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Fatal Error

Titel: Fatal Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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wünschte wirklich, ich hätte auf mehr Einzelheiten geachtet, aber ich hatte ganz andere Dinge im Kopf. Ehrlich gesagt, wenn das Auto nicht vor dem Straßenschild gestanden hätte, hätte ich den Mann überhaupt nicht bemerkt.«
    Spedding nickte. Er holte ein Blatt Papier hervor, auf dem die Straße aufgezeichnet war. »Können Sie mir zeigen, wo das Auto geparkt war?«
    Ich kennzeichnete die Stelle durch ein »X«.
    »Im Protokoll geben Sie an, Sie hätten gehört, wie der Wagen angelassen wurde. Wann war das?«
    »Als Ingrid und ich um diese Ecke bogen, hier.« Ich zeigte auf die Zeichnung. »Und Tony kam aus diesem Haus hier.«
    »Haben Sie den Wagen anfahren sehen?«
    »Nein, aber als wir um die Ecke waren, hörte ich den Motor aufheulen, dann den dumpfen Schlag und den Schrei. Doch als ich wieder in die Straße kam, war der Wagen verschwunden.«
    »Wir suchen nach ihm. Im Augenblick hoffen wir, dass sich noch ein anderer Zeuge meldet.«
    »Tippen Sie auf Vorsatz?«
    »Ich denke, es besteht die Möglichkeit, dass es ein Unfall war und der Fahrer sich einfach aus dem Staub gemacht hat - Fahrerflucht. Doch in einer so ruhigen, schmalen Straße ist das eher unwahrscheinlich. Eine Frage habe ich noch. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns Ihr
    Auto ansehen?«
    »Warum? Es stand zur Unfallzeit vor meiner Wohnung in Notting Hill. Ingrid und ich sind vom Büro aus mit der U-Bahn gefahren.«
    »Sicher, aber es würde uns helfen, den Wagen aus unseren Untersuchungen auszuschließen. Dafür haben Sie doch sicherlich Verständnis.« Er nahm die Schlüssel entgegen, hörte sich an, wo ich geparkt hatte, und ging.
    An diesem Tag schaffte kaum einer etwas. Gegen Mittag erschien Ingrid, bleich und angegriffen. Am Nachmittag rief Mel an.
    »Hast du gehört, was passiert ist?«, fragte ich sie.
    »Guy hat mich vor einer Stunde angerufen. Er ist auf dem Polizeirevier in der Savile Row. Ich soll ihm einen Anwalt besorgen.«
    »Himmel! Nimmt die Polizei an, dass er Tony umgebracht hat?«
    »Das ist noch nicht klar. Doch anscheinend wird er verdächtigt. Gott sei Dank war er klug genug, auf den Anwalt zu warten, bevor er mit ihnen redet. Ich habe einen guten bekommen. Der dürfte jetzt dort sein.«
    »Heute Morgen war ein Kriminalbeamter hier. Er hat mich nach Guys Beziehung zu Tony gefragt. Leider habe ich ihm davon erzählt.«
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte Mel. »Das hätten sie ganz schnell herausgefunden. So was lässt sich nicht verheimlichen. Hättest du es versucht, wären sie nur misstrauisch geworden.«
    »Kommt er wieder frei?«
    »Bestimmt. Wenn sie keine handfesten Beweise gegen ihn haben, können sie ihn nicht dabehalten.«
    »Ist es nicht schrecklich«, sagte ich, »die Sache mit
    Tony?«
    »Ja«, sagte Mel. »Obwohl ich den Mann nie besonders gemocht habe, wenn ich ehrlich bin. Aber das weißt du ja.«
    Ein etwas peinliches Schweigen entstand, als ich nach einer versöhnlichen Antwort auf dieses sehr ehrliche Bekenntnis suchte. Ich mochte nicht zugeben, dass es mir genauso gegangen war.
    »Lass mich wissen, wenn ich helfen kann«, sagte ich schließlich.
    »Und sag Guy, er soll mich anrufen, wenn sie ihn auf freien Fuß setzen.«
    »Mach ich.«
    Er wurde auf freien Fuß gesetzt und kam direkt ins Büro. Es war zwanzig Uhr, die meisten waren schon zu Hause. Er sah fertig aus, bleich, dunkle Ringe unter unsteten Augen.
    »Haben sie dich endlich laufen lassen?«, fragte ich.
    »Ja. Mel hat mir einen guten Anwalt besorgt. Wegen der gestörten Beziehung zu Dad hat mir die Polizei ziemlich zugesetzt. Da hielt ich es für eine gute Idee, nach einem Anwalt zu verlangen. Sie haben keine Beweise gegen mich, hielten mich aber für verdammt verdächtig.«
    »Konntest du ihren Verdacht entkräften?«
    »Ja, sie haben mich gefragt, wo ich gestern war. Zum Glück war ich mit Owen in einem Pub in Camden. Das müsste zu überprüfen sein. Damit bin ich wohl aus dem Schneider.«
    »Haben sie dir erzählt, dass ich einen Mann in einem Auto vor Tonys Wohnung gesehen habe? Unmittelbar bevor er überfahren wurde?«
    »Nein, das haben sie nicht. Hat man ihn gefunden?« »Meine Beschreibung war nicht besonders gut. Aber auf jeden Fall war da jemand.«
    »Wer könnte das gewesen sein?« Einen Augenblick lang überlegte Guy, hatte aber keine Idee. »Dann hätten sie mich doch in Ruhe lassen können. Allerdings war der Zeitpunkt des Unfalls denkbar ungünstig. Unmittelbar nach meinem Streit mit Dad. Ich kann schon verstehen, dass sie das

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