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FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition)

Titel: FBI: Die wahre Geschichte einer legendären Organisation (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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Hilfe. [407]  
    »Also, Edgar, es sieht so aus«, sagte er. »Meiner Meinung nach ist unser Außenministerium keinen Pfifferling wert – und ich würde das niemandem außer Ihnen sagen. Die sind ein Haufen Jammerlappen und haben nie eine Lösung parat […]«
    »Also, Fortas, ich habe ihn hinzugezogen«, erklärte Johnson mit noch größerem Nachdruck. »Er steht mir so nahe wie Sie. Er will tun, was ich erledigt haben möchte, wenn man es anständig tun kann.« (Drei Monate später wurde Fortas Richter am Obersten Gerichtshof.)
    »Also!« , ereiferte sich der Präsident. »Wir wollen eine Demokratie. Wir wollen dem Willen des Volkes Genüge tun. Wir wollen dazu beitragen, die Willensbildung zu beeinflussen und zu lenken […] Aber sorgen wir dafür, dass es eine anti kommunistische Regierung wird […] Die meisten Leute sind anti amerikanisch , weil wir uns wie verdammte Narren aufgeführt und uns wichtig gemacht haben.«
    »Ja, das stimmt, wir haben …«, sagte Hoover.
    » Also! Ich muss heute eine Entscheidung treffen , ich muss eine Entscheidung treffen«, sagte Johnson. »Aber ich werde mich für niemanden entscheiden, von dem Sie oder Raborn oder ein anderer Verantwortlicher mir nicht versichern, er sei kein Kommunist.«
    »Ja, ich verstehe«, erwiderte Hoover.
    »Ich weiß nicht, ich bin nicht unfehlbar«, sagte der Präsident. »Verdammt, ich habe in meinem Leben Fehler gemacht.«
    »Das tun wir alle«, erwiderte Hoover.
    »Sie setzen also die besten Leute darauf an, diese Namen zu überprüfen«, ordnete Johnson an.
    »Wir machen uns an die Arbeit und überprüfen sie sofort«, versprach Hoover. »Wir liefern Ihnen diese Informationen wenn möglich noch heute Abend.«
    »Überprüfen Sie jeden so weit als möglich …«, sagte Johnson. »Ich möchte nicht einen Monat Arbeit reinstecken, einen Deal aushandeln und 30000 Soldaten entsenden, um am Ende vor den Kommunisten den Schwanz einzuziehen !«
    »Vollkommen richtig«, bemerkte Hoover.
    »Und Sie sind der Mann, auf den ich mich verlasse und der verhindern wird, dass ich den Schwanz einziehe! Also, das ist nicht gerade vornehm ausgedrückt, aber deutlich, und Sie wissen, was ich will.«
    »Wir werden Sie nicht enttäuschen«, sagte Hoover.
    »Es geht ums Ganze«
    Balaguer war in der Dominikanische Republik jetzt der Auserwählte, und der Segen des FBI-Direktors ebnete ihm den Weg zur Macht.
    Balaguer hatte am 27. Mai 1965 erneut seine lauteren Absichten gegenüber dem FBI bekräftigt. So berichtete er dem FBI ausführlich über seine New Yorker Gespräche mit Kennedy Crockett, beim Außenministerium zuständig für karibische Angelegenheiten. Der amerikanische Diplomat bat den Exilpolitiker um zusätzliche Namen von Personen, die für die dominikanische Regierung in Frage kämen, und besprach Balaguers Strategien mit ihm. Balaguer spielte den Mitschnitt des Gesprächs für seine Betreuer vom FBI ab, noch bevor Crocketts Bericht Washington erreichte. Damit gewann er Hoovers Vertrauen.
    Die Machtstellung des FBI in der Dominikanischen Republik kostete Hoover voll aus. Das zeigt sich auch in den Anweisungen, die der frischgebackene CIA-Chef Richard Helms an seinen neuen Bürochef in Santo Domingo, David Atlee Phillips, herausgab. Helms war bekannt dafür, dass er seinen Beamten für den Auslandseinsatz lakonische Einzeiler mit auf den Weg gab. Phillips hielt den Augenblick in einer Denkschrift fest:
    Wie würde die Anweisung von Helms lauten? Bestimmt würde der Marschbefehl diesmal detailliert ausfallen, die Anforderungen einzeln benannt werden. In den Straßen von Santo Domingo brachten immer noch Menschen einander um. Und der Präsident verfolgte die dortigen Entwicklungen mit großem Interesse. … Aber auch diesmal war die Anweisung ein Einzeiler.
    Helms sagte: »Vertragen Sie sich mit dem FBI.«
    Sollte das ein Scherz sein? Keineswegs. »Vertragen Sie sich mit dem FBI. Das ist sehr wichtig!« [408]  
    Dieser Befehl zeigt, in welchem Maße Johnson auf Hoover angewiesen war.
    Am 1. September spielte Hoover in einer Besprechung im Weißen Haus mit Führungskräften der CIA die dominante Rolle. Er machte sich für eine Zwei-Mann-Kampagne stark; ein offener Wahlkampf mit vier bis fünf Kandidaten könne »den Kommunisten eine Steilvorlage bieten«. Hoover warnte, dass auf der Insel zwei- bis dreihundert »hartgesottene, geschickte, geschulte Kommunisten auf freiem Fuß« seien. Die Übergangsregierung müsse »diese Kommunisten ausfindig machen

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