Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
gelesen hatte, oder Gedanken, die ihr just in diesem Augenblick durch den Verstand gingen. Valeria dagegen aß schweigend und schien nichts zu hören. Demön versorgte alle mit Nachschlag und schenkte nach.
    »Welche Ansicht habt Ihr, Fidostoi?«, fragte Valeria unvermittelt und mitten in Alsas Erzählung hinein. »Wie sollte man Magie anwenden?«
    »Nur zum Wohle der Menschen...«
    »Ich fragte nicht, wann«, korrigierte sie ihn und langte nach ihrem Glas. »Ich fragte, wie man sie anwenden soll.« Alsa verzog das Gesicht. »Nicht schon wieder, Valeria. Außerdem hat er keine Ahnung, wovon Ihr sprecht, das seht Ihr doch. Er ist heute erst angekommen und hatte sicherlich keine Gelegenheit, sich die Aufzeichnungen von Meisterin Zabranskoi anzuschauen.«
    Valeria bedachte Brahim mit einem blasierten Lächeln. »Weil er im Garten lag und schnarchte. Doch sagt mir, Hajduk, wie Euch Zabranskoi gefunden hat.«
    Brahim nickte ihr zu. »Ihr habt es geschafft: Nun kann ich Euch auch nicht leiden.«
    »Oh, Ulldrael«, seufzte Alsa. »Dabei hatte ich gehofft, es wird alles angenehmer.«
    Ormut schaute auf und aß weiter. Schmatzend.
    Brahim legte sein Besteck weg, er hatte den Teller geleert. »Es war keine Zabranskoi.« Er überlegte, was er ihnen erzählen sollte, und entschied sich, es bei Andeutungen zu belassen. »Ich geriet in einen Hinterhalt und wurde angegriffen, als sich meine Fertigkeiten von selbst rührten und mich vor der Attacke bewahrten. Ich entkam meinen Feinden, und mir wurde geraten, mich an Perdor zu wenden.«
    Er breitete die Arme aus. »Deshalb sitze ich hier. Eine Zabranskoi kenne ich nicht.«
    »Mmh.« Valeria rieb sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe, sie starrte den Hajduken an. »Dann werdet Ihr meine Frage auch nicht beantworten können. Ihr hattet keine Gelegenheit, Eure Begabung einer tieferen Prüfung zu unterziehen.«
    »Es wäre schön, wenn ich verstünde, worum es geht.« Brahim ließ sich von Demön ein neues Bier bringen und sah zu Alsa.
    Sie lächelte ihn an. »Man unterscheidet zwischen Begabten, welche die Magie benutzen, und denen, bei denen die Magie von selbst entscheidet, wann sie sich rührt. Ihr, Brahim, scheint demnach zu Letzteren zu gehören.«
    Er kniff die Augen ein wenig zusammen. »Ist das schlecht?«
    »Es bedeutet, dass Ihr uns in unserer kleinen Debatte nichts nutzt.« Valeria behielt ihr Glas in der Hand, streckte den Zeigefinger aus. »Plappermäulchen und ich bevorzugen es, die Magie wie ein Wesen zu behandeln, das sich auf der gleichen Stufe
    mit uns befindet. Wir versuchen, sie durch respektvolles Han
    dein zur Mitarbeit zu bewegen, während Ormut sie in die Knie
    zwingt.«
    »Unsinn«, brabbelte er und rülpste. »Ich erziehe sie, wie ich einen Hund oder ein Pferd erziehe. Magie benötigt eine feste Hand, und dabei bleibe ich. Da kann in dem Buch stehen, was will.« Er schob den leeren Teller von sich und putzte sich das Kinn mit dem Handrücken ab. »Zabranskoi ist ja selbst noch ein halbes Kind. Was weiß sie schon?«
    Brahim runzelte die Stirn. »Und was ist daran schlimm?«
    Alsa wackelte mit dem Kopf. »Zabranskoi weist darauf hin, dass der rücksichtslose Umgang mit Magie dazu führen kann, dass der Körper des Menschen, der sie benutzt, rapider verfällt. Das ist sozusagen die Strafe dafür.«
    »Und daher wäre Eure Ansicht wichtig gewesen. Aber anscheinend seid Ihr ein Intuitiver.« Wie Valeria es sagte, klang es nach einer Krankheit, nach etwas Niederem und Minderwertigem. Brahim hatte beschlossen, sich nicht auf das Spiel einzulassen. »Wieso befinden sich keine Cereler in der Universität? Ihre Art war doch lange Zeit die einzige, die mit Magie umzugehen wusste. Ich hätte damit gerechnet, zumindest einen Vertreter anzutreffen.«
    Demön ergriff das Wort. »Erstens gibt es nach der Zeit der Bar-dri    »Sie haben Angst, dass sie ihre Stellung im Land verlieren«, merkte Ormut an und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Diese kleinwüchsigen Lumpen! Ich verwette meine Zähne, dass sie schon viel früher gewusst haben, dass es außer ihnen noch andere magisch begabte Menschen gibt. Entweder haben sie diejenigen umgebracht, oder sie blieben schweigsam.«
    »Aber bitte!« Alsa war empört. »Das sind doch nur Eure Hirngespinste !«
    »Solche Dinge gibt er von morgens bis abends von sich«,

Weitere Kostenlose Bücher