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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Jedoch waren seine Hände zu sehen, die alt und faltig und mit Altersflecken übersäht waren. Blaue Adern schimmerten unnatürlich stark unter der transparenten Haut hindurch. Dalila riss die Zeitung runter und starrte fassungslos in das Gesicht von Abigale.

    „Warme Milch mit Honig?“, bot ihr die Alte mit einem schiefen Lächeln an.

    „Was ist hier los? Wo sind meine Eltern?“, schrie Dalila hysterisch.

    „Hast du das vergessen, Dalila?
Deine Eltern sind tot. Du hast sie ermordet!“, keifte eine Stimme hinter ihr. Es war ein weiterer Klon von Abigale, die ihr eine dampfende Tasse unter die Nase hielt. Da wurde ihr wieder schmerzlich bewusst, dass sie tatsächlich tot waren. Betrübt ließ sie ihren Kopf hängen.

    „Milch mit Honig.
    Trink, mein Kind. Du wirst alles vergessen und nie wieder traurig sein!“ Das Versprechen war nur allzu verlockend für das verstörte Mädchen gewesen, die alles dafür getan hätte, um keinen Schmerz mehr verspüren zu müssen. Doch die Vorstellung sich nicht mehr an ihre eigenen Eltern und an all die schönen gemeinsamen Momente erinnern zu können, hielt sie davon ab das verlockend süßlich duftende Gebräu zu trinken.

    „Geht weg! Lasst mich zufrieden!“ Voller Furcht sprang Dalila auf und rannte in ihr Zimmer hoch. Sie versteckte sich im Bett unter der Zudecke und rollte sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Vor lauter Angst zitterte sie wie Espenlaub und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals hinauf. Dalila hielt den Atem an und versuchte etwas zu hören. Da vernahm sie ein Geräusch das ihr eine Gänsehaut verursachte. Zwar drang es unter der Bettdecke nur gedämpft an ihr Gehör, doch sie wusste genau wer und was es verursachte. Es waren Fingernägel die über das Holz der Tür kratzen. Dalila standen sämtliche Haare zu Berge als ihr klar wurde, dass sie in der Falle saß.
    Plötzlich flog die Zimmertür mit solch einer Wucht auf, sodass diese an der Wand zerschellte. Aus Reflex presste sie sich eine Hand auf den Mund um ein erschrockenes Quieken zu unterdrücken. Unter gar keinen Umständen wolle sie ihr mehr als offensichtliches Versteck verraten.
    Doch es war bereits zu spät gewesen, denn jemand riss ihr mit brutaler Gewalt die Bettdecke weg. Panisch schob sie sich mit den Füßen ans Kopfende und presste sich schutzsuchend an die Wand. Sie war umzingelt. Zu je beiden Seiten und am Fußende des Bettes standen die drei Klone der alten Woods, die sie mit dämonisch rotglühenden Augen anstarrten. Es gab kein Entkommen mehr.

    „Was wollt ihr denn von mir?
Ich habe euch doch nichts getan! Bitte lasst mich doch in Ruhe!“, flehte sie die gespenstischen Erscheinungen an, während diese ihr bedrohlich näher kamen und versuchten sie festzuhalten.

    „Schütze dich mit der Rabenfeder! Sie liegt unter deinem Kopfkissen“, riet ihr ein hauchzartes Stimmchen das aus dem Nichts zu kommen schien. Ohne weiter darüber nachzudenken woher die Stimme kam, suchte sie hastig nach besagter Feder. Dabei ließ sie die Klone nicht aus den Augen.
    Als sie sich am spitzen Kiel der Federspule stach, griff sie zu und hielt die schwarzglänzende Feder in die Höhe. Die Feder strahlte ein grelles Licht aus. Geblendet von dem gleißend hellen Schein hielten sich die drei Abigales die Hände vors Gesicht und stießen qualvolle Schreie aus.

    „Geht weg!“, rief Dalila und sprang nun auf ihre Füße auf als sie merkte, dass sie die Wesen damit in die Flucht schlagen konnte. Zwar wusste sie nicht was es damit auf sich hatte, doch dank der Feder gewann sie an Vertrauen und fühlte wie ihr Kampfgeist erwachte. Mutig drängte sie die Klone in eine Zimmerecke die wütend keiften und sich zu wehren versuchten, doch der Lichtkegel war mächtiger als sie. Voller Furcht und geplackt von Schmerzen versuchten sie einander in das Licht zu stoßen, nur um sich selbst in der Ecke vor dem hellen Schein zu schützen. Scheinbar verbrannten die Kreaturen in dem Licht, denn die Strahlen hinterließen dort wo sie die Haut berührten, tiefe Brandwunden.
    Auf einmal ertönte ein markerschütternder Lärm. Donner und Gepolter. Die Wesen gaben quiekende Laute von sich, bevor sie sich unter lautem Getöse in Luft auflösten. Alles was von ihnen übrig geblieben war, war schwarzer Rauch der dort aufstieg, wo sie gerade noch gestanden hatten. Schweratmend nahm Dalila ihren Arm mit der Feder in der Hand wieder runter und sah zu wie die Rauchschwaden abstrakte Muster in die Luft zeichneten. Sie konnte gar nicht

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