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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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der ihr das angetan hat. Ich mag keine Leute, die attraktive junge Frauen so verschwenden. Aber wenn du glaubst, daß ich dem Charme von zweihunderttausend Goldtalern widerstehen könnte, bist du dümmer, als die Dragoner erlauben. Hör zu. Ich würde die Fährte genauso verfolgen, wenn du da drüben an der Wand lehnen und Amiranda hier an deiner Stelle stehen würde. Ich will die Drahtzieher. Und ich wette, deine Mutter auch, wenn sie erst mal eingetrudelt ist.«
    »Da wird jemand eine höllische Rechnung begleichen müssen.«
    Sie kauft dir die Story ab, Garrett. Du bist schlimmer als ein Zeitschriftenvertreter.
    Ich warf dem Toten Mann den Blick zu, den er verdiente. »Amber, ich kann im Moment nur mit den Informationen arbeiten, die du mir gibst.«
    Sie zierte sich noch ein wenig, um ihr Ego zu befriedigen, und kam dann zur Sache. »Courter hat dich gesehen, als du gegangen bist. Er ist natürlich sofort zur Domina gelaufen und hat gepetzt. Und sie ist wirklich in die Luft gegangen. Ich habe sie schon oft wütend erlebt, aber sie hat dabei noch nie die Kontrolle verloren. Sie hat geschrieen und gedroht und mit Dingen um sich geworfen und Karl so sehr eingeschüchtert, daß er alles erzählt hat, worüber wir uns unterhalten haben. Zum Glück haben wir das Gold nicht erwähnt. Das hätte er ihr sicher auch verraten. Ich habe nichts erzählt. Das hat sie nur noch mehr in Rage gebracht, und sie befahl Courter, mir eine gehörige Tracht Prügel zu verpassen und mich in meinem Zimmer einzuschließen. Erst heute morgen hat man mich wieder rausgelassen.«
    Sie drehte sich auf der Stelle um, tänzelte zu Courter hinüber, gab ihm eine Ohrfeige und tanzte zu mir zurück. »So.«
    ›Man‹, so stellte sich heraus, war Karl gewesen. Er hatte ihre Tür aufgeschlossen, als alle anderen im Haus noch schliefen. Offenbar war er sehr besorgt, weigerte sich aber zu erklären, warum, er sagte nur, das Maß wäre voll. Er wollte gehen und nie wiederkommen.
    »Aber damit meinte er nicht, daß er sich umbringen wollte.«
    Das traute ich ihm auch nicht zu. Dafür fehlte ihm der Mumm. »Du solltest lieber noch mal genau überlegen, was er gesagt hat. Vielleicht verbirgt sich da ja ein Hinweis. Versuch, dich genau daran zu erinnern, was er gesagt und getan hat.«
    »Ich weiß nicht, wie ich seine Worte noch vollständiger wiedergeben soll. Er hat mich noch aufgefordert, mit ihm zu gehen. Ich meinte nur, ich wäre noch nicht unglücklich genug, um einfach aufzugeben und ohne jede Perspektive auszureißen. Aber er war es. Wirklich. Irgendwas muß ihn furchtbar erschüttert haben. Er war ganz blaß und konnte nicht stillstehen. Und er hat geschwitzt.«
    »Mit anderen Worten, er hatte Schiß.«
    »Er hatte eine Heidenangst.«
    »So, als habe er einen Geist gesehen?«
    »Das ist komisch.«
    »Was?«
    »Genau das hatte ich in dem Moment auch gedacht. Das er ein Gespenst gesehen haben müßte.«
    »Vielleicht hat er das ja auch. Wenigstens aus zweiter Hand. Red weiter. Dann ist er gegangen?«
    »Sobald er begriffen hatte, daß ich nicht mit ihm gehen würde.«
    »Irgendeine Ahnung, wohin er gegangen ist?«
    »An einen sicheren Ort mit einer alten Freundin. Das hat er jedenfalls auf meine Frage hin geantwortet.«
    »Donni Pell?«
    »Vielleicht. An die hatte ich auch gedacht. Donni Pell oder Ami. Ich dachte, er wüßte, wo Ami steckte.«
    »Warum Amiranda?«
    »Sie sind zusammen aufgewachsen und standen sich sehr nahe. Die beiden haben immer zusammengehockt. Wenn sie weglief, mußte er einfach wissen, wohin sie ging. Sie wäre nicht gegangen, ohne ihm irgendeine Nachricht zu hinterlassen. Obwohl er gekidnappt worden war, als sie ging.«
    Je weiter sich der Schleier hob, desto mehr verblüfften mich die Familienstrukturen und Beziehungen der daPenas. »Gut. Es hätte Amiranda sein können, wenn sie nicht tot gewesen wäre. Wir dürfen also annehmen, daß es sich um Donni Pell handelte. Es stimmt vielleicht nicht, aber alles andere wäre unwahrscheinlich. Er war der Typ, der sich unter der Schürze einer Frau versteckte. Richtig? Wen kannte er sonst noch? Niemanden, von dem du oder ich wüßten. Ich werde wohl selbst hingehen und nachsehen müssen.«
    Dieser Auftrag war der reinste Gewaltmarsch. Morpheus würde die Bewegung zu schätzen wissen, die ich bekam. »Weiter im Text. Dein Bruder hatte die Hosen voll und ist in unbekannte Gefilde verschwunden. Was ist dann passiert?«
    »Zwanzig Minuten später kam Courter. Sie wußten, daß Karl

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