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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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der eine interessante Kneipe hat. Vielleicht haben Sie Lust hinzugehen, wo Sie ja schon mal auf der Rolle sind.«
    »Alles, was mich von dieser …« Sie bemühte sich, eine angenehme Gesellschaft zu sein und sich zu amüsieren, aber daran mußte sie noch arbeiten. Ich dankte dem Himmel für TunFaire Gold, der meinen angeborenen Charme unterstützte.
     
    Bei Morpheus war es knackevoll – wie immer. Soll heißen: Zwerge, Elfen, Trolle, Kobolde, Brownies und was weiß ich was noch traten sich auf die Zehen, zusammen mit höchst merkwürdigen Kreaturen, die man bekommt, wenn man die Rassen querbeet kreuzt. Die Jungs beäugten Amiranda mit offensichtlicher Anerkennung und mich mit genauso deutlichem Mißfallen. Ich verzieh ihnen. Ich wäre genauso verdrossen und gereizt, wenn man mich an einen Ort verpflanzt hätte, an dem es nur nichtalkoholische Drinks gab und Speisen, die der reinste Kaninchenfraß waren.
    Ich ging direkt zur Bar, wo man mich kannte und meine Anwesenheit tolerierte. »Wo ist Morpheus?«, fragte ich den Barmann.
    Ein kurzes Rucken des Schädels in Richtung Treppe.
    Mit der mißtrauischen Amiranda im Schlepptau stieg ich hinauf, hämmerte gegen Morpheus' Tür und hörte die Aufforderung einzutreten. Er wußte, daß ich es war, denn von der Bar führte ein Sprechrohr nach oben. Wir traten ein.
    Ausnahmsweise hatte Morpheus nicht irgendeine Ehefrau bei sich. Er machte Kasse und sah nicht gerade begeistert aus, doch als er Amiranda erblickte, leuchteten seine kleinen, gemeinen Augen auf.
    »Kusch, Junge. Sie ist vergeben. Amiranda, das ist Morpheus Ahrm. Er hat drei Frauen und neun Kinder. Sie sitzen alle in der Klapsmühle von Bedsoe. Dieses Loch hier gehört ihm, und manchmal tut er so, als wäre er mein Freund.«
    Für diejenigen, die sich in der Unterwelt der Unterstadt auskannten, stand Morpheus Ahrm noch für viel mehr. Er war ihr bester Physiotherapeut, was heißen sollte, er brach gegen genügend Kohle Arme und Beine, auch wenn er Frauenherzen bevorzugte. Das machte er sogar kostenlos. Er war halb Mensch, halb Dunkler Elf und besaß das typische gute Aussehen der letzteren Rasse. Ich würde ihn nicht gerade meinen engen Freund nennen, dafür war er viel zu gefährlich. Er hatte nur ein paar Mal mit mir zusammengearbeitet.
    »Glauben Sie diesem Nichtsnutz kein Wort«, erwiderte Morpheus. »Er würde Ihnen nicht mal die Wahrheit sagen, wenn er dafür Geld bekäme. Außerdem ist er ein gemeingefährlicher Psychopath. Erst heute nachmittag hat er eine Bande von Riesen zusammengeschlagen, die ganz harmlos auf der Straße herumhingen und kifften.«
    »Du hast es schon gehört?«
    »Neuigkeiten verbreiten sich hier schnell, Garrett.«
    »Was weißt du darüber?«
    »Hab mir schon gedacht, daß du vorbeikommen würdest, und hab mich umgehört. Konnte nicht rausfinden, wer die Riesen angeheuert hat. Aber ich kenne sie. Es sind zweitklassige Schläger, die zu faul und zu dumm sind, um einen Job richtig zu erledigen. Trotzdem solltest du dir den Rücken freihalten. Einigen von ihnen hast du ganz schön übel mitgespielt. Die anderen betrachten das möglicherweise nicht einfach nur als Berufsrisiko.«
    »Ich habe aufgepaßt. Du könntest eine Schuld abzahlen, wenn wir gehen. Nimm doch mal den Typen unter die Lupe, der uns folgt.«
    »Uns folgt jemand?« Amirandas Stimme klang schrill vor Angst.
    »Er klebt seit dem Eisernen Lügner an uns. Vielleicht hat er sich erst dort an uns gehängt. Aber ich vermute, daß er Sie schon die ganze Zeit beschattet hat.«
    Sie erblaßte.
    »Hol ihr einen Stuhl, Dummkopf«, sagte Morpheus. »Du hast so viel Taktgefühl wie eine Eidechse.«
    Ich zog ihr einen Stuhl heran, nicht ohne Morpheus einen finsteren Blick zuzuwerfen. Der Mann verfolgte uns tatsächlich und konnte sich jetzt in aller Ruhe auf den Moment vorbereiten, in dem Amiranda und ich uns wieder auf den Weg machten. Konnte ich ihm nicht verdenken. Mittlerweile glaubte ich selbst, daß sie es wert war. Rein instinktiv wußte ich, daß diese Frau eine Klassebraut war.
    »Wo bist du jetzt wieder reingeraten, Garrett?« Morpheus ging zu seinem Stuhl und zauberte von irgendwo hinter seinem Schreibtisch eine Flasche Brandy hervor.
    Fragend hielt er sie hoch. Ich nickte, und er stellte einen Becher auf den Tisch. Er wußte, daß ich nur Bier trank, und er selbst rührte keinen Alkohol an. Es überraschte mich schon, daß er überhaupt welchen hier hatte. Vermutlich für die Damenwelt.
    Ich nahm den Becher entgegen und

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