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Feanors Fluch

Feanors Fluch

Titel: Feanors Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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dunklem Sinnen vor den Mauern von Alqualonde, bis seine Schar versammelt war. Als er glaubte, stark genug zu sein, ging er zum Schwanenhafen und begann die Schiffe zu bemannen, die dort ankerten, und sie mit Gewalt zu nehmen. Doch die Teleri widerstanden und warfen viele der Noldor ins Meer. Da wurden die Schwerter gezogen, und heiß wurde auf den Schiffen gekämpft und ringsum auf den lampenerhellten Kaien und Stegen des Hafens, selbst auf dem großen Bogen des Hafentores. Dreimal wurden Feanors Leute zurückgeworfen, und viele wurden auf beiden Seiten erschlagen; doch die Vorhut der Noldor erhielt durch Fingon Verstärkung, mit den Vordersten aus Fingolfins Schar, die, als sie ankamen, eine Schlacht im Gange und ihre Blutsverwandten fallen sahen und eingriffen, ehe sie recht wußten, um was man stritt; manche glaubten auch, die Teleri hätten auf Geheiß der Valar den Zug der Noldor aufhalten wollen.
    So wurden zuletzt die Teleri überwunden und ein großer Teil ihrer Seeleute, die in Alqualonde wohnten, grausam erschlagen. Denn die Noldor waren wild und verzweifelt geworden, und die Teleri waren weniger stark und meist nur mit leichten Bogen bewaffnet. Nun zogen die Noldor die weißen Schiffe fort und bemannten die Ruder, so gut sie es verstanden, und fuhren nach Norden die Küste entlang. Und Olwe rief Osse an, doch kam er nicht, denn die Valar ließen es nicht zu, daß die Flucht der Noldor mit Gewalt behindert werde. Uinen aber weinte um die Seeleute der Teleri, und die See bäumte sich wütend gegen die Mörder auf, so daß viele der Schiffe untergingen und die Leute auf ihnen ertranken. Mehr wird über den Sippenmord von Alqualonde in jenem Klagelied mit Namen Noldolante, der Sturz der Noldor, erzählt, das Maglor dichtete, ehe er verschwand.
    Dennoch, der größere Teil der Noldor entkam, und als der Sturm vorüber war, setzten sie ihren Weg fort, manche zu Schiff und manche zu Lande; doch der Weg war lang und wurde immer böser, je weiter sie kamen. Nachdem sie lange Zeit durch die unermeßliche Nacht marschiert waren, gelangten sie schließlich an die nördlichen Grenzen des Bewachten Reiches, am kalten und gebirgigen Rande der leeren Einöde von Araman. Dort erblickten sie plötzlich eine dunkle Gestalt, die auf einem hohen Felsen stand und auf das Ufer herabsah. Manche sagen, kein geringerer Bote Manwes als Mandos selbst sei es gewesen. Und sie hörten eine laute Stimme, würdig und schrecklich, die ihnen gebot, zu halten und zu hören. Und sie hielten alle und standen still, und vom einen Ende des Zuges bis zum andern vernahm man die Stimme, wie sie den Fluch und das Urteil sprach, welche die Weissagung des Nordens und der Spruch der Noldor genannt werden. Vieles kündete sie in dunkler Rede voraus, das die Noldor erst später verstanden, als das Unheil wirklich hereingebrochen war; alle aber hörten den Fluch, der über jene gesprochen wurde, die nicht bleiben wollten noch das Urteil und die Vergebung der Valar erbitten.
    »Ungezählte Tränen sollt ihr vergießen; und die Valar werden Valinor gegen euch umzäunen und euch ausschließen, so daß kein Echo von euren Klagen über die Berge dringt. Auf dem Hause Feanor liegt der Zorn der Valar, vom Westen bis in den fernsten Osten, und so auf allen, die ihm folgen. Ihr Eid wird sie treiben und sie doch betrügen und ihnen immer wieder jene Schätze entreißen, nach denen sie zu jagen geschworen. Zu bösem Ende wird alles sich wenden, was sie wohl beginnen; und dies geschehe durch Verrat des Bruders am Bruder und durch Furcht vor Verrat. Die Enteigneten sollen sie sein für immer.
    Wider das Recht habt ihr das Blut eures Geschlechts vergossen und das Land Aman befleckt. Für Blut werdet ihr mit Blut entgelten, und jenseits der Grenzen von Aman lebt ihr im Schatten des Todes. Denn wenn auch Eru euch nicht bestimmt hat, in Ea zu sterben, und keine Krankheit euch befallen kann, so könnt ihr doch erschlagen werden, und erschlagen sollt ihr werden: durch Waffen, und durch Leid und Qual; und nach Mandos werden eure unbehausten Geister dann kommen. Da sollt ihr lange wohnen und um eure Leiber trauern, und wenig Erbarmen werdet ihr finden, und wenn alle, die ihr gemordet, für euch bitten sollten. Und jene, die in Mittelerde ausharren und nicht nach Mandos kommen, sollen der Welt müde werden wie einer schweren Last und sollen verfallen und wie Schatten der Reue werden vor dem jüngeren Geschlecht, das nach euch kommt. Die Valar haben gesprochen.«
    Viele

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