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Fatal - Roman

Titel: Fatal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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reicher Schlampen einparken. Dort hat sie mich als Kidnapper angeheuert. Das Lösegeld stammt aus der Stiftung für ihr Kind. Sie hat mir gesagt, dass das Kindermädchen womöglich ein Problem …«
    »Sei endlich still!« Carol schrie noch lauter. Oreo Figaro flüchtete unter den Esszimmertisch. »Niemand hat dir gesagt, dass du sie umbringen sollst. Niemand hat dir gesagt, dass du mein Kind behalten sollst.«
    »Schluss damit!« Moore wies mit dem Revolver zur Küche. »Willst du dein Kind sehen? Da drüben ist es.«
    »Wirklich?« Carol rannte in die Küche. Oreo Figaro suchte bei Ellen Zuflucht.
    In Moores Augen blitzte Mordlust auf. Ellen hatte keine Zeit mehr nachzudenken. Sie musste sofort handeln.
    Und dann überschlugen sich die Ereignisse.

77
    »Mein Junge«, rief Carol, als sie Will auf dem Küchenboden liegen sah.
    Moore richtete den Revolver auf ihren Hinterkopf.
    Ellen griff sich Oreo Figaro und warf ihn Moore ins Gesicht.
    »Rrrrrhhh!«, schrie der Kater. Moore verlor das Gleichgewicht. Er fiel nach hinten und feuerte einen Schuss gegen die Decke. Oreo Figaro suchte das Weite.
    Ellen warf sich auf Moore, sie wollte ihm den Revolver entreißen.

    »Hau ab!«, brüllte Moore. Er hielt die Waffe fest und stieß Ellen gegen den Türrahmen. Ihr Kopf knallte gegen das Holz, aber mit den Händen hielt sie Moores Handgelenk umklammert, um ihm die Waffe zu entwinden. Carol lief mit Will auf dem Arm zur anderen Hintertür hinaus.
    »Lauf, schnell!«, schrie Ellen.
    »Halt’s Maul!« Moore befreite sich aus ihrer Umklammerung, stieß sie gegen den Herd und richtete die Waffe wieder auf Carol.
    Carol sah sich um, legte Will geistesgegenwärtig auf den Treppenabsatz hinter sich und stellte sich schützend vor ihn. »Wage ja nicht, meinem Sohn etwas anzutun!«
    Moore drückte auf den Abzug und feuerte.
    Carols Brust zog sich zusammen, sie riss den Mund auf, ihr Kopf kippte nach vorn. X-beinig sank sie zu Boden.
    »NEIN!« Ellen stürzte sich auf Moore. Sie hielt einen gusseisernen Rost aus dem Backofen in der Hand und stieß ihn, so fest sie konnte, in sein Gesicht. Die scharfe Kante durchbohrte seine Stirn. Ein Schwall Blut spritzte aus der klaffenden Wunde. Moores Augen verdrehten sich, er fiel gegen die Wand und glitt zu Boden, wo er reglos liegen blieb.
    Ellen schrie. Sie nahm die Waffe, die auf dem Boden lag, und richtete sie auf Moore. Ein schiefes Grinsen wanderte über sein Gesicht. Dann starrten seine Augen ins Nichts.
    Ellen ging zu Carol, richtete sie vorsichtig auf und fühlte ihren Puls. War er noch da? Ihr Mantel war blutdurchtränkt. Blut rann aus einem Loch in ihrer Brust, direkt über dem Herzen.
    Ellen legte sie auf den Boden zurück und kniete sich über sie. Carol atmete nicht mehr. Sie öffnete ihren Mund
und begann mit Wiederbelebungsversuchen. Aber bald merkte sie, dass es zu spät dafür war. Carols Kopf sank zurück. Ihr Mund stand offen. Ellen schluchzte fassungslos.
    Will.
    Taumelnd ging sie zu dem Treppenabsatz, auf dem Will gefesselt lag. Seine Augen sahen sie voller Entsetzen an. Es war der gleiche Blick, mit dem Carol sie kurz vor ihrem Tod angesehen hatte. Sie hob ihn hoch und trug ihn an den beiden Leichen in der Küche vorbei ins Wohnzimmer. Sie versprach ihm, dass alles gut werden würde, setzte sich mit ihm auf die Couch und tröstete ihn. Er weinte entsetzlich. Langsam und vorsichtig versuchte sie, das Klebeband von seinem Mund zu lösen.
    »Pass auf, mein Schatz. Es tut jetzt ganz kurz weh.« Sie riss ihm mit einem Ruck das Packband ab. Will schrie aus Leibeskräften.
    »Mama! Das tut weh!«
    »Es ist vorbei. Es ist alles vorbei.« Ellen redete ihm weiter gut zu und putzte ihm mit einem Papiertaschentuch die Nase.
    »Es tut so weh.«
    »Bald tut es nicht mehr weh.« Ellen wischte ihm die Tränen ab und befreite ihn von dem Packband an Armen und Beinen. Der Geruch von Benzin stieg ihr in die Nase. Als sie ihm aus dem nassen Schneeanzug half, bemerkte sie Blut hinter seinem rechten Ohr.
    Nein!
    »Es ist alles in Ordnung, mein Großer.« Aber seine Tränen flossen weiter. Sie legte ein Papiertaschentuch auf seine Wunden und stillte das Blut. Ob er innere Verletzungen
hatte? Im Ohr oder im Gehirn, als Folge von Moores brutalem Tritt? In jedem Fall brauchte er jetzt einen Arzt. Sie drückte das Taschentuch auf die Wunde und lief zum Telefon, ohne ihn loszulassen. Sie wählte die Notrufnummer.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte eine Frauenstimme. Ellen konzentrierte

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