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Faszination Menschenfresser

Faszination Menschenfresser

Titel: Faszination Menschenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Ludwig
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Jahren sieben Menschen von Tigerpythons getötet und weitere zehn verletzt. Und so ist es kein Wunder, dass besorgte Lokalpolitiker einen Importstopp für Tigerpythons fordern und die zuständige Naturschutzbehörde plant, ein Kopfgeld auf die ungeladenen und gefährlichen Gäste aus Übersee auszusetzen. Experten befürchten, dass sich die Riesenschlangen von Florida aus über den gesamten Süden des Landes ausbreiten. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern ist nämlich fast ein Drittel der Vereinigten Staaten als Lebensraum für die monströsen Schlangen geeignet.

Hollywoods beste Bestie
    oder Der Weiße Hai
    Kein anderer Film hat das Image einer Tierart so geprägt wie Steven Spielbergs Thriller Jaws – Der Weiße Hai aus dem Jahr 1974. Im Film lehrt ein gigantischer Weißer Hai die Bewohner des fiktiven amerikanischen Seebades Amity das Fürchten und hinterlässt bis zu seinem dramatischen Ende eine unsagbar blutige Spur aus zerfleischten Körpern und abgebissenen Gliedmaßen. Der Hai auf dem Kinoplakat des Films, der mit weit geöffnetem und mit dolchartigen Zähnen bewehrtem Maul eine völlig arglose Schwimmerin attackiert, wurde damals geradezu zum Sinnbild des Weißen Hais, wie ihn sich auch heute noch die meisten Menschen vorstellen: eine blutrünstige, übermächtige Riesenbestie, die gezielt Jagd auf Menschen macht.Als Der Weiße Hai in die Kinos kam, sorgte er weltweit für eine geradezu hysterische Haipanik: Urlauber, selbst an der Nordsee, trauten sich nicht mehr ins Meer, sondern beobachteten stattdessen mit ängstlichem Blick die Meeresoberfläche, ob da nicht doch etwa eine charakteristische dreieckige Rückenflosse die Präsenz einer dieser fleischgewordenen Killermaschinen verraten würde. Psychologen haben der Angst sogar einen Namen gegeben: Selachophobie= die Furcht, von einem Hai angegriffen zu werden. Natürlich trugen auch dieFortsetzungen von Der Weiße Hai – die letzte sogar in 3D – nicht gerade dazu bei, den schlechten Ruf des gewaltigen Meeresräubers entscheidend zu verbessern.
    Vorbild für den Film bzw. für das ein Jahr zuvor erschienene gleichnamige Buch von Peter Benchley war ein Ereignis, das im Juli 1916 an der amerikanischen Ostküste stattfand: Die in den USA noch heute legendären Haiangriffe von Jersey, in deren Verlauf vier Menschen von Haien getötet wurden. Die Haiangriffe fanden zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich aufgrund der drückenden Sommerhitze Tausende von Badegästen an den Stränden der Küstenorte von New Jersey aufhielten. Die Möglichkeit, dass Schwimmer an diesen Küstenabschnitten von Haien gefährdet seien, wurde bis zum Zeitpunkt der tödlichen Angriffe für völlig abwegig gehalten. Haie wurden damals nämlich für eher harmlose, ja feige Gesellen gehalten. Die meisten Amerikaner wussten damals nicht, wie ein Hai überhaupt aussieht.
    Der erste Angriff fand am Samstag, dem 1. Juli1916 , am Strand des kleinen Badeortes Beach Haven auf der Insel Long Beach Island vor der Südküste New Jerseys statt, als der 25-jährige Charles Epting Vansant aus Philadelphia im gerade mal etwas mehr als einen Meter tiefen Wasser von einem Hai attackiert wurde. Obwohl mehrere Badegäste Vasant zu Hilfe eilten und es den Helfern letztendlich auch gelang, den Schwerverletzten an den Strand zu ziehen, starb Vasant rund eine Stunde später aufgrund des starken Blutverlustes. Ein Augenzeuge beschrieb den angreifenden Hai als rund drei Meter lang und schätzte ihn auf ein Gewicht von 500 Pfund. Trotz der tödlichen Haiattacke auf Charles Vansant blieben die Badestrände an der Küste New Jerseys zunächst weiterhin geöffnet. Die zurate gezogenen Experten bezweifelten sogar, dass Vansant Opfer eines Hais geworden war. Weitaus eher verdächtig schienen einigen Spezialisten Meeresschildkröten, die nach damaliger Ansicht über einen derart starken Kiefer verfügten, dass sie einen Menschen mit einem Biss locker in zwei Hälften zerteilen konnten. Und auch die örtliche Presse berichtete – um es vorsichtig auszudrücken – nur äußerst zurückhaltend und mit reichlich Verspätung über den blutigen Vorfall.
    Nur fünf Tage später wurde dann rund 70 km weiter nördlich am Strand des Badeortes Spring Lake der 28-jährige Charles Bruder 120 Meter vom Strand entfernt von einem Hai angegriffen. Der Hai trennte seinem Opfer nicht nur beide Beine in Kniehöhe ab, sondern riss Bruder auch noch ein großes Stück Fleisch aus dem Unterleib. Rettungsschwimmer kamen dem

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