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Fatal - Roman

Titel: Fatal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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stand er plötzlich vor uns.«
    Officer Halbert unterbrach sie. »Ich frage mich, wie Rob Moore in Ihr Haus gekommen ist. Nichts deutet auf ein gewaltsames Eindringen hin.«
    »Wahrscheinlich war die Hintertür offen. Wegen der Katze schließen wir sie meistens nicht ab. Und außerdem - wir sind hier in Narberth.«
    »Ich verstehe.« Halbert lächelte. »In diesem Viertel hatten wir seit Menschengedenken keinen Mord mehr.«
    »Und jetzt haben Sie zwei«, sagte Bill. Der Officer ging nicht auf ihn ein.
    »Hat Moore versucht, sie auszurauben?«
    »Nein. Er wollte mich und Will töten. Er hat uns gefesselt. Er hat meinen Sohn mit Benzin übergossen.«

    »Wir haben einen Plastikkanister gefunden.« Halbert sah in seinem Notizbuch nach. »Was ist passiert, als Carol Braverman dazukam?«
    »Los, erzählen Sie!«, sagte Bill.
    Ellen widerstrebte es, dass Bill auf diese Weise die Wahrheit erfuhr, aber es ging nicht anders. »Offensichtlich hatten Carol und Moore die Entführung gemeinsam geplant. Sie hatte ihn dafür bezahlt.«
    »Was?« Bills Gesicht verfärbte sich.
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Erstunken und erlogen ist das!«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Carol. Sie hatte Spielschulden. Mit einem Teil des Lösegelds wollte sie ihre Spielschulden begleichen. Moore sollte ihr das Kind zurückgeben. Aber er hat sich nicht an die Abmachung gehalten.«
    »Das ist unmöglich!«, fuhr Bill dazwischen. Officer Halbert schwieg.
    »Ich war genauso überrascht wie Sie. Es war allein ihre Idee gewesen.«
    »Wie soll sie Moore kennengelernt haben? Mit solchem Gesindel haben wir nichts zu tun.«
    Ellen dachte kurz nach. Ihr Magen verkrampfte sich. »Die beiden haben sich in einem Kasino kennengelernt. In Miccosukee. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Bill nickte.
    »Was ist Miccosukee?«, fragte der Officer.
    »Ein Indianerreservat in der Nähe von Miami. Dort gibt es ein Spielkasino.«
    »Moore hat dort die Wagen eingeparkt.«

    »Und Carol hatte Spielschulden?«, fragte Bill.
    »Ja.« Ellen sah, dass er ihr nicht glauben wollte. Aber er schien im Innersten getroffen zu sein. »Carol hatte ihr eigenes Geld aufgebraucht. Sie brauchte Wills, ich meine, Timothys Geld.«
    Bill kniff die Augen zusammen. »Wer behauptet das?«
    »Moore. Und Carol hat ihm nicht widersprochen. Woher sollte ich das sonst wissen?«
    Bill schwieg. Auch Officer Halbert sagte kein Wort. Aber er beobachtete das Ganze aufmerksam.
    Ellen fuhr fort. »Carol sagte, dass Sie von dem Plan nichts gewusst haben. Leider sei Ihre Ehe durch die Entführung zerbrochen.«
    Bill lachte auf. »Unsere Ehe ist immer bestens gewesen.«
    Sie zögerte. »Vor ein paar Tagen sind Sie von Miami nach Las Vegas geflogen.«
    Bills Augenlider zuckten. Er verstand sofort, was sie meinte. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ja, es gab ein paar Probleme. Wir hatten so lange versucht, ein Kind zu bekommen. Und als Timothy dann da war, wollte Carol nichts von ihm wissen. Postnatale Depression, so nennt man das, glaube ich. Gespielt hat sie immer gern. Zuerst Poker im Internet, aber dann wurde es schlimmer. Ich habe sie zur Rede gestellt. Sie hat mir versprochen, kein Kasino mehr zu betreten. Ich habe ihr geglaubt.« Bills Augen wurden feucht, er senkte den Kopf. »Ich hatte gedroht, ihr Timothy wegzunehmen, falls sie mit dem Spielen nicht aufhört.«
    »Und dann hat sie Ihnen Timothy weggenommen.«
    »So wird es wohl gewesen sein«, sagte Bill. Er war
plötzlich leise geworden. Auch er wollte jetzt mithelfen, das Rätsel zu lösen.
    »Wie konnte sie ihre Schulden mit dem Lösegeld bezahlen? Wie hat sie das angestellt?«, fragte Ellen.
    Auch Officer Halbert wartete auf eine Antwort. Bill rieb sich das Gesicht.
    »Lassen Sie mich nachdenken. Der Entführer hatte am Telefon verlangt, dass wir weder das FBI noch die Polizei einschalten. Wir hatten uns daran gehalten. Er hatte auch verlangt, dass die Mutter das Geld überbringt. Ich war dagegen gewesen, weil ich Angst um Carols Leben hatte.« Bill presste die Lippen aufeinander. »Aber sie wollte es tun. Sie fühlte sich für die Entführung verantwortlich. Es sei ihr nicht gelungen, Timothy rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, sagte sie. Sie sei schuld. Und ich habe ihr geglaubt.«
    Warum sollte er ihr auch misstrauen? Sie schien die perfekte Ehefrau und Mutter zu sein. Die Frau, die im Charbonneau House Theaterstücke einstudierte und den Kindern im Kindergarten Geschichten erzählte. Nachdem ihr Plan schiefgegangen

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