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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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haben eine Gemeinsamkeit.« Vahidin lächelte, und auch seine Augen veränderten sich. Er zeigte ihnen das Magenta, in dem die dreifach geschlitzten Pupillen lagen. Dann wirbelte er mit seinen beiden Waffen und ließ Magie in sie hineinfließen. »Lasst sehen, was ihr taugt, Grünhaare.«
    Vahidin warf sich den Nicti entgegen und drosch um sich, dabei lachte er und parierte die Schläge mit solcher Kraft, dass aus den Paraden Angriffe wurden. Er schlug und schnitt sich durch den Pulk von Feinden, die bei aller Aussichtslosigkeit nicht von ihm abließen. Tot fielen sie zu seinen Füßen nieder und gaben der Erde ihr Blut.
    Erst als sie von allen Seiten auf ihn einstürmten und er wegen der schieren Menge ihrer nicht mehr Herr zu werden drohte, blieb
    Sie stehen, die Arme vom Körper weggestreckt und das Gesicht gegen den Himmel gereckt. Vahidin öffnete den Mund und sprach
    eine Silbe, wie sie nur von Göttern beherrscht wurde.
    Es gab ein Donnern, als detonierten zehn Dutzend Bombarden auf einmal; als fegte ein Sturm von Schrapnellen die Nicti, die Zelte, die Holzpalisaden und sogar das nasse, schwere Erdreich rund um Vahidin davon.
    Was er vollbracht hatte, machte ihn zufrieden.
    Er stand auf einem armhohen Podest im Mittelpunkt eines
    zwanzig Schritt durchmessenden Kreises, um den sich ein hoher Wall aus Matsch, Leibern und Holz gebildet hatte. Wer seinen magischen Angriff überlebt hatte, war von den Massen aus Schlamm und Palisaden erdrückt und erstickt worden.
    Vahidin atmete tief ein und aus, lauschte in die Stille nach dem Sturm. Ein erleichtertes Lachen kam aus seinem Mund, während er sich auf seinem Sockel drehte und die Verwüstung betrachtete. Seine Hochstimmung erhielt einen jähen Dämpfer. Vahidin fühlte, dass sich all seine Energie mit einem Schlag entladen hatte und bekam Furcht, dass sie sich von der Beanspruchung nicht erholen würde. Doch nach etwas Warten regte sich die Magie aufs Neue in ihm. Sie benötigte Zeit, um sich zu regenerieren, das war alles.
    Die verheerende Silbe war ihm wie von selbst über die Lippen gekommen. Vahidin hatte sie schon lange in seinen Gedanken getragen, doch sie hatte anscheinend auf den richtigen Augenblick gewartet, um angewandt zu werden. Oder verdankte er die Sprache der Götter am Ende sogar Bardrics Erweckung?
    Vahidin wandte sich langsam zum Hügel um und sah zu Lodrik, Tokaro, Gän und Soscha. Er hob den Schwertarm zum Gruß und lächelte.
    Dann rannte er mit übermenschlicher Geschwindigkeit los, über den Wall hinweg nach Nordwesten. Es war an der Zeit für das zweite Unterfangen. Er wollte unbedingt vor dem Tross bei der von seiner Halbschwester besessenen Estra ankommen.
    Vahidin hatte sich selbst den Beweis erbracht, dass er et mit
    allen Nicti aufnehmen konnte, und vor den Seelen fürchtete er
    sich nicht. Stellte er es geschickt an, würde Zvatochna nicht einmal mitbekommen, dass er sich ihr näherte.
    Ihn verlangte nach Rache, und die würde er sich nehmen. Wenn Bardric und seine Freunde geglaubt hatten, er ließe sich von ihnen umbringen, nachdem er ihnen gegen Zvatochna beigestanden hatte, würde er sie eines Besseren belehren.
    Eines viel Besseren!
    Soscha wollte nicht glauben, was sie sah, während die anderen von dem, was Vahidin ihnen gezeigt hatte, noch immer wie gebannt waren. »Er flüchtet!«, rief sie.
    »Wer will ihn aufhalten?«, fragte Lodrik und sah zu, wie der junge Mann schnell wie eine Raubkatze durch das vernichtete Lager hetzte und im nahen Wald verschwand.
    »Es war ein Fehler, ihn am Leben zu lassen«, sagte Tokaro düster. »Was wird er tun?«
    »Ich nehme an, er will vor uns bei Estra sein«, schätzte Lodrik.
    »Und ich werde ihn fragen.« Soscha schnellte davon und verwandelte sich ungesehen von den Hohen Schwertern auf der anderen Seite des Hügels in eine leuchtende Seelenkugel, welche die Verfolgung von Vahidin aufnahm.
    »Bei Angor! Er wird sie ohne Rücksicht töten.« Der junge Ritter verlor jegliche Farbe aus dem Gesicht und sprang auf. »Wir müssen ihm nach. Wir haben eine Karte, mit deren Hilfe wir einen noch kürzeren Weg finden!«
    Die Assassinen kehrten zu Lodrik zurück, während Tokaro schon aufgestanden war und den Hügel hinablief. Er schrie Aufbruchbefehle, setzte sich auf Treskors Rücken und preschte an der Spitze des Trosses los.
    Lodrik und den Meuchlern blieb nur, sich zu beeilen und zu ihren Pferden zu gelangen, damit sie den Anschluss nicht verloren.
    »Dieser verliebte Narr«, schimpfte einer der

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