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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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wurde. Zu tief steckte er bereits in den Machenschaften drin.
    Sein Fußballclub wurde umfunktioniert zu einer Maschinerie, die als Ziel nicht mehr den sportlichen Erfolg suchte, sondern lediglich dazu verwandt wurde, Unmengen von Geld zu scheffeln.
    Er hatte sich oft genug gefragt, wie lange er mit diesem Wissen und der damit verbundenen Schande noch leben wollte. Sein Gewissen plagte ihn immer stärker. Nächte lang konnte er nicht schlafen und zermarterte sich sein Hirn, wie er aus dieser Zwickmühle entkommen konnte. Aber so sehr er sich auch quälte, er fand keinen Ausweg. Der Druck seiner familiären Verpflichtungen und seiner gesellschaftlichen Stellung war viel zu hoch, und dem konnte er einfach nicht entfliehen.
    „Wir müssen versuchen, den Jungen davon zu überzeugen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Ich glaube nicht, dass wir etwas erreichen werden, wenn wir ihn auf irgendeine Weise bedrängen. Ich kenne seine Familie schon sehr lange, mein Vater und sein Großvater, der alte Kaiser, sind zusammen zur Schule gegangen. Die Kaisers waren schon immer eine sehr ehrbare Familie mit klaren Prinzipien und einem unumstößlichen Rechtsbewusstsein.
    Ich werde noch einmal ein Gespräch mit seinem Vater suchen, vielleicht kann ich ihn auf unsere Seite ziehen.“
    „Solch einen Blödsinn habe ich selten gehört! Wir müssen dem Knaben einfach mal gehörig den Kopf waschen, dann kommt er schon zur Vernunft!“ Schneider hatte einen hochroten Kopf und schien unglaublich erregt zu sein.
    So ein Prolet, dachte Peter Abraham.
    „Wenn wir nur noch einen Funken Ehre in uns haben, dann sollten wir den Jungen in Ruhe lassen. Wir hätten halt dieses Scheißspiel nicht verschaukeln dürfen, dann gäbe es dieses Problem nicht!“
    Man merkte Peter Abraham seine tiefe innere Zerrissenheit an.
    „Mein Freund, hier geht es nicht um Ehre und Gewissen, sondern darum, unsere und damit die Ziele unserer Auftragsgeber durchzusetzen. Nichts anderes ist wichtig. Du bist anscheinend etwas sentimental geworden auf deine alten Tage.“ Schneider sah Abraham mit stechenden Augen an.
    „Die Quoten bei den internationalen Buchmachern sind kurz vor Schluss des Spiels in astronomische Höhen geschnellt, und unsere Auftraggeber haben mit diesem Spiel ein Vermögen gemacht. Normalerweise müssten die Bayern uns für die Meisterschaft noch eine Provision zahlen, obwohl sie nichts von ihrem Glück wussten“, grinste Schneider selbstherrlich. „Die konnten ihr Glück gar nicht fassenund hatten sich schon damit abgefunden, im nächsten Jahr international um die goldene Ananas zu spielen!“
    „Nach der Geschichte mit Kranbaum dürfen wir nicht noch mehr Staub aufwirbeln“, meldete sich Kerstner nun auch zu Wort. „Die Medien sind jetzt aufgescheucht wie ein Hühnerhaufen, deshalb müssen wir das Thema eine Zeit lang ruhen lassen. Wir werden schon eine Lösung des Problems finden!“
    Laurenz Kerstner hatte sich stets als Vermittler in der Runde gesehen. Kranbaum und Schneider hatten immer die osteuropäische Lösung, so nannten sie das, bevorzugt. Damit meinten sie, dass man grundsätzlich die harte Tour einschlagen sollte, wenn jemand mit ihren Zielen nicht konform lief.
    Abraham war schwach und ständig von Selbstzweifeln zerfressen. Er konnte sich nie so richtig für einen Weg entscheiden.
    Kerstner war eigentlich auch völlig ungewollt in diese Runde geraten.
    Schon als Kind bestach er mit einem unglaublichen Talent für das Fußballspielen.
    Er hatte eine Bilderbuchkarriere gemacht. Über die Kreis-und Landesauswahlmannschaften fand er schnell den Weg in die Junioren-Nationalmannschaft. Seinen ersten Profivertrag für die Bundesliga erhielt er bereits mit 19 Jahren.
    Die ersten Jahre als Profi verliefen auch stetig erfolgreich. Schnell hatte er sich in seiner Mannschaft einen Stammplatz erspielt. Seine Spielweise war eher unauffällig, aber dafür sehr effektiv. Er spielte im defensiven Mittelfeld eine Art Libero vor der Abwehr. Taktisch war er einerseits ein Zerstörer des gegnerischen Angriffsspiels und andererseits für den Aufbau des eigenen Offensivspiels zuständig. In dieser Rolle fühlte er sich auch ausgesprochen wohl und konnte sein Talent, ein Spiel zu lesen und kurzfristig zu analysieren, voll entfalten.
    Nach einigen Profijahren mit mittlerem sportlichen Erfolg stand er endlich auf dem Sprung in die Nationalmannschaft. Auch einige große Vereine aus dem Ausland hatten bereits versucht, ihn zu verpflichten.
    Das

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