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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bewegung, als wolle er ein Huhn verjagen. Lauf zu, Mensch. Ich werde dir den Rücken frei halten. Er sprang in die Höhe und schlug die Krallen in die Borke. Katzenflink kletterte er den Stamm hinauf.
    Fidostoi zitterte und war kaum fähig, einen vollständigen Satz zustande zu bringen. »Wieso schaffst du mich nicht dorthin, wo du doch fliegen kannst?«
    Der Modrak saß bereits auf dem Wipfel der Eiche und musterte ihn. Du bist zu fett, Mensch. Er stieß
    sich ab, breitete die Hautschwingen aus und segelte davon.
    »Verdammt.« Fidostoi stakte los und hatte das Gefühl, dass seine Kleidung an seinem Leib gefror. Auch wenn es ihm schwerfiel, er zwang sich zu einem Laufschritt, um die Muskeln warm zu halten. Nach einem Marsch, der ihn an den Rand seiner Kräfte führte, lichtete sich der Wald, und die Mauern der Garnison erhoben sich keinen ganzen Warst vor ihm. Die Sicherheit lag zum Greifen nahe. Doch er fühlte sich zu schläfrig, um noch weiter gehen zu können.
    »Ulldrael sei Dank und Lob«, seufzte Fidostoi, machte einen Schritt nach vorn und sank mit dem Rücken gegen einen Baum. »Ein kurzes Nickerchen, damit ich die Strecke schaffe«, murmelte er und schloss die Augen. Er konnte sich nicht dagegen wehren.
    Vahidin wartete ungeduldig vor dem Haus des Bürgermeisters. In
    seiner Linken hielt er einen Becher mit heißem Tee, die braunen Augen suchten unablässig den Himmel ab.
    Weder hörte er etwas von seinem Suchtrupp noch von dem Modrak, den er ausgesandt hatte, den dicken Hajduken zu fangen.
    »Kann ein fetter Mann derart schnell rennen, dass er Krieger und ein geflügeltes Wesen hinter sich lässt?«, murmelte er und
    sah zu Lukaschuk, der nicht minder beunruhigt wirkte. »Oder hat
    er es tatsächlich geschafft, sie alle zu töten?«
    Lukaschuk biss die Zähne zusammen. »Ich stelle einen weiteren
    Trupp zusammen. Hoher Herr.«
    Ein geflügelter Schatten schoss heran, beschrieb eine enge, ungelenke Bahn über den Dächern und landete mit enormer Geschwindigkeit vor ihnen im Schnee. Der Modrak wirbelte bei seiner missglückten Landung flirrende Schneewolken auf, einige Kristalle landeten im Tee und vergingen. Vahidin sah die Verletzungen am Körper des geflügelten Wesens und den zerschnittenen Flügel. Ein Wunder, dass es sich hatte in der Luft halten können. »Es gab einen Kampf?«, sagte er laut, damit Lukaschuk seine Fragen hörte.
    Hoher Herr, ich kam zu spät, raunte der Modrak in ihrer beider Köpfe. Zu spät, um Euren Kriegern gegen den Fettsack beizustehen. Ich stieß zum Kampf dazu, als er bereits drei von vieren niedergestochen hatte. Er hatte ihnen wohl eine Falle gestellt
    »Was ist dann geschehen?« Vahidin schmunzelte, was sowohl Lukaschuk als auch den Modrak irritierte.
    Er zerschlitzte mir den Flügel, und ich stieß ihn in einen Bach. Ich nehme nicht an, dass er es überleben wird. »Und was geschah mit dem letzten Krieger?« Ich habe ihn getötet.
    »Was?!« Lukaschuk zog seinen Säbel. »Du ...« »Warte«, hielt ihn Vahidin zurück und fragte, zum Modrak gewandt; »Warum hast du das getan?«
    Der Modrak warf sich in den Schnee. Ich war verletzt, und
    bevor der Krieger den Fetten vor mir erreichte, h umgebracht. Er sah Vahidin von unten herauf an. Ihr sagtet, dass
    Ihr mich töten würdet, wenn Eure Leute ihn vor mir finden und
    zurückbringen. Das durfte ich nicht zulassen, wollte ich mich selbst bewahren. Vahidin lachte auf. »Einen schlauen Modrak haben wir hier. Er hat sich aus der Falle manövriert.« Er sah zu Lukaschuk. »Du darfst ihn töten. Er hat versagt, und das schützt ihn nicht vor seiner Strafe.« Er wandte sich ab und kehrte ins Bürgermeisterhaus zurück.
    Hinter ihm gab es einen Schlag, zusammen mit einem widerlich ratschenden Geräusch, dann fiel ein Körper in den Schnee. Das laute Scharren stammte von den zuckenden Gliedmaßen des Modrak. Schnee wirbelte erneut auf und landete auf seiner Schulter und den Haaren.
    . Vahidin kümmerte sich nicht weiter darum. Die Liste in seinem Schlafzimmer wartete und war wesentlich wichtiger.

    Kontinent Ulldart, Südwestküste Borasgotans, Spätfrühling im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n. S.)

    Lodrik wankte vorwärts und stemmte sich gegen den heftigen Wind.
    Es war eine trostlose Gegend; hier gab es weder Baum noch Strauch, um sich vor den eisigen Böen zu schützen. Borasgotan bestand an diesem Flecken Erde aus einer Ebene, die bis zum Horizont reichte und auf der glitzernde Eiskristalle umher geweht wurden. Lodrik

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