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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Force
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Senator drehte sich wieder zu seinem Sohn um und strich über Johns Haar. Tränen standen in seinen ohnehin schon geröteten Augen. „Ich habe dich lieb, Johnny“, flüsterte er und beugte sich herunter, um die Stirn seines Sohnes zu küssen. Als er das Laken umklammerte, das Johns Brust bedeckte, zuckten seine Schultern.
    Nie zuvor hatte Nick solch unverstellten Kummer gesehen. Nach einem kurzen Moment legte er Graham die Hand auf die Schulter. Der alte Mann blieb über seinen Sohn gebeugt stehen, bis Nick ihn sanft aufrichtete.
    „O Gott, Nick“, stieß er schluchzend hervor und presste sein Gesicht an Nicks Brust. „Was sollen wir nur ohne ihn machen?“
    Nick legte die Arme um Graham. „Das weiß ich nicht. Wir werden sehen. Irgendwie überstehen wir das.“ Erst jetzt bemerkte er, dass Sam die Szene mit sichtlichem Unbehagen verfolgte. Verlegen wegen seiner eigenen Tränen konzentrierte er sich wieder auf den Senator. „Wollen wir uns von Sergeant Holland nicht den aktuellen Stand der Ermittlungen berichten lassen?“
    Graham nickte und löste sich aus Nicks Umarmung. Nach einem letzten verzweifelten Blick auf seinen Sohn ging er zur Tür.
    Nick fuhr sich kurz mit der Hand über das Gesicht und folgte ihm.
    Sam führte sie in den Konferenzraum, in dem bereits Lizbeth und Royce mit einer blassen Laine in ihrer Mitte saßen. Jemand hatte ihr ein Glas Wasser und einen Kühlpack für ihren Kopf geholt.
    Graham ging zu seiner Frau, ergriff ihre Hände und zog Laine in seine Arme.
    Nick konnte nicht hinsehen. Er ertrug es einfach nicht, Zeuge ihres unermesslichen Kummers zu werden. Er machte im Türrahmen kehrt und verließ den Raum.
    „Ich … ich werde Sie einen Moment allein lassen“, hörte er Sam sagen, bevor sie ihm folgte.
    In der Eingangshalle lehnte sie genau wie Nick den Kopf gegen die Wand. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Es war alles in Ordnung“, antwortete er. „Ich habe mir eingeredet, ich käme damit zurecht. Aber ihn da so liegen zu sehen …“
    „Man kann es nicht mehr verdrängen.“
    „Nein.“
    Leise Worte und Schluchzen drangen aus dem Konferenzraum.
    „Ich hatte nie das Gefühl, nicht zu ihnen zu gehören, all die Jahre hindurch nicht. Bis zu diesem Moment … bis vorhin.“ Er stockte und war überrascht, als sie ihm die Hand auf den Arm legte.
    „Sie lieben dich, Nick. Das kann jeder sehen.“
    „John war meine Verbindung zu ihnen. Und er ist jetzt weg.“ Sein Kopf schmerzte, seine Augen brannten. Dieser völlig untypische Anfall von Selbstmitleid war ihm zuwider, doch er brauchte Sam jetzt mehr denn je. „Er ist weg, mein Job ist weg, einfach alles.“
    Sam drückte seinen Arm und zog ihre Hand abrupt wieder zurück, als Freddie um die Ecke bog. Ihr Kollege schien zu spüren, dass er gerade etwas unterbrach, und blieb ein wenig ratlos stehen. Hilfe suchend sah er zu Sam.
    „Die vier brauchten einen Moment für sich, nachdem sie ihn gesehen hatten“, erklärte sie. „Könntest du mir einen Gefallen tun und Mr Cappuano ein Wasser holen?“
    „Das ist nicht nötig“, protestierte Nick.
    Ein Kopfnicken Sams veranlasste Freddie, trotzdem zu gehen.
    „Du musstest nicht …“
    „Es ist doch nur Wasser, Nick.“
    „Danke.“ Er sah sie an. „Wie geht es dir?“
    „Ich bin müde.“
    „Und?“
    „Was und?“
    „Und sonst?“
    Sie richtete den Blick zu Boden und stieß mit der Spitze ihres modischen schwarzen Stiefels gegen eine Fliese. „Ich bin aufgewühlt. Wenn ich sehe, wie Menschen wie die O‘Connors aus ihrem bisherigen Leben gerissen werden, nachdem ihnen so etwas widerfahren ist, geht mir das nahe. Sehr sogar.“
    „Weil es dich nicht kaltlässt, sondern berührt, bist du so eine gute Polizistin.“ Er nahm ihre Hand und bemerkte, dass Sam diese offen gezeigte Zuneigung erschreckte. „Es gibt niemanden, dem ich Johns Fall lieber anvertrauen würde.“ Noch mehr überraschte er sie, indem er ihren Handrücken küsste und die Hand anschließend wieder freigab.
    Bevor sie ihn wegen dieser riskanten Zuneigungsbekundung zurechtweisen konnte, kehrte Freddie mit einer Flasche kalten Wassers für Nick zurück.
    „Danke.“
    „Darf ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“, wandte Freddie sich an Sam.
    „Natürlich“, erwiderte sie und sagte zu Nick: „Richte den O‘Connors bitte aus, dass wir gleich wieder bei ihnen sind.“ Dann folgte sie Freddie in das Konferenzzimmer auf der anderen Seite des Flurs und schloss die Tür hinter sich. „Ich weiß,

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