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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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schon lange nicht mehr aus. Wenn Chaya nicht bald erscheint, dann werden die Fay alle…“ Jo brach ab, denn er konnte es nicht aussprechen. Traurig ließ er seinen Kopf hängen und rang mit seiner Fassung. Er sah so zerbrechlich aus, dass Dalila befürchtete, der nächste kräftige Windstoß könne ihn mit sich hinfort tragen und in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Wie von selbst streckte sie ihre Hand nach ihm aus. Sie wollte ihn beruhigen, doch dann entschied sie sich dagegen und ließ ihre Hand zurück in ihren Schoß sinken. Der Zweifel der an ihr nagte rief ihr ins Bewusstsein sich nicht zu solch einer mitfühlenden Geste hinreißen zu lassen. Denn dies hieße zugleich, dass sie ihm glaubte.

    „Was hat es mit der versteinerten Träne von Chaya auf sich?“, wollte sie wissen und umschloss den steinernen Anhänger mit ihrer Hand.

    „Die Träne ist seit diesem…Vorfall im Besitz der Davallias. Sollte sie jemals bei einem Halbblut aufleuchten, ist dies das untrügliche Zeichen dafür, dass die Seele von Chaya in ihm wohnt. Nur weil sie bei dir nicht leuchtet, heißt dies jedoch noch lange nicht, dass in dir nicht Chayas Seele schlummert. Es bedeutet nur, dass du deiner ganzen Macht noch nicht vollkommen gewahr bist. Wenn du so weit bist, wird die Zeit es uns hoffentlich offenbaren. Solange arbeiten wir an deinen Kräften einfach weiter.“ Plötzlich erinnerte sich Dalila an eine Begebenheit aus ihrer Kindheit. Damals, als sie die Kette ihrer Mutter für einen kurzen Moment in ihren kleinen Kinderhänden halten durfte war sie sich sicher gewesen, dass der Stein geleuchtet hatte. Vorerst entschied sie jedoch diese Information für sich zu behalten. Noch wusste sie nämlich nicht was auf sie zukommen würde, wenn Jo dies wüsste. Momentan wollte sie ihm einfach nicht noch mehr Zunder für seine Ammenmärchen geben. Zudem war sie sich auch nicht mehr sicher, ob ihre Kindheitserinnerung sie nicht trügte.

    „Und was bedeutet ein Seelenwächter für ein Halbblut?“, fragte sie weiter.

    „Ein Seelenwächter ist seit mehreren hundert Jahren nicht mehr erschienen, bei keinem der Halbblute. Es gab einst ein Halbblut das einen Panther als Seelenwächter hatte. Sie war eine Kämpfernatur und überaus stark, obwohl ihre Blutlinie nicht von Chaya abstammte. Leider kam ihr Pate in einen Hinterhalt der dunklen Schattenwesen. Dadurch war sie ungeschützt. Da sie es noch nicht schaffte ihren Seelenwächter zu realisieren, sprich, ihn in die reale Welt zu ziehen um von ihm beschützt zu werden, wurde sie von Schwarzblütern grausam ermordet. Sie weigerte sich, sich Edrell anzuschließen und das war ihr Todesurteil gewesen. Die Dunklen waren übermächtig, doch sie leistete ihnen unerbittlichen Widerstand, bis zu ihrem tragischen Ende.“ Während der ganzen Zeit über in der Jo ihr all diese Geschichten erzählte, schien er von Emotionen nur so gebeutelt zu werden, was laut seiner eigenen Aussage eher untypisch für einen Fay war.

    „Seitdem sind wir Faypaten sehr viel vorsichtiger. Doch es geschah in der Vergangenheit noch einmal, dass ein Pate sich opferte damit sein Halbblut überleben konnte.“ Jo machte einen kurze Gedankenpause. Sein Schultern hoben und senkten sich, als ob er schwer atmen würde, doch gab er dabei keinerlei Atemgeräusche von sich.

    „Es war der Pate von Daphne, deiner Großmutter!“ Entsetzt hielt Dalila sich die Hand vor den Mund.

    „Irgendwie hatte Edrell es mit ein paar Dämonen geschafft durch die Schutzbarriere zu brechen, die das Haus von Daphne und auch das Portal im Garten beschützte. Daphne und ihr Pate kämpften Seite an Seite und gemeinsam gelang es ihnen sogar die dunklen Schattenwesen in die Flucht zu schlagen. Doch nach dem Kampf war ihr Pate zu geschwächt gewesen, um seine Wunden selbst heilen zu können. So kam es, dass er sich in ihrem Armen aufzulösen begann. Er erlag seinen Verletzungen, doch dies wollte und konnte Daphne nicht wahrhaben. Sie wandte all ihre Macht auf, die ihr als Halbblut zur Verfügung stand. Somit gelang es ihr die sich auflösende Lebensenergie ihres Paten in ein Gefäß zu schließen. Und zwar in dem dunkelroten Stein, den sie um ihren Hals trägt. Sie hofft darauf, dass, wenn Chaya wiederkehrt, sie ihn mit ihrer Macht wieder zum Leben erwecken kann.
    Der Überfall ereignete sich in der Nacht, als deine Mutter sich dazu entschloss mit dir in ihrem Bauch zu fliehen. Es war eine Entscheidung die alle gemeinsam trafen und vor allem deine Mutter

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