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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Thalia.
    Nein, langweilig nicht. Aber gefährlich. Clio war froh, weil sie im Gegensatz zu anderen Gästen nicht allzu viel Wein getrunken hatte. Die meisten lachten zu laut, ihre Gesichter waren gerötet.
    Für Edward galt das natürlich nicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und wirkte so unbehaglich, wie sie sich fühlte.
    „Wie gesagt, es ist ein ganz einfaches Spiel“, fuhr Lady Riverton fort. „Jeder von uns wird etwas erzählen, das er noch niemandem verraten hat. Und wer die beste Wahrheit berichtet, die uns ganz besonders schockiert, erhält einen Preis.“
    „Oh, wie köstlich!“, jubelte Susan und klatschte in die Hände, obwohl ihre Mutter sie daran zu hindern versuchte. „Darf ich anfangen?“
    „Gewiss, meine liebe Miss Darby“, stimmte Lady Riverton zu. Belustigt wechselte sie einen Blick mit Mr. Frobisher.
    „Gestern kaufte ich zwei Bänder in Signora Cernellis Laden“, gestand Miss Darby leise. „Obwohl ich mir nur eines aussuchen sollte. Und das zweite ist rot . Das versteckte ich in einer Schublade meiner Kommode.“
    Mrs. Darby verdrehte die Augen, und Clio biss auf ihre Lip pen, um nicht in Gelächter auszubrechen. Nur gut, dass ihr Vater schon nach Hause gefahren war … Diesen Unsinn würde sein intellektueller Geist nicht ertragen. Noch nie im Leben hatte er sich für Bänder interessiert.
    „Damit wird sie den Preis wohl kaum gewinnen“, flüsterte Thalia ihrer Schwester ins Ohr. „Glaubst du, es würde den Leuten gefallen, wenn wir erzählen, wir seien im Teich bei Chase Lodge geschwommen, nur mit unseren alten Hemden bekleidet?“
    „Untersteh dich!“, zischte Clio. „Wenn ich auch vermute, diese Geschichte würde das Spiel beleben …“
    Mehr oder weniger glichen die nächsten Geständnisse der „Beichte“ Miss Darbys. Es ging um entwendete Kuchen, verlorene Gegenstände und Notlügen. Und Peter Elliott berichtete, er habe seinen Eltern gesagt, er würde nach Bognor Regis fahren, und stattdessen Weymouth aufgesucht.
    Natürlich war Clios „Wahrheit“ von ganz anderem Kaliber. Immerhin hatte die Liliendiebin den Elliotts einen antiken Krug gestohlen und in die Toskana geschickt, wo er hergekommen war – in Marco Fabrizzis Obhut.
    Der Conte gab eine romantische „Wahrheit“ zum Besten. In seiner frühen Jugend hatte er voll inbrünstiger Leidenschaft ein Mädchen geliebt, das gezwungen worden war, einen anderen zu heiraten. Nie wieder würde er sein gebrochenes Herz verschenken, beteuerte er, und alle Damen im Salon seufzten gerührt.
    Auch die Gastgeberin verkündete eine romantische „Wahrheit“, die niemanden überraschte. „Ebenso wie der Conte kannte ich nur eine einzige Liebe – meinen wundervollen Gemahl, den Viscount Riverton. Erstaunlich in diesen freizügigen Tagen, das weiß ich. Aber keiner vermochte sich mit ihm zu messen.“
    Nachdem ihr Schnüffeln verstummt war, kam der Duke an die Reihe, und Clio beobachtete ihn interessiert. Ohne jeden Zweifel hatte er eine ganze Menge „Wahrheiten“ zu bieten – seine ganze Existenz glich einer verborgenen Wahrheit.
    Doch sein ironisches Lächeln änderte sich nicht, sein Blick blieb ausdruckslos. „Lady Riverton, meine Wahrheit gleicht Ihrer. Auch ich kannte nur eine einzige Liebe, die allerdings keine Erfüllung fand.“
    „O Averton!“, rief Lady Riverton und presste eine Hand auf ihre Brust. „Wie furchtbar traurig!“
    „Ist sie gestorben?“, fragte Lady Elliott mit gedämpfter Stimme, sichtlich erschüttert vom Geständnis des attraktiven Herzogs.
    „Nein. Aber sie ist viel zu gut für mich. Und jetzt, Lady Elliott, müssen Sie uns Ihr Geheimnis verraten.“
    Als Clio an der Reihe war, hatte sie eine passende Geschichte erfunden. Den Blick gesenkt, gestand sie, eines Tages habe sie in ihrer Kindheit, statt Latein zu lernen, einen skandalösen Roman gelesen – „Die Tragödie der Madame Marguerite“. Davon sei sie ganz begeistert gewesen. Doch sie musste unentwegt an Edwards „Einzige wahre Liebe“ denken – an den vollkommenen Engel, der „zu gut“ für ihn war. Diese Dame kannte sie nicht – nicht einmal deren Namen. Aber sie würde diese Person wohl kaum mögen.
    Zu gut – das führte ihr deutlich vor Augen, wie weit sie selbst von weiblicher Perfektion entfernt war.
    Schließlich endete der Abend, indem sie mit Thalia in Avertons Kutsche nach Hause fuhr. Zu ihrem tiefsten Bedauern hatte Clio es nicht verhindern können.

12. KAPITEL

    An den nächsten Tagen gab es viel zu

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