Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
unerwartete Unterstützung zu erholen, musterte Senator O‘Connor Nick durchdringend, bevor er aufstand und seiner Frau die Hand hinhielt. „In dem Fall sollten wir Sie alle wieder an die Arbeit gehen lassen. Wir erwarten, dass Sie uns ständig auf dem Laufenden halten.“
„Sie haben mein Wort darauf, Senator“, versprach Chief Farnsworth. „Ich werde Sie hinausbegleiten.“
„Bevor Sie gehen“, meldete Sam sich abschließend noch einmal zu Wort, „können Sie uns sagen, in welcher Beziehung Patricia Donaldson zu Ihrem Sohn stand?“
Graham und Laine tauschten einen Blick, doch ihre Gesichter blieben ausdruckslos.
„Sie war eine Freundin von John“, antwortete Graham schließlich.
„Noch aus der Highschool“, fügte Laine hinzu.
„Eine Freundin, der er dreitausend Dollar im Monat gezahlt hat?“
„John war erwachsen, Sergeant“, erwiderte Graham, der über die Zahlungen sichtlich erstaunt zu sein schien. „Was er mit seinem Geld getan hat, war seine Sache. Er war uns keine Rechenschaft schuldig.“
„Wo wohnt sie?“, wollte Sam wissen.
„Ich glaube in Chicago“, antwortete Graham.
Interessant, dass der Senator genau weiß, wo eine alte Freundin seines Sohnes wohnt, dachte Sam. Immerhin reichte die Freundschaft achtzehn Jahre zurück, und der Senator hatte mit der Antwort keine Sekunde gezögert. Sie überlegte, ob sie ihn ein bisschen in die Enge treiben sollte, und wäre der Chief nicht mit im Raum gewesen, hätte sie es sicher probiert. Dann jedoch beschloss sie, die Sache anders anzugehen.
„Wenn es keine weiteren Fragen gibt, würde ich jetzt gern meine Frau nach Hause bringen“, erklärte Graham mit einem nachdrücklichen Blick in Richtung Sam.
„Uns ist klar, dass dies eine sehr schwere Zeit für Sie ist“, sagte sie. „Aber es kann durchaus sein, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Fragen haben.“
„Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung“, versicherte Graham ihr und half seiner Frau aus dem Sessel.
Lizbeth und Royce standen ebenfalls auf, um den beiden zu folgen.
„Mr Hamilton, wir würden gern noch ein paar Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Sam.
Royce sah zu seiner Frau.
„Geht ruhig schon mal, Daddy.“ Lizbeth gab ihren Eltern einen Kuss. „Bring Mom nach Hause. Wir kommen nach.“
Nachdem Graham und Laine zusammen mit Farnsworth den Raum verlassen hatte und Nick ihnen gefolgt war, wandte Sam sich an Lizbeth. „Wir würden gern allein mit Ihrem Mann sprechen, Mrs Hamilton.“
Royce, ein großer, auf ungeschliffene Art gut aussehender Mann mit blauen Augen, legte den Arm um Lizbeths Schultern. „Alles, was Sie mir zu sagen haben, kann auch im Beisein meiner Frau gesagt werden.“
Sam sah zu Freddie, der ihr einen Ausdruck zu Hamiltons Finanzsituation reichte. „Wie Sie wollen. In dem Fall können Sie uns vielleicht erklären, wie Sie Schulden in Höhe von fast einer Million Dollar anhäufen konnten.“ Nur weil sie so nah bei ihnen stand, bemerkte sie, wie Hamiltons Griff um die Schulter seiner Frau sich verstärkte.
„Eine Reihe schlechter Investitionen“, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Was für Investitionen?“
„Zwei Pferde, die ihr Potenzial nicht erfüllten, und ein Landkauf, der wegen eines Rechtsstreits nicht zustande kam.“
„Wir kommen schon zurecht“, fügte Lizbeth hinzu.
„Indem Sie Ihr Haus mit Hypotheken beleihen?“
„Unter anderem“, erwiderte sie in eisigem Ton.
„Was heißt das genau?“
„Wir ziehen gerade verschiedene Optionen in Betracht“, sagte Royce und fügte mit offensichtlichem Widerwillen hinzu: „Einschließlich des Bankrotts.“
„Sie erwarten von uns, dass wir glauben, die Tochter eines Multimillionärs stehe kurz vor dem Bankrott?“
„Das hat nichts mit meinem Vater zu tun, Sergeant“, erwiderte Lizbeth scharf. „Es ist ganz allein unser Problem, und wir werden damit fertig.“
„Erben Ihre Kinder das Vermögen Ihres Bruders?“
Lizbeth erschrak. „Sie meinen …“ Röte schoss ihr in die Wangen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wollen Sie etwa andeuten, dass wir etwas damit zu tun haben, was John passiert ist?“
„Ich möchte lediglich wissen, ob Ihre Kinder seine Erben sind“, erklärte Sam.
„Ich habe keine Ahnung“, lautete Lizbeths Antwort. „Wir sind mit den Einzelheiten seines Testaments nicht vertraut.“
„Aber er stand Ihren Kindern nah?“
„Er liebte sie über alles, und sie liebten ihn. Sie sind
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