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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Haus zurück.
    Nachdenklich schaute Clio in den grünen Garten. Also hatte wenigstens ein Mensch einen Ausweg aus dem ganzen Drama gefunden. Und sie selbst wurde von immer neuen Fragen gequält.
    Thalia ließ den Notizblock auf ihren Schoß sinken. „Keine Ahnung, wie mein Theaterstück enden soll …“
    „Wenn du kein befriedigendes Ende findest, wirst du das Publikum bitter enttäuschen.“
    „Und es wird die Schauspieler mit faulem Obst bewerfen.“
    „Natürlich müssen sie den kostbaren Schatz retten.“ Im Gegensatz zum wirklichen Leben. Nur zwei kleine Schalen befanden sich in Sicherheit. Den Rest hatte Lady Riverton entwendet. Wo mochte sie sich verkrochen haben? Das wusste Clio ebenso wenig wie Edward. War Mr. Frobisher informiert? Wenn ja, würde er sein Schweigen brechen? Die Wachtposten des Dukes hatten ihn geschnappt und der Polizei übergeben. „Triumphiert die Liebe in deinem Drama?“
    „Je nachdem“, erwiderte Thalia. „Schreibe ich eine Komödie oder eine Tragödie? Da fällt mir etwas ein …“ Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus ihrem Ärmel. „Heute Morgen bekam ich diesen Brief. Von Marco. Vor lauter Aufregung über deine Wunde hätte ich’s fast vergessen.“
    „Was steht drin? Gesteht er dir seine zarten Gefühle?“
    „Sei nicht albern.“ Thalia drückte den Brief in die Hand ihrer Schwester. „Zwischen uns gibt es keine zarten Gefühle – nur ständige Streitigkeiten. Erinnerst du dich? Er fährt nach Pisa, um Lady Riverton zu suchen. Als er Mr. Frobisher im Gefängnis befragte, fand er heraus, diese Stadt sei ihr erstes Reiseziel. Warum hat sie sich ausgerechnet für Pisa entschieden? Wenn ich gestohlene Antiquitäten verstecken müsste, würde ich nach Russland fliehen. Oder vielleicht nach Indien. Jedenfalls weit weg.“
    „Früher oder später wird Ihre Ladyschaft in England auftauchen. Und bis dahin wird der Conte ihr über den ganzen Kontinent nachjagen.“ Sehnsüchtig überlegte Clio, wie gern sie Marco begleiten würde. Doch sie musste daheimbleiben, während das Tempelsilber sich immer weiter entfernte.
    Doch dann betrachtete sie Thalia, dachte an Cory und den Vater, an Calliope und Cameron, an ihre kleinen Schwestern in England. Diese Menschen liebte sie. Edward hatte Frobisher entkommen lassen, um ihr beizustehen. Weil sie wichtiger war als alle Altertümer. Das hatte er versichert. Auch sie musste die Liebe an die erste Stelle setzen. Ihre Familie brauchte sie.
    Deshalb würde sie sich um ihre Angehörigen kümmern, und Marco sollte die Gefahr allein bestehen.
    Vorerst.
    Würde Edward ebenfalls nach dem Silber fahnden? Würde sie ihn verlieren?
    Thalia schien die melancholische Stimmung ihrer Schwester zu spüren. „Die Schweiz ist sicher sehr interessant. Auch dort werden uns viele Abenteuer erwarten.“
    Immer noch voller Wehmut, lächelte Clio sie an. Ja, es war an der Zeit, ein neues Kapitel zu beginnen, wenn sie auch nicht wusste, auf welche Weise. So viel war in Santa Lucia geschehen, so viel hatte sich geändert. Vor allem ich … Seit Edwards Kuss in der Demeter-Grotte war sie nicht mehr dieselbe.
    Welche Zukunft würde auf die neue Clio warten?
    „Signorina Clio!“ Ein Lakai betrat die Terrasse. „Gerade wurde ein Paket für Sie abgegeben.“
    „Oh, ein Brief und ein Paket am selben Tag! Wie beliebt wir sind! Bitte, bringen Sie’s heraus.“
    „Leider ist es so groß, dass es nicht durch diese Tür passt, Signorina.“
    „So groß?“ Neugierig warf sie die Decke und den Schal beiseite, sprang auf und lief ins Haus.
    In der Eingangshalle stand ein unförmiges Paket, von Packpapier umhüllt, mehrfach verschnürt.
    „Ein Diamant kann’s nicht sein“, meinte Thalia, die ihr gefolgt war.
    „Oder es ist der größte Diamant, den Indien je gesehen hat.“ Clio ergriff das Küchenmesser, das der Lakai ihr reichte, und zerschnitt die Schnüre. Ungeduldig zerriss sie das Papier. Und als es zu Boden fiel, kam ein Wunder zum Vorschein.
    Die Alabastergöttin.
    Schöner als jeder Diamant schimmerte die silberweiße Statue, ohne den hölzernen Sockel fast so groß wie Clio, die behutsam über Artemis’ kunstvoll gemeißeltes Haar strich. Dann schaute sie forschend in die Augen der Göttin. Doch sie gaben kein einziges der jahrhundertelang gehüteten Geheimnisse preis.
    „Unglaublich, die Alabastergöttin“, murmelte Thalia. „Die hat der Duke dir geschenkt.“
    Geschenkt? Nach all den Kämpfen um diese Figur, die sie entzweit hatten? Ein

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