Fauler Zauber
bezahlt.
Aber für wen sonst?
»Laß ihn wegschaffen«, bat ich Morpheus. »Wir haben einiges zu besprechen, müssen Entscheidungen fällen und vielleicht auch Aktionen starten, und es ist schon spät.«
»Blath. In den Rübenkeller. Korrekt und höflich. Betrachte ihn als Gast unter Hausarrest.«
»Ja, Mr. Ahrm.«
31. Kapitel
Morpheus schickte seine Armee raus. Als nur noch zwei Zeugen da waren, entspannte sich Eierkopf und verriet, wie unwohl er sich in Wirklichkeit fühlte. Ich verschwendete eine Minute darauf, ihm auseinanderzuklamüsern, was für ein Trottel er sei. Er widersprach nicht mal. Aber er ging auch nicht nach Hause, um sich ins Bett zu legen.
»Die Jungs haben da etwas rausgefunden, was du vielleicht noch nicht weißt«, sagte Morpheus. »Diese Dount hat Junior daPenas Leichnam auf dem Weg von dir zu sich nach Hause am Krematorium abgegeben. Ich nehme an, du weißt, daß er sich den ganzen Ärger selbst eingebrockt hat?«
»Weiß ich. Aber er hat sich nicht selbst umgebracht. Dabei haben ihm seine Freunde kräftig geholfen.«
»Du hast diesen gewissen Glanz in den Augen, Garrett. Bedeutet das, du weißt, wer's war?«
»Jep. Einer von ihnen war ein Riesen-Mischling namens Skredli. Zufälligerweise war auch ein Skredli an Juniors angeblicher Entführung beteiligt. Und derselbe Skredli steckte auch hinter dem Überfall auf Eierkopf und Amiranda. Zufällig nun ist dieser Skredli der Busenfreund eines Typen namens Großmaul. Der scheint ein ultrahäßliches Prachtstück … Was hast du, Morpheus?«
»Großmaul? Sagtest du Großmaul?«
»Ja, kennst du ihn?«
»Nicht persönlich. Ich hab von ihm gehört.«
»Mir gefällt der Glanz in deinen Augen nicht.«
»Dann guck an die Decke, solange du weiterredest.«
Während ich redete, saß Eierkopf da und nickte beifällig. Ich machte den sprichwörtlichen Sack auf und ließ die Katze raus. Morpheus holte Papier und Tinte und fing an mitzukritzeln.
Nachdem ich die Katze wieder eingefangen und den Sack zugemacht hatte, sagte Morpheus: »Diese Donni Pell ist die Achse, um die sich alles dreht. Von ihr gibt es Verbindungen zu allen anderen, außer zu dieser Dount. Bei der Crest weißt du es nicht, aber man darf wohl annehmen, daß sie Donni kannte, da sie ja eng mit Junior befreundet war. Donni ist der Schlüssel. Wir sollten sie uns greifen.«
Ich tauschte einen Blick mit Eierkopf aus. »Der Mann ist ein Genie, nicht? Glaubt tatsächlich, er wüßte als einziger, daß sie vermutlich als nächste den Fluß runtertreibt. Wenn die Ganoven schon nervös genug sind, den Sohn von Raver Styx abzuschlachten …«
»Ich glaube, das nächste Opfer ist ein Prachtkerl namens Großmaul«, unterbrach mich Morpheus. »Aber ich kann mich auch irren.« Er hatte immer noch diesen Blick drauf.
»Warum?« wollte Eierkopf wissen. Der gute Waldo kam wie immer direkt zum Punkt.
»Erzähl mir was von Großmaul. Hab nie von ihm gehört.«
»Da solltest du besser aufpassen, Garrett. Er ist wichtig.«
»Mach ich ja. Wenn du endlich mal zur Sache kommst.«
»Klar. Er ist noch nicht lange hier in der Gegend. Sein richtiger Name ist Conrad Staley. Er kam aus HasefBro, nachdem der alte Oberboß abgetreten war. Dachte wohl, jetzt war der richtige Moment, sich ein Stück vom großen Stadtkuchen abzuschneiden. Er ist ein Mensch, aber er ist so verdammt gemein und häßlich, daß er es mit jedem Riesen aufnehmen kann. Er hatte seine eigenen Leute mitgebracht, aber soweit ich gehört habe, sind die meisten wieder zurückgegangen, nachdem er hier Rekruten gefunden hat. Sie kontrollieren für ihn die alte Basis. Vor kurzem gab's eine heiße Fehde mit Kain Kontamin, aber sie haben sich geeinigt. Großmaul bekam Riesenhausen und zahlt einen Tribut, um den Frieden aufrechtzuerhalten. Kain will keinen Krieg, weil er alle Hände voll damit zu tun hat, seine eigenen Leute bei der Stange zu halten.«
Kain Kontamin war der Gangster, der nach dem Dahinscheiden des alten Oberbosses Nummer eins wurde. Er war mächtiger als mancher Lord aus der Oberstadt, obwohl er in der Unterwelt lebte.
»Alles, was wir gegen Großmaul unternehmen, dürfte Kain gefallen.« Morpheus ging langsam zur Tür »Es könnte Krieg bedeuten. Ihr rührt euch nicht von der Stelle! Klar? Wenn ihr was braucht, sagt unten Bescheid. Ich bin in ein paar Stunden wieder da.«
»Wohin willst du denn?« fragte ich.
»Mit Kain reden.« Weg war er.
»Fragst du dich dasselbe, was ich mich frage,
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