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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Außerdem hätte ich es sowieso nicht als Entschuldigung benutzen können, weil ich es ihr nicht verraten durfte.«
    Er hält das, was er sagt, für die Wahrheit, Garrett.
    »Also steckt er nicht mit drin?«
    Nicht wissentlich, obwohl ich das nicht explizit gesagt habe, Garrett.
    »Na gut, Slauce. Wer hat Junior gekidnappt?«
    »Was soll denn diese Frage? Woher soll ich das wissen? Und wieso stecken Sie Ihre Nase da rein? Sie haben doch Ihr Geld gekriegt. Sie sind draußen.«
    »Wenn es so wäre, daß nur Willa Dount mich angeheuert hätte. Slauce, ich glaube, Sie kennen die Antwort auf meine Frage. Aber nur für den Fall der Fälle werde ich sie Ihnen trotzdem geben. Keiner hat ihn gekidnappt. Es sei denn, man könnte sich selbst entführen. Aber mich interessiert viel mehr, warum Amiranda sterben mußte. Und wer den Befehl dazu gegeben hat.«
    Amber wollte etwas sagen, doch brachte ich sie mit einer Geste zum Schweigen. Slauce mußte ihren Standpunkt nicht unbedingt erfahren.
    Du schießt über das Ziel hinaus, Garrett. Kein Verhör oder keine Manipulation dieses Mannes kann auf einer vernünftigen Grundlage stehen, solange wir nicht gehört haben, was Miss daPena uns zu sagen hat. Hast du vergessen, weswegen sie hier ist? Oder ist das Hinscheiden ihres Bruders zu unwichtig, als daß man es in Betracht ziehen sollte?
    Ich hatte es nicht vergessen. Ich spielte auf Zeit, weil ich mit Ambers Schmerz und Hysterie klarkommen mußte und auf einen Durchbruch bei Slauce hoffte, der mir die Antwort auf mein eigenes Dilemma geben würde. Aber ich hatte nicht gründlich genug nachgedacht. Amber nicht in Ruhe zu Ende zu hören war dumm.
    Und da ich nun mal einer der hellsten Burschen weit und breit war, kam es nicht in Frage, mein Bild dadurch zu trüben, daß ich etwas Saublödes machte.
    »Du hast gewonnen, alter Knochen. Aber ich hoffe, daß es dir ins Hirn regnet.«
    Nicht ich war es, der sich bemüßigt fühlte, den Retter in der Not zu spielen.
    Wenn man sich sehr konzentriert, kann man ihn aus den eigenen Gedanken ausschließen – vorausgesetzt, er hat anderes im Kopf. Er muß einfach immer das letzte Wort haben. Manchmal vereint er alle Nachteile einer Ehefrau in sich – ohne auch nur einen einzigen der Vorteile zu bieten.
    »Amber, meinst du, du kannst jetzt darüber reden, warum du hergekommen bist? Hast du dich wieder beruhigt?«
    »Mädchen, Ihr erzählt diesem Kerl gar nichts, sondern marschiert auf dem kürzesten Weg nach Hause!«, schnarrte Slauce.
    Ich sah den Toten Mann finster an. »Verpaß ihm seine zweite Verschnaufpause.«
    »Fick dich ins Knie, Courter«, empfahl ihm Amber. »Du jagst mir keine Angst mehr ein. In ein paar Tagen wirst du neben der Domina am Galgen baumeln. Meinst du nicht auch? Vielleicht kannst du deine Rolle verschleiern, was Karl angeht, aber nicht bei Karl und Amiranda. Und ich werde bestimmt nicht nach Hause zurückgehen und euch Mistkerlen die Chance bieten, Mutter Karls, Amirandas und meinen Tod erklären zu dürfen.«
    »Was soll dieses verrückte Geschwätz, Kind? Euer Bruder hat sich selbst getötet.«
    »Genau. Und Amiranda ist auch weit weggelaufen. Ihr solltet mir zugestehen, daß ich meinen Bruder kenne. Die Geschichte kauf ich euch nicht ab. Genauso wenig, wie meine Mutter das tun wird. Und ich werde mich von euch fernhalten. Vor allem, nachdem zwei von drei Erben der Familie eines plötzlichen, gewaltsamen Todes gestorben sind.«
    »Drei von vier«, warf ich ein, um die Sache ein bißchen aufzurühren. »Amiranda war schwanger. Im dritten Monat. Das Kind wäre ein Junge geworden.«
    Sowohl Slauce als auch Amber waren verblüfft. Diese Information ließ sie verstummen. Aber sollten sie einen Verdacht haben, verbargen sie ihn gut.
    Ich sah den Toten Mann an und deutete auf Slauce. »Stell ihn ab, bist du so nett? Ich kann auf seine Kommentare verzichten, solange die Lady redet.«
    Welche Lady?
    Slauce wurde starr wie eine Leiche.
    Perfektes Timing, Garrett. Die Enthüllung hat ihn erschüttert und nachdenklich gemacht. Aber vielleicht hast du deine Glaubwürdigkeit bei dem Mädchen erschüttert. Sie hat den Verdacht, daß du ihr deine wirklichen Motive verschwiegen hast.
    Oja.
     
     

 
25. Kapitel
     
    »Ich glaube, am besten fängst du mit deinem Bericht an dem Punkt an, wo wir das letzte Mal aufgehört haben«, schlug ich vor.
    Amber bockte. »Du bist ja nur an Amiranda interessiert.«
    »Ach ja?« Ein gewisses Interesse mußte ich eingestehen. »Ich will denjenigen,

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