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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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lange gehalten hat, zeigt doch, dass auch echte Gefühle im Spiel gewesen sein müssen.«
    »Mag sein. Ich weiß es nicht mehr.«
    »Was ist heute passiert? Haben sie dich bedroht?«
    »Nicht direkt«, antwortete Diana. Aber dann erschauderte sie. »Leon ist schlau. Er sagte einfach nur, dass du ihn allmählich an Roy erinnerst, was ich als eine Art Warnung aufgefasst habe.«
    Joe war schockiert. »Hatte Leon etwas mit Roys Tod zu tun?«
    »Er hat dazu beigetragen. Nachdem Glenn den Auftrag bei Leon an Land gezogen hatte, dachte Roy, er könnte das ausnutzen. Er unternahm einen etwas plumpen Versuch, Leon in eine Falle zu locken, aber das misslang. Später hat Roy sich immer geweigert, darüber zu reden. Er war nie wieder derselbe wie vorher. Sein Kampfgeist hat ihn verlassen, und seine Gesundheit verschlechterte sich.«
    »Was ist mit der Affäre? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Roy nichts davon geahnt haben soll.«
    »Nein.« Diana klang zutiefst beschämt. »Ich habe es eine ganze Weile vor ihm verborgen. Er war so mit Leon beschäftigt. Aber irgendwann hat er es sich zusammengereimt.«
    »Und wie hat er reagiert?«
    »Weißt du, Joe, manche Dinge müssen …« Ihre Stimme versagte. »Er war … Er hat sehr vernünftig reagiert. Bei uns war schon seit Jahren im Bett kaum noch etwas gelaufen.«
    »Aber auch wenn er dir vergeben hat, kann er doch nicht damit einverstanden gewesen sein, dass die Affäre weiterlief?«
    »Man hat ihm keine Wahl gelassen.«
    »Was?«
    »Das ist noch etwas, was ich jetzt erst so richtig begriffen habe. Ich glaube, dass Leon ihn gezwungen hat, es zu akzeptieren.«
    Sie unterbrachen ihr Gespräch und gingen in die Küche, weil Diana vom Geruch des verschütteten Whiskys übel wurde. Joe setzte noch einen Kaffee auf und machte Käsetoast, während er zu verarbeiten versuchte, was er da eben gehört hatte. Leon hat ihn gezwungen, es zu akzeptieren.
    »Okay, sie haben dir also zu verstehen gegeben, dass du mich warnen sollst«, sagte er. »Aber was haben sie eigentlich zu verbergen?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung. Und, ehrlich gesagt, ist es mir auch egal.« Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Ich habe eine Menge furchtbarer Fehler auf dem Gewissen. Ich will nicht, dass du der Nächste auf der Liste wirst.«
    Er grinste. »Das will ich auch nicht.«
    »Ich meine es ernst.« Sie erzählte ihm, was Leon an diesem Morgen zu ihr gesagt hatte und wie er sie über Joes Vergangenheit ausgefragt hatte. »Wenn sie auch nur einen blassen Schimmer von deiner Vorgeschichte hätten, würden sie nicht zögern, daraus Kapital zu schlagen.«
    »Aber du hast ihnen nichts verraten?«
    »Nein. Als sie fragten, wohin du gefahren seist, habe ich angedeutet, dass du mit Ellie zusammen sein könntest. Ich dachte mir, so könnte ich sie auf relativ unbedenkliche Weise vom Thema ablenken.«
    »Gute Idee«, sagte Joe. Allerdings würde er sicherstellen müssen, dass Ellie keine Vergeltungsmaßnahmen zu befürchten hatte.
    »Wirst du dich wieder mit ihr treffen?«, fragte Diana, eine nicht allzu subtile Umschreibung für: Schläfst du mit ihr?
    »Vielleicht. Wir sind nur Freunde, Diana.«
    »Es geht mich auch nichts an. Ich nehme natürlich zurück, was ich heute Morgen gesagt habe – du musst nicht ausziehen. Allerdings, wenn ich ehrlich bin, wäre es vielleicht sicherer, wenn du gehst.«
    »Lass uns das von Tag zu Tag entscheiden, ja?«
    »In Ordnung.« Nach einer angespannten Pause fragte sie: »Wirst du weiter für Leon arbeiten?«
    Joe seufzte. Es ließ sich nicht leugnen, dass seine Lage riskant war. Die Tatsache, dass Roy versucht hatte, Leon zu Fall zu bringen, bedeutete, dass Leon ganz besonders auf der Hut vor weiteren Versuchen sein würde – vielleicht bis hin zum Verfolgungswahn.
    »Ich weiß, du willst, dass ich nein sage. Ich weiß, dass es wahrscheinlich das Klügste wäre. Aber ich kann nicht klein beigeben, wenn mir jemand mit primitiver Gewalt kommt, Diana. Und ich werde den Gedanken nicht los, dass Alise’ Verschwinden mit der Tatsache zusammenhängen könnte, dass sie mit mir zusammen gesehen wurde.«
    Wieder einmal überraschte Diana ihn mit ihrer Antwort. »Wenn ich dich so reden höre, schäme ich mich umso mehr, dass ich so feige geworden bin. Du wirst niemals den Weg des geringsten Widerstands gehen, hab ich recht?«
    »Glaub mir, ich wünschte, ich könnte es«, antwortete Joe. »Aber es entspricht wohl einfach nicht meinem Wesen.«
    60
    Jenny erwachte mit einem Gefühl von

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