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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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jederzeit entdecken.«
    »Ach du Scheiße.« Leon durchfuhr es eiskalt.
    »Was denn?«
    »Vielleicht haben sie ihn schon entdeckt. Vielleicht steckt das hinter dieser Geschichte mit der Panne.«
    Joe kam um halb sechs in Glastonbury an. Der Lagerverwalter war nicht sehr beeindruckt.
    »Kestle hat die ganze Zeit versucht, Sie anzurufen. Es dauert doch nicht den ganzen verfluchten Tag, einen Abschleppwagen loszuschicken.«
    Joe stellte sich dumm. Der Lagerverwalter ließ ihn die Ware entladen und warnte ihn, dass er für diesen Tag keinen Penny Lohn bekommen würde. Joe murrte ein wenig, um den Schein zu wahren, aber in Wirklichkeit hatte er nichts anderes erwartet. Angesichts der dreißig Pfund, die er für Diesel hatte ausgeben müssen, war ihn der Tag finanziell ziemlich teuer zu stehen gekommen. Aber er hatte ihm auch deutlicher vor Augen geführt, was seine Aufgabe war, und das war das Geld allemal wert.
    Auf der Fahrt nach Trelennan fiel ihm ein, dass er sich ja heute Abend mit Ellie treffen wollte. Er hielt an und schickte ihr eine SMS, in der er ankündigte, dass er sich verspäten und gegen neun bei ihr sein würde.
    Das war vielleicht ein bisschen optimistisch, dachte er, als er um zehn vor acht in Leons Einfahrt hielt. Der Regen hatte aufgehört, aber die Wolken hingen immer noch tief am Himmel, als seien sie zu erschöpft, um weiterzuziehen. Joe blieb einen Moment in der trüben Dunkelheit stehen. Er hörte das Tropfen des Wassers von den Bäumen wie ein geheimnisvolles, gedämpftes Konzert, ein Kontrapunkt zum Tosen des Wasserfalls auf der anderen Seite des Hauses.
    Joe war überrascht, Kestle anzutreffen. »Noch keinen Feierabend?«
    »Ich bin geblieben, weil ich wissen wollte, was zum Teufel mit Ihnen passiert ist.«
    Joe zuckte mit den Achseln, schob sich an ihm vorbei und ging mit festen Schritten auf die Küche zu.
    »Nun sagen Sie schon, wieso konnte ich Sie nicht erreichen?«, wollte Kestle wissen.
    »Hatte Probleme mit dem Handy.«
    »Wie, Ihr Handy und der Transporter haben den Geist aufgegeben?«
    »Genau. Hatten Sie noch nie so einen Tag?« Joe nahm sich ein Glas und füllte es mit kaltem Wasser aus dem Hahn. Kestle stand in der Tür, mürrisch, aber zugleich unsicher, als ob die Situation ihn überforderte.
    »Ja, schon. Aber sich einfach nicht melden, das geht wirklich nicht.«
    »He, ich bin heute Morgen um acht hier losgefahren. Das war vor zwölf Stunden. Ich habe mich selbst darum gekümmert, dass der Motor repariert wurde. Wenn das falsch war, tut’s mir leid. Ich habe die Ware zurückgebracht, und dann habe ich den Transporter hierher zurückgefahren. Ich weiß, dass ich für heute keinen Lohn bekomme, und ich werde mich nicht darüber beschweren, aber eins werde ich gewiss nicht tun …« Er zeigte mit dem Finger auf Kestle und ließ ihn warten, während er einen großen Schluck Wasser trank. »… nämlich mich noch länger so blöd von der Seite anquatschen lassen, weder von Ihnen noch von irgendwem sonst.«
    Kestle zuckte gereizt mit den Achseln. »Herrgott noch mal, ich mach ja schließlich nicht die Vorschriften.«
    »Ich weiß. Und wenn Leon mich feuern will, bitte sehr. Gehen Sie ihn holen.«
    »Kann ich nicht. Sie sind noch nicht zurück.«
    Vielen Dank , dachte Joe. Er füllte sein Glas auf. »Ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen«, sagte er. »Ich glaube, ich hau mich mal zehn Minuten aufs Ohr, bevor ich heimgehe. Glenn hat mir gesagt, ich könnte den Aufenthaltsraum im Keller benutzen.«
    Kestle schien nicht ganz wohl dabei zu sein, doch er nickte. »Ich bin jetzt sowieso weg. Venning übernimmt die nächste Schicht.«
    Er schien Wort zu halten, denn während Joe die Stufen zum Untergeschoss hinunterging, hörte er, wie die Haustür geöffnet wurde und wieder ins Schloss fiel. Mit etwas Glück war jetzt nur noch Venning da, der sich vermutlich im Videoraum aufhielt. Eine gute Gelegenheit, ein wenig herumzuschnüffeln; er musste nur vorsichtig sein.
    Zunächst beschloss er, noch ein paar Minuten zu warten. Er sah sich im Kellerraum um, rechnete aber nicht damit, hier unten irgendetwas zu finden, und fand seine Vermutung bestätigt.
    Er wollte gerade wieder hinaufgehen, als er am oberen Ende der Treppe eine Bewegung hörte. Seine erste Reaktion war Enttäuschung – er würde die Suche noch eine Weile aufschieben müssen.
    Dann sah er, wer da die Treppe hinunterkam, und seine Enttäuschung verflog.
    68
    Reece Winnen stand da, Todd Ancell dicht hinter ihm, und beide grinsten wie

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