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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Erde. Sie kümmerte sich nicht weiter darum, sondern lauerte.
    »Von dir lasse ich mir mein Amulett nicht ungestraft rauben«, sagte sie zu ihm und bereitete die nächste Portion Kräuter vor. Sie kannte sich aus, ihre Mutter war eine gute Lehrerin gewesen. Dem Hengst fiel es nicht schwer, durch die Schneise zu galoppieren. Aber es forderte ihn. Gerade wegen der vielen umherliegenden Baumstämme benötigte er Schwung, um sein eigenes Gewicht und das seiner beiden
    Reiter über die Hindernisse zu wuchten. Er atmete laut im Laufrhythmus, der Schweiß rann ihm von den Flanken.
    Tokaro streichelte seinen Hals. »Guter Junge«, lobte und spornte er ihn gleichzeitig an. »Wir holen den Qwor ein«, sagte er über die Schulter zu Lorin, der sehr genau darauf achtete, nicht vom Rücken des Hengstes zu fallen oder durch einen Zufall die bloße Haut seines Bruders zu berühren; beides bedeutete Schmerzen.
    »Hast du deinen Plan verfeinert?«, wollte er wissen.
    »Nein«, gab Tokaro zurück. »Angreifen und schauen, wie wir das Monstrum in die Knie zwingen.« Er sah den nächsten Stamm auf sie zukommen und bereitete sich auf den Absprung vor, um Treskor die Arbeit zu erleichtern.
    Für einige Lidschläge lang setzte das Trommeln der Hufe aus, als sie über den Stamm hinübersetzten, dann kehrte es umso lauter zurück. Der aufgewühlte Waldboden flog hinter ihnen auf, und der Hengst galoppierte unaufhörlich, als sei er eine tadellos funktionierende Maschine.
    »Ich möchte, dass du weißt, dass ich niemals ein Auge auf Estra geworfen habe«, rief Lorin und betrachtete die Lamellenrüstung, die sein Bruder trug; sie hatte sich der Umgebung angepasst und ahmte die Fellfarbe des Schimmels nach.
    »Wieso sagst du das jetzt?«
    »Weil ich nicht weiß, ob ich lebend aus dem Kampf gegen den Qwor hervorgehen werde«, erwiderte er ehrlich. »Es ist mir wichtig, dass diese Sache zwischen uns klargestellt ist. Wenn Esöü Fluch erst einmal gebrochen ist, soll es keinen anderen Makel zwischen euch beiden geben.«
    Tokaro hielt sich in der weißen Mähne des Hengstes fest. »Ich entschuldige mich«, brüllte er über die Schulter, damit er gegen den Wind und das Stampfen der Hufe verstanden wurde. »Ich war ... nein, ich bin viel zu oft ein aufbrausender Narr, der die Dinge nicht immer richtig versteht. Meine Eifersucht und meine Unsicherheit ...«
    »Du musst nichts sagen«, unterbrach ihn Lorin erleichtert. »Tu
    dir und den Menschen um dich herum den Gefallen und entsinn dich, woher dein Aufbrausen rührt.«
    Er bekam Dreck ins Gesicht und schwieg notgedrungen. Rasch wischte er sich den Schmutz ab. »Du wirst sehen, dass du mit Estra eine wunderbare Zukunft
    vor dir hast.«
    »Und du mit deiner Jarevrän«, gab Tokaro zurück. Eine immense Last war von ihm genommen worden. Die Unsicherheit, die Ängste der letzten Wochen hatten sich schlagartig verringert, auch wenn die Sorge um Estra geblieben war Noch gab es den Fluch, der von ihr genommen werden musste, und davor wartete eine andere Prüfung: Er lenkte seine Gedanken auf das bevorstehende Gefecht. »Wir schneiden den Qwor in Streifen und machen für dich auch so eine schöne Rüstung, wie ich sie habe.« Er brachte Treskor zum Stehen und lauschte. »Wir sind nicht mehr weit entfernt.«
    Lorin sprang auf den Boden. »Rennen wir lieber. Das macht weniger Lärm als dein Pferd.«
    »Einverstanden.« Tokaro fiel es schwer, aber er sah die Notwendigkeit ein. »Treskor, warte hier.« Er streichelte den Hengst und lief neben seinem Bruder her.
    Die Geräusche klangen sehr bedrohlich. Der Qwor fräste sich rücksichtslos vorwärts. Gelegentlich sahen sie alte Fundamente aus dem Boden ragen, welche die Kreatur bei ihrem Marsch freigelegt hatte
    - Zeugen einer Stadt aus fernen Tagen.
    »Die Flüchtlinge haben wohl gehofft, dass der Wald sie schützt«, keuchte Tokaro. Lorin konnte es ebenfalls nur annehmen. »Oder es gibt in der Zitadelle mehr als wir ahnen.«
    »Eine Falle für den Qwor?« Der Ritter schwenkte nach links ins Unterholz. »Hier entlang. Ich will ihn von der Seite her überraschen.« Er sah hinauf zu den Bäumen.
    »Was tue ich dabei?«
    »Die Aufmerksamkeit auf dich lenken«, beschied Tokaro. »Ich bleibe und verberge mich, und du wirst ihn zu meinem Versteck locken. Das Biest wird deine Magie haben wollen und sich ködern lassen.« Er zeigte auf einen Busch an der Schneise. »Du musst es
    bis hierher schaffen. Denkst du ...«
    »Das werde ich. Ich war immer schon ein guter

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