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Fatal - Roman

Titel: Fatal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Will sterben sehen? Nein. Nicht, solange sie noch atmen konnte.
    »Wir haben einen Detektiv engagiert. Er hat alles bestätigt, was Sarah erzählte. Er hat sogar das Flugticket gesehen, hin und zurück.«
    »Geh endlich, geh!« Ellen stieß sie in Richtung Haustür, aber Carol wehrte sich.
    »Ich gehe nicht!« Sie blieb wie festgewurzelt stehen. »Zwei Jahre habe ich warten müssen. Das reicht. Wenn es sein muss, tauche ich jeden Tag hier auf und stelle mich vor Ihre Haustür. Ich will mein Kind!«
    »Es ist nicht da!«, schrie Ellen. »Geh endlich!«

    »Rufen Sie doch die Polizei.« Carol verschränkte die Arme. »Aber so blöd sind Sie nicht. Denn Sie halten mein Kind fest.«
    »VERSCHWINDE!« Ellen schrie noch lauter. Warum nicht in die Küche laufen, dachte sie plötzlich, sich Will schnappen und einfach losrennen?
    Carol unterbrach sie in ihrem Gedankenspiel. »Ich habe Sie beobachtet. Er ist dort hinten? Hab ich recht? Sie haben gerade nach hinten geschaut.«
    »So ein Unsinn!«
    »Er ist dort hinten. Ich weiß es.« Plötzlich schlug Carol Ellen so fest ins Gesicht, dass sie das Gleichgewicht verlor und sekundenlang taumelte.
    »Nein, nicht!«
    »Timothy!« Carol stürzte ins Esszimmer.
    »NEIN! TUN SIE DAS NICHT!« Ellen rannte ihr hinterher und bekam sie am Saum ihres langen Mantels zu fassen. Die zwei Frauen fielen auf den Boden und stießen mit den Köpfen an die Esszimmerstühle.
    »Ich will mein Kind!«.
    Sie standen wieder auf und gingen aufeinander los.
    »NEIN!« Ellen hatte Carol beinahe bezwungen, als johlendes Gelächter sie unterbrach.
    »Was war das?«, fragte Carol. Sie lag auf dem Rücken.
    Ellen drehte sich voller Angst um.
    Rob Moore stand mit gespreizten Beinen über ihnen, den Revolver im Anschlag. »Mädchen, die sich prügeln. Was gibt es Schöneres?«
    » Du? «, sagte Carol. Moore lachte hinterhältig.
    »Carol? Lange nicht gesehen!«

76
    »Lassen wir’ne Party steigen, Ladys. Aber nicht hier.« Moore wies mit der Mündung des Revolvers zur Küche.
    »Du Schwein!« Carol stützte sich mit den Ellbogen auf. »Du hast mein Kind entführt!«
    »Meine arme kleine Prinzessin«, sagte Moore verächtlich.
    »Ich habe dir das Geld gegeben, damit du mir mein Kind zurückgibst. Das war der Deal.«
    »Auch Deals ändern sich.«
    Ellen blickte von Moore zu Carol, von Carol zu Moore. Sie war sprachlos. Die beiden hatten eine Abmachung miteinander?
    »Warum hast du das getan? Warum?«, schrie Carol. »Du hättest ihn mir zurückgeben müssen. Ich hatte dich bezahlt.«
    »Meine Freundin war leider scharf auf den Kleinen. Immer wieder hat sie mir vorgejammert: ›Ich kann keine Kinder kriegen. Ich kann keine Kinder kriegen.‹ Dann ist sie mit deinem Balg abgehauen.«
    »War das Amy? War Amy Martin Ihre Freundin?«, fragte Ellen.
    »Ja. Das Miststück.«
    »Haben Sie Amy umgebracht?«
    »Was dagegen?«, sagte Moore.
    »Und Karen Batz, die Anwältin, auch?«
    »Tja.«
    »Aber warum? Wusste sie überhaupt Bescheid?«
    »Ich mache nur ganze Sachen. Wenn sie dahintergekommen
wäre, hätte sie alles ausgeplaudert. Und Carols gut bezahlte Anwälte hätten mich dann in den Knast befördert.«
    »Du Dreckskerl!« Carol durchbohrte ihn mit den Augen. »Es war mein Kind! Jede Minute meines verdammten Lebens muss ich seitdem an ihn denken. Du hast mein Leben zerstört.«
    »Das hast du schon allein hingekriegt. Dein ganzes Geld hast du zum Fenster hinausgeworfen.«
    »Hier geht es nicht um mich. Es geht um dich. Du hattest versprochen, dass du ihn mir zurückgibst. Du Lügner! Du dreckiger Lügner!«
    Ellen dachte fieberhaft darüber nach, wie sie Will retten konnte. Die Zeit drängte.
    »Weißt du, was du mir angetan hast?« Carol stand mit Mühe wieder auf. Oreo Figaro stolzierte ins Esszimmer. »Du hast beinahe meinen Mann umgebracht. Du hast meine Ehe ruiniert.«
    »Du hättest ihm die Wahrheit sagen sollen. Du hättest ihm sagen sollen: ›Schatz, deine Frau ist nicht das brave Mütterchen, für das du sie hältst. Deine Frau finanziert mit ihrem Kind ihr teures Hobby.‹«
    »Was hat Carol getan?«, fragte Ellen. »Es war alles ihre Idee gewesen?«
    »Natürlich war alles ihre Idee.« Moore grinste. »Das hast du wohl nicht erwartet. Das Unschuldslamm hier hatte sein ganzes Geld verspielt. Deshalb musste das Kind als neue Einnahmequelle herhalten.«
    »Halt den Mund!«, schrie Carol, aber Moore beachtete sie nicht.
    »Wir beide kennen uns vom Casino in Miccosukee,
Florida. Ich durfte dort die Wagen

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