand von Hollywood geredet!«
    »Toll«, sagt Michael. »Wirklich toll.« Er trinkt einen Schluck Kaffee und sieht mich nachdenklich an. »Darf ich Ihnen etwas sagen?«
    »Was?«
    »Was diese Fernsehleute angeht. Man sollte denen nicht unbedingt jedes Wort glauben, das sie sagen.«
    Ich sehe ihn etwas unbehaglich an.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die machen immer gerne große Worte«, erklärt Michael und rührt ganz langsam seinen Cappuccino um. »Damit putschen die sich selbst auf. Und in dem Moment, in dem sie was sagen, meinen sie auch, was sie sagen. Aber sobald es um Cool Cash geht...« Er hält inne und sieht mich an. »Ich möchte nur nicht, dass Sie enttäuscht werden.«
    »Ich werde schon nicht enttäuscht werden!«, entrüste ich mich. »Greg Walters hat gesagt, man würde sich um mich reißen!«
    »Das hat er ganz bestimmt«, sagt Michael. »Und ich hoffe, dass das auch stimmt. Ich wollte ja nur sagen, dass -«
    Er verstummt, als ein uniformierter Concierge an unseren Tisch kommt.
    »Miss Bloomwood«, wendet dieser sich an mich. »Hier ist eine Nachricht für Sie.«
    »Danke!«, sage ich überrascht.
    Ich öffne den Umschlag, den er mir reicht, und ziehe ein Blatt Papier heraus. Die Nachricht ist von Kent Garland von HLBC.
    »Tja!« Ich kann mir ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen. »Sieht ganz so aus, als wenn HLBC nicht nur große Worte gemacht hätten! Sieht ganz so aus, als wenn sie mit mir ins Geschäft kommen wollen.« Ich reiche Michael Ellis das Papier und würde am liebsten »Ätsch!« sagen.
    »>Bitte Kents Assistentin anrufen, um für morgen einen Termin für Probeaufnahmen zu vereinbaren<«, liest Michael vor. »Ja, sieht ganz so aus, als hätte ich mich geirrt«, räumt er ein und lächelt. »Und das freut mich.« Er hebt seine Tasse und prostet mir damit zu. »Auf erfolgreiche Probeaufnahmen morgen. Darf ich Ihnen noch einen kleinen Tipp geben?«
    »Was?«
    »Der Pullover.« Er verzieht das Gesicht und schüttelt den Kopf.
    Okay. Was ziehe ich morgen an? Was ziehe ich an? Zu dem wichtigsten Termin meines Lebens: Probeaufnahmen für das amerikanische Fernsehen! Mein Outfit muss raffiniert sein, schmeichelhaft, fotogen, perfekt... Oh mein Gott. Ich habe nichts anzuziehen! Nichts!
    Zum tausendsten Mal gehe ich alle meine Klamotten durch und lasse mich hinterher erschöpft aufs Bett fallen. Das kann doch nicht sein, dass ich um die halbe Welt gereist bin, ohne ein einziges Outfit für Probeaufnahmen einzupacken!
    Tja, da lässt sich wohl nichts machen. Ich muss einkaufen gehen.
    Ich nehme meine Tasche, sehe kurz hinein, um sicherzugehen, dass mein Portemonnaie drin ist, und strecke die Hand nach meinem Mantel aus - als das Telefon klingelt.
    »Ja bitte?«, melde ich mich in der Hoffnung, dass es Luke ist.
    »Bex!«, höre ich Suzes Stimme blechern und sehr weit weg.
    »Suze!«, freue ich mich. »Hi!«
    »Wie läuft‘s?«
    »Super«, sage ich. »Ich habe schon massenweise Meetings gehabt und bekomme nur positives Feedback. Einfach genial!«
    »Klasse, Bex!«
    »Und du?« Ich finde, Suze klingt nicht ganz normal. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, ja!«, sagt Suze. »Alles in bester Ordnung. Es ist nur...« Sie zögert. »Also, ich dachte, es wäre besser, wenn du weißt, dass heute Morgen ein Mann angerufen hat wegen irgendwelchem Geld, das du einem Laden in Hampstead schuldest. La Rosa.«
    »Wie bitte?« Ich verziehe das Gesicht. »Die schon wieder?«
    »Ja. Er hat mich gefragt, wann du aus dem Krankenhaus entlassen wirst. Mit deiner neuen Prothese.«
    »Oh«, sage ich nach kurzem Schweigen. »Na, so was. Und - was hast du gesagt?«
    »Bex, wie kommt der darauf, dass du eine Prothese angepasst bekommen hast?«
    »Weiß auch nicht«, weiche ich aus. »Vielleicht hat er das irgendwo aufgeschnappt. Oder... es könnte auch sein, dass ich ihm einen kurzen Brief geschrieben habe -«
    »Bex«, fällt Suze mir ins Wort, und ihre Stimme bebt ein wenig. »Du hast mir gesagt, du hättest dich um diese Rechnungen gekümmert. Du hast es mir versprochen!«
    »Ich habe mich um sie gekümmert!« Ich schnappe mir meine Bürste und fange an, mir die Haare zu bürsten.
    »Indem du denen erzählt hast, dass sich dein Fallschirm nicht rechtzeitig geöffnet

Weitere Kostenlose Bücher