Fast geschenkt
Geldangelegenheiten. Doch die Daily World kann heute exklusiv enthüllen, dass die scheinheilige Becky Bloomwood finanziell selbst am Rande eines Abgrunds steht. Becky. deren Slogan »Was Sie heute für Ihr Geld tun, tut Ihr Geld morgen für Sie« lautet, muss sich für Schulden in Höhe von mehreren tausend Pfund verantworten, und der Manager ihrer Hausbank hat sie als »eine Schande für unser Geldinstitut« bezeichnet.
GERICHTLICHE VORLADUNG
Die Damenboutique La Rosa hat eine gerichtliche Vorladung der bankrotten Becky Bloomwood erwirkt, und Beckys Mitbewohnerin Susan Cleath-Stuart (rechts) räumt ein, dass Becky oft mit der Miete hinterher ist. Doch die vergnügungssüchtige Becky stürzt sich lieber zusammen mit ihrem Unternehmerfreund Luke Brandon (unten rechts) hemmungslos in das New Yorker Jet-Set-Leben. »Becky hat es ganz klar nur auf Lukes Geld abgesehen«, versichert uns eine zuverlässige Quelle innerhalb von Brandon Communications. Miss Cleath-Stuart macht kein Geheimnis daraus, dass sie nichts dagegen hätte, wenn Becky ausziehen würde. »Ich brauche mehr Platz für meine Arbeit«, sagt sie. »Wahrscheinlich muss ich mir ein Büro mieten.«
KAUFSÜCHTIG
Zwar ist die gerade 26-Jährige in einem der teuersten Luxushotels New Yorks, dem Four Seasons, abgestiegen, doch hat sie zugegeben, keine Ahnung zu haben, wie viel diese Unterbringung überhaupt kostet. Die Daily World beobachtete sie dabei, wie sie über £100 nur für Grußkarten ausgab, ihren Einkaufsbummel dann fortsetzte und innerhalb weniger Stunden Luxuskleidung und Geschenke im Wert von über £1.000 erwarb.
ENTSETZT
Die Zuschauer von Morning Coffee waren erschüttert, als sie die Wahrheit über die angebliche Finanzexpertin erfuhren. »Ich bin fassungslos«, sagte Irene Watson aus Sevenoaks. »Ich habe vor ein paar Wochen angerufen und Becky um Rat in Bankangelegenheiten gefragt. Jetzt wünschte ich, ich hätte nie auf sie gehört. Ich werde mich umgehend von jemand anderem neu beraten lassen.« Die Mutter zweier Kinder fügte hinzu: »Ich bin schockiert und finde es ein Schande, dass die Produzenten von Morning Coffee
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Zuerst weiß ich natürlich nicht, dass etwas nicht stimmt. Ich wache extrem verschlafen auf und sehe, dass Luke mir eine Tasse Tee reicht.
»Hör doch mal die Nachrichten ab«, sagt er, küsst mich und verschwindet in Richtung Dusche. Ich trinke ein paar Schlucke Tee, nehme den Telefonhörer ab und drücke auf die Sternchen-Taste.
»Sie haben dreiundzwanzig Nachrichten«, sagt die elektronische Stimme - und mir fällt fast die Kinnlade herunter. Dreiundzwanzig? Ob das wohl alles Jobangebote sind?, ist mein erster Gedanke. Vielleicht sind das Leute aus Hollywood! Au ja! Aufgeregt wie ein Kind drücke ich den Abhörknopf. Die erste Nachricht ist aber kein Jobangebot -es ist Suze, und sie klingt fix und fertig.
»Bex, bitte ruf mich an. Sobald du diese Nachricht hörst. Es ist... es ist wirklich dringend. Bye.«
Die Stimme fragt mich, ob ich die anderen Nachrichten hören möchte - und ich zögere einen Moment. Aber Suze klang so verzweifelt... Und ein klein wenig reumütig erinnere ich mich daran, dass sie gestern Abend schon angerufen hatte. Ich wähle also unsere Nummer, doch zu meiner Überraschung geht der Anrufbeantworter dran.
»Hi! Ich bin‘s!«, plappere ich los, sobald Suzes Begrüßungsspruch vorbei ist. »Aber du bist wohl nicht zu Hause. Na, dann gehe ich davon aus, dass sich die Sache, was auch immer es war, wieder eingerenkt -«
»Bex!« Mir platzt fast das Trommelfell. »Oh, mein Gott, Bex, wo warst du denn bloß?«
»Aus«, antworte ich verdattert. »Und dann habe ich geschlafen. Suze, ist alles- «
»Bex. das habe ich nie gesagt!“, unterbricht sie mich außer sich. „Das musst du mir glauben. So etwas würde ich nie sagen. Die haben... alles völlig verdreht, was ich gesagt habe. Ich habe es deiner Mum erzählt. Ich hatte doch keine Ahnung -«
»Meine Mum?«“, frage ich überrascht. »Suze, jetzt mal langsam, bitte. Wovon redest du eigentlich?«
Schweigen.
»O Gott«, sagt Suze. »Jetzt sag bloß, du hast es noch nicht gesehen?«
»Was gesehen?«
»Die Daily World«, sagt Suze. »Ich... ich dachte, ihr habt da alle britischen Zeitungen.«
»Haben wir auch.« Ich reibe mir das Gesicht. »Aber die liegen bestimmt noch vor der Tür. Ist da... ist was über mich in der Zeitung?«
»Nein-, antwortet Suze einen Tick zu hastig. »Nein. Ich meine... nur eine
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