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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Millionenbereich.
    Es kam ihm damals vor wie ein Geschenk Gottes! Das wäre die Lösung aller seiner wirtschaftlichen Probleme! Und die letzte Möglichkeit, seine Firma zu retten! Er könnte dem Teufel noch einmal von der Schüppe springen! Selbst seine Bank bot ihm eine längerfristige Zusammenarbeit an, für den Fall, dass er sich einige dieser Aufträge an Land ziehen konnte.
    Es kam ihm wie gestern vor, als er völlig euphorisch nach Amsterdam zur Vertragsunterzeichnung gefahren war. Der Termin sollte im Krasnapolski, einem der vornehmsten Hotels in der holländischen Metropole, stattfinden. Seine Vertragspartner waren Vertreter eines osteuropäischen Konsortiums von Investoren, die weltweit riesige Summen in vermeintlich marode Firmen und derartige Planungen steckten. Das Ziel war vordergründig, die Firmen vor der Insolvenz zu retten, meistens wurden sie dann aber zerschlagen und die einzelnen Bestandteile Gewinn bringend verkauft.
    Der erste Vertrag war vom Inhalt her relativ einfach gehalten. Seine Firma verpflichtete sich, über einen Zeitraum von mehreren Jahren ganz bestimmte Straßenbauarbeiten in Kamerun, an der Westküste Afrikas, auszuführen. Zunächst sollte sich dies auf die Hauptstadt Jaounde beziehen und im weiteren Verlauf hunderte Kilometer ins Landesinnere führen.
    Das Auftragsvolumen belief sich auf mehrere 100 Mio. US-Dollar. Die Zahlungsabwicklung wurde sowohl über die Credit Suisse aus der Schweiz als auch durch die Credit Lyonaise aus Südfrankreich sowie einer Bürgschaft der Regierung des westafrikanischen Staates garantiert.
    Diese beiden Banken galten im internationalen Zahlungsverkehr als außerordentlich zuverlässig und gehörten zu den ältesten Geschäftsbanken in der Schweiz und Frankreich.
    Allein die Anzahlung für den Auftrag hätte alle seine finanziellen Probleme gelöst.
    Er hatte im Vorfeld bereits durch seine Ingenieure die Lage sondieren lassen und war äußerst zuversichtlich, den Auftrag vollständig und termingerecht ausführen zu können.
    Am Abend vor der Unterzeichnung war er von seinen Auftraggebern zu einem Bankett in der Hotelbar eingeladen worden.
    An diesem Abend nahm das Verhängnis seinen Lauf. Man gab ihm unmissverständlich zu verstehen, dass man als Gegenleistung für die Auftragsvergabe einige „kleine“ Gefälligkeiten von ihm erwartete. Eine dieser Gefälligkeiten war Karl Schneider, den er zunächst als Manager mit allumfassenden Vollmachten in seinem Club unterbringen musste. Später dann sollte Schneider als Aufsichtsrat integriert werden.
    Man erklärte ihm, dass die Hintermänner des Konsortiums stark daran interessiert wären, Gelder in beträchtlicher Höhe in einige europäische Traditionsclubs zu investieren.
    Auch sein Verein sollte finanziell von diesen Transaktionen profitieren.
    Karl Schneider sollte ein Garant dafür sein, dass die Investitionen entsprechend eingesetzt und verplant würden. Ihm wurden diesbezüglich eindeutige Verträge vorgelegt, die Schneider entsprechende Vollmachten einräumten, sowohl im sportlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Er sollte diese Vereinbarungen unter allen Umständen bei seinen Vorstandskollegen und im Aufsichtsrat des Vereins durchdrücken. Nur er hatte im Verein die Lobby und den Status, um derartige Vorhaben zu verwirklichen.
    Damals hatte er bereits die Gefahr geahnt, die ein derartiges Unterfangen mit sich brachte.
    Peter Abraham wusste, dass er mit seinem Einverständnis die Vereinsführung völlig aus der Hand gab und sich selbst zum Repräsentationsobjekt degradierte.
    An dem Abend musste er die schwierigste Entscheidung seines Lebens treffen! Er hatte keine Wahl und so musste er in den sauren Apfel beißen!
    Schneider riss direkt nach seinem Amtsantritt die Ruder des Clubs an sich, und von dem Moment an waren Betrug und Korruption Tür und Tor geöffnet. Er fand in Holger Kranbaum auch einen Gleichgesinnten, der ihn mit Lug und Trug nach vollem Herzen unterstützte.
    So wurde langsam aber sicher die gesamte Vereinsführung unterwandert. Spieler und Trainer wurden unter Druck gesetzt, um Spiele zu manipulieren. Es ging dabei meist um Sportwetten, die in erster Linie bei asiatischen Buchmachern abgeschlossen wurden.
    Meist wurden nur einzelne Spieler manipuliert; sie wurden in allen Fällen durch horrende Geldbeträge oder sonstige Vergünstigungen gefügig gemacht
    Abraham wollte in der Vergangenheit schon des Öfteren sein Amt zur Verfügung stellen, was ihm aber ständig untersagt

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