Fatal - Roman

seine neue Freundin mitgebracht und unterhielt sich mit Connie und Chuck.
    »Bill, komm her. Ich brauche deinen fachlichen Rat.«
    »Ich komme.« Bill bahnte sich seinen Weg durch die johlende Kinderschar.
    »Guck, wie schnell ich laufen kann«, rief Will ihm zu und raste los.
    »Unglaublich!« Bill lachte. In seinem Leinenanzug und den Sommerschuhen war er, was die Kleidung betraf, der auffälligste Partygast.
    »Bill, erklär mir noch mal, was ich beim Abschlag falsch mache.« Er fasste das Laserschwert am Griff und schwang es wie einen Golfschläger. »Du hast gesagt, es wäre etwas mit dem Ellbogen. Ich soll den Ellbogen hochziehen.«
    »Nein, nicht so. Komm, ich zeige es dir.«
    »Jungs - alles außer Golf«, sagte Barbara und stöhnte.
    »Golf ist das Größte«, entgegnete Bill. Dann wandte er sich an Ellen. »Ich habe übrigens die Papiere für Wills Fonds mitgebracht. Bitte, unterschreib sie. Wenn er volljährig ist, kann er selbst entscheiden, wie viel davon er dem Charbonneau House zukommen lässt.«
    »Großartig. Vielen Dank.« Ein Arm legte sich um Ellens Hüfte und zog sie in die Küche. Ehe sie sich’s versah,
hatte Marcelo sie schon in den Arm genommen und ihr einen seiner gelungensten Küsse auf den Mund gedrückt.
    »Eine wunderbare Party ist das«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Sehr romantisch.«
    »Partys, auf denen es nur Süßigkeiten gibt, sind immer romantisch.« Ellen betrachtete ihre linke Hand. Der Verlobungsring glitzerte im Sonnenlicht. Nie hätte sie gedacht, dass ein Diamant in einer giftgrünen Küche so gut zur Geltung kommen würde.
    »Du tust es schon wieder. Gib es zu«, sagte Marcelo.
    »Was denn?«
    »Deinen Ring betrachten.«
    »Dann küss mich einfach.«
    Will kam in die Küche gerannt. »Marcelo«, fragte er, »gibst du Mama einen Kuss?«
    »Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Mach nur! Sie mag das!«
    »Ein netter Zug von dir, um Erlaubnis zu fragen.«
    »Ich weiß doch, wer hier der Boss ist.« Marcelo küsste sie noch einmal zärtlich. Dann flüsterte er: » Eu te amo. «
    Für diesen Satz brauchte Ellen keinen Dolmetscher.

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel »Look Again« bei St. Martin’s Press, New York
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstausgabe März 2010 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
    Copyright © der Originalausgabe 2009 by Lisa Scottoline
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by
    Blanvalet Verlag, München, in der
Verlagsgruppe Random House GmbH
unter Verwendung eines Motivs von © ERNIE/photocaseby
Redaktion: Ilse Wagner
NB · Herstellung: RF
    eISBN : 978-3-641-04397-1
     
    www.blanvalet.de
    www.randomhouse.de