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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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entziehen, doch seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk und hielten es fest gepackt.
    »Setz dich. Lass uns darüber reden.«
    »Worüber?«
    »Über Joe. Wie viel weißt du wirklich über ihn? Du sagst, er hat früher mit Roy zusammengearbeitet, aber dann hat er angeblich den Polizeidienst quittiert. Gibt es dafür denn irgendwelche Beweise?«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst. Oder warum du das überhaupt wissen musst.«
    »Das verstehst du sehr wohl«, sagte er. Seine Stimme war so leise, dass sie sich den drohenden Unterton vielleicht nur eingebildet haben könnte. »Es geht doch nicht nur um mich, oder?«
    »Also geht es um Leon. Warum muss Leon es wissen?«
    Glenn schüttelte den Kopf und verzog angewidert das Gesicht. »Benutz deinen Verstand, Di. Hast du dir mal überlegt, wie alt ich aussehen würde, wenn sich rausstellen sollte, dass er immer noch bei der Polizei ist?«
    Sie starrte ihn ungläubig an. Ihr war bewusst, dass sie ihre Panik in den Griff bekommen musste. »Wenn Leon in dieser Hinsicht irgendwelche Bedenken hat, warum hat er ihm dann den Job angeboten?«
    »Weiß der Himmel. Aber wenn es schiefgeht, war es hinterher bestimmt nicht Leons Idee, oder?«
    »Ehrlich gesagt, Glenn, wäre es mir lieber, wenn ihr beiden nicht für ihn arbeiten würdet. Vielleicht ist es Zeit, dass du das Baugeschäft wieder eröffnest …«
    Glenns vernichtender Blick verriet ihr, was er davon hielt. Er trank gierig schlürfend seinen Tee. Die Geräusche, die Roy beim Essen und Trinken gemacht hatte, waren Diana immer über die Maßen auf die Nerven gegangen; bei Glenn dagegen schienen sie nur seine Männlichkeit zu betonen: Ein großer, starker Mann wie er sollte seine Nahrung hinunterschlingen wie ein wildes Tier.
    Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und musterte sie mit verschlafenen Augen. »Und was habt ihr beiden gestern Abend so getrieben?«
    »Gar nichts. Ich bin zu Hause geblieben, und Joe ist ausgegangen.« Sie hätte das gar nicht gesagt, wenn sie nicht plötzlich eine Eingebung gehabt hätte: Das war ihre Chance, Glenns Interesse von Joes Identität und seiner Vorgeschichte abzulenken. »Er war mit jemandem essen.«
    »Was? Du meinst, er vögelt hier schon rum?«
    »Das werde ich ihn ja wohl kaum fragen, oder?« Zu spät für einen Rückzieher. Das würde alles nur noch schlimmer machen, auch wenn es in anderer Hinsicht vorteilhaft wäre. Aber es war eine Frage der Prioritäten …
    »Wer ist es?«
    »Du solltest dich freuen. Das beweist nämlich, dass du dir ganz ohne Grund Sorgen gemacht hast.«
    »Nun sag schon, wer es ist.«
    »Ellie.«
    » Meine Ellie?«
    Wenn er die Formulierung bewusst gewählt hätte, um sie zu verletzten, hätte Diana es ihm ernsthaft übel genommen. Doch Glenn schien seine Ungeschicklichkeit selbst bemerkt zu haben.
    »Du weißt, was ich meine. Ist er zu ihr gefahren?«
    Es war verlockend … aber eine glatte Lüge konnte sie nicht riskieren. »Kann sein. Ich habe ihn nicht gefragt, und er hat es mir nicht gesagt.«
    »Verdammt, das glaub ich jetzt nicht.« Glenn schnaufte vernehmlich. Diana hatte den Eindruck, dass er wütend und zugleich sehr erleichtert war. Sie beschloss, das letztere Gefühl zu teilen.
    Dann klingelte es an der Tür, und die Erleichterung verflog wie Nebel über einer Sommerwiese.
    55
    Poundbury war eine neu errichtete Modellsiedlung am westlichen Rand des alten Marktstädtchens Dorchester. Sie war nach den klassischen architektonischen Grundsätzen erbaut worden, für die Prinz Charles eintrat, auf Land, das im Besitz seines Herzogtums Cornwall war. Joe erinnerte sich an verschiedene Punkte, die im Lauf der Jahre zu Kontroversen geführt hatten: Befürchtungen, dass die engen Straßen und Gassen die Kriminalität begünstigen würden; Kritik von Architekten, die fanden, dass die Planung zukunftsorientiert und nicht rückwärtsgewandt sein sollte. Joe konnte für beide Seiten Verständnis aufbringen.
    Die Andersartigkeit fiel sofort ins Auge, und die historisierende Architektur war prachtvoll und beeindruckend, aber die makellosen Stein- und Ziegelfassaden im Verein mit dem Fehlen moderner Straßenschilder und Fahrbahnmarkierungen verliehen dem Ganzen ein merkwürdig künstliches Aussehen. Als Joe aus dem Wagen stieg, kam er sich vor, als ob er sich in eine Filmkulisse verirrt hätte oder vielleicht auf die Spielwiese eines skurrilen Millionärs. Es erinnerte ihn an Portmeirion, den im italienischen Stil erbauten walisischen Küstenort,

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