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FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

Titel: FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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unlösbaren Aufgabe, den Makel der Schweinbucht-Invasion vom Familienwappen zu tilgen.
    Hoover erstellte einen ausführlichen, dreiteiligen Bericht über den amerikanischen Geheimdienst, den er dem Justizminister per Boten überbringen ließ. Darin wurde die Geschichte der CIA abgehandelt, und er enthielt einen Überblick über die wichtigsten Köpfe der Behörde. Es war ein Abriss der amerikanischen Spionage seit 1941 mit dem Hinweis, Kennedy könne »die Schwächen des amerikanischen Geheimdienstes von heute nicht analysieren, ohne einen Blick auf die Geschichte zu werfen«. Die kommunistische Unterwanderung während des Zweiten Weltkriegs hatte »Situationen und Probleme geschaffen, die die amerikanischen Geheimdienstoperationen bis auf den heutigen Tag beeinflussen«. [348]   Er warnte auch vor einer Reihe hochrangiger CIA-Beamter. Insbesondere nannte er den ehemaligen FBI-Agenten William K. Harvey, der bei der CIA für die Fernmeldeaufklärung zuständig und außerdem ein notorischer Trinker war – er hatte die Ermittlungen gegen den Atomspion Klaus Fuchs vermasselt.
    Es ist unwahrscheinlich, dass Robert Kennedy auch nur ein Wort des Berichts las. Harvey wurde eine zentrale Figur bei den neu belebten Verschwörungsplänen der CIA gegen Fidel Castro, die unter strenger Kontrolle des Justizministers standen.
    »Agenten sind keine Busfahrer«
    Hoover widersetzte sich dem Justizminister, wann immer es ihm passte. In jenen Tagen im Mai 1961 zeigte sich dies erstmals ganz deutlich.
    Die Freedom Riders, eine Gruppe schwarzer und weißer Bürgerrechtsdemonstranten, wollten mit einer gemeinsamen Fahrt in einem Greyhound-Bus durch Alabama gegen die Rassentrennung im Süden protestieren. Dank offener und geheimer Quellen, darunter auch Informanten, wusste das FBI Tage vorher von diesem Plan und warnte die Staats- und Ortspolizei von Alabama. In einer konzertierten Aktion wollten die Polizei und der Ku-Klux-Klan den Demonstranten auflauern und sie zusammenschlagen. Auch das war dem FBI bekannt.
    Hoover hatte sich bewusst entschieden, dem Justizministerium vorzuenthalten, was er über die Freedom Riders und den Klan wusste. Seine schriftlichen Berichte an Kennedy über die Freedom Riders betrafen vornehmlich das Potential der Kommunistischen Partei in Alabama.
    Hoover missachtete direkte Weisungen des Justizministers, die Integrationisten, wie er sie nannte, zu schützen. Joseph G. Kelly, ein siebenunddreißigjähriger FBI-Agent in der kleinen Bürgerrechtsabteilung des FBI, verfolgte das Geschehen vom Hauptquartier aus.
    »Der Busfahrer weigerte sich, mit den Freedom Riders weiterzufahren«, erinnerte er sich. »Wir bekamen einen Anruf aus dem Büro des Justizministers, von Nick Katzenbach. Er sagte, der Justizminister Mr Kennedy wolle, dass ein Agent den Freiheitsbus fahre. Damals taten wir natürlich nicht immer, was das Ministerium verlangte, wenn wir fanden, es sei nicht im Interesse des Falls oder des Bureau.
    Wir teilten Katzenbach also mit, dass Agenten keine Busfahrer seien, das sei nicht Teil ihres Aufgabengebiets. Er habe doch aus seiner Bürgerrechtsabteilung etliche Anwälte da unten, die könnten ja vielleicht den Bus fahren. Darauf sagte Katzenbach: ›Aber das ist ein Ersuchen des Justizministers.‹ Und ich sagte: ›Ich weiß, aber so lautet unsere Antwort.‹ Dann legte ich auf und rief im Büro des Direktors an, um ihn zu warnen, dass Kennedy anrufen würde, was er auch tat. Der Direktor gab ihm die gleiche Auskunft.« [349]  
    »Keiner war vor der Inquisition sicher«
    Robert F. Kennedy begann zu begreifen, wie weit Hoovers Macht reichte. Er erkannte, dass Hoover Drähte zum gesamten Apparat der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten hatte. Der Direktor besaß mehr Informationen und Macht als der Justizminister.
    Hoover erfuhr Geheimnisse aus dem ganzen Spektrum der amerikanischen Innen- und Außenpolitik. Seine Kontaktmänner und seine getreuen Anhänger sagten ihm, was bei der CIA, auf Capitol Hill und im Außenministerium vor sich ging. Der Justizminister versuchte Hoovers Verbündete und Spione innerhalb der Regierung zu identifizieren und zu neutralisieren. Es kam zum Kampf im Außenministerium – ein klassischer Showdown, bei dem sich Kennedy und Hoover mit gezogener Waffe gegenüberstanden und einander herausforderten zu schießen.
    »Wir hatten eine undichte Stelle«, sagte William J. Crockett, Verwaltungschef im Außenministerium unter John F. Kennedy. »Tag für Tag wurde

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