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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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hungrige Schakale. Sie waren hocherfreut, und warum auch nicht? Sie hatten Joe genau da, wo sie ihn haben wollten: allein gegen zwei, in der Falle, hilflos. Soweit er feststellen konnte, gab es hier unten noch nicht einmal Kameras, sodass Venning nichts mitbekommen würde. Alles in allem ideale Umstände für die beiden.
    Was sie nicht wussten, war, dass Joe ebenso hocherfreut war. Er hatte gehofft, dass sie ihm möglichst bald über den Weg laufen würden, solange die Erinnerung an den Anblick von Alise’ Verletzungen noch so frisch war.
    Er ging auf sie zu und gab sich ganz unbekümmert. Reece blieb auf der vierten Stufe von unten stehen. Er wirkte selbstsicher, sah keinen Grund, zur Seite zu treten. Im Augenblick waren sie Joe nicht nur zahlenmäßig überlegen, sie hatten auch den Höhenvorteil.
    Joe trat zum Fuß der Treppe vor. Reece hätte ihm von dort, wo er stand, leicht ins Gesicht treten können. Joe beobachtete, wie er zu dem gleichen Schluss gelangte – ein nervöses Zucken seines rechten Beins signalisierte seinen Wunsch, genau das zu tun.
    Aber zuerst würde er noch ein bisschen reden wollen: drohen, provozieren, den starken Mann markieren. Oder vielleicht würde er warten, bis Joe ihn aufforderte, Platz zu machen. Dann könnte Reece sich weigern, und das wäre dann das Stichwort für den Beginn der Kampfhandlungen.
    Also handelte Joe als Erster. Er trat ungeduldig einen Schritt zur Seite, als ob er erwartete, dass sie weiter die Treppe hinunterkommen würden. Todd, der offenbar weniger Übung im Einschüchtern hatte, wollte der Aufforderung automatisch Folge leisten und stieß gegen seinen Partner, der vor ihm auf der Treppe stand. Reece verlor für eine halbe Sekunde das Gleichgewicht und musste sich gegen Todd lehnen, um auf den Beinen zu bleiben.
    Joe warf sich nach vorn, packte Reece’ linkes Bein mit beiden Händen und zog es zu sich. Reece schrie auf und ruderte hilflos mit den Armen, als sein rechter Fuß von der Stufe rutschte und sein Körper für einen kurzen Moment in der Luft hing. Joe wich zurück, wuchtete das Bein so hoch, wie er nur konnte, und ließ nicht los, bis Reece krachend landete und mit dem Steißbein auf der zweiten Stufe aufschlug, während sein Kopf nach hinten geschleudert wurde und mit Todd kollidierte.
    Reece kreischte vor Schmerzen, rollte zur Seite und blieb auf dem Kellerboden liegen. Da stürzte sich Todd mit einem ungeschickten Dropkick auf Joe – ein Manöver, das ungeheuer beeindruckend aussah und wahrscheinlich auf seiner Xbox einwandfrei funktionierte.
    In der Realität war es nicht ganz so effektiv. Joe musste nur einen einzigen Schritt zur Seite treten, um ihm auszuweichen. Als Todd landete, drehte Joe sich in der Hüfte, hob den rechten Arm und rammte dem jungen Mann seinen Ellbogen in die Schläfe. Todd taumelte, blieb aber auf den Beinen und setzte zu einem unbeholfenen Boxhieb an. Joe wich ihm nach innen aus, klatschte Todd die flache Hand auf die Nase und trat ihm dann noch gegen die Kniescheibe.
    Todd brach zusammen, Blut schoss aus seiner Nase. Joe drehte sich um und sah, dass Reece sich aufzurappeln versuchte, behindert durch eine böse – wie Joe hoffte – Verletzung an der Lendenwirbelsäule.
    »Nicht ganz so einfach, wenn euer Opfer nicht hilflos ist, was?«
    Joe hatte noch mehr zu sagen, doch plötzlich ertönte von oben ein Ruf: Venning. Das Entsetzen in den Zügen des Walisers brachte Joe zur Besinnung. Er ging die Treppe hinauf und nötigte Venning zurückzuweichen.
    »Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung«, sagte Joe. »Eine rein private Angelegenheit.«
    Venning nickte kleinlaut. »Na schön. Ich habe keinen Streit mit Ihnen.«
    Joe verließ das Haus in dem Bewusstsein, dass er sich wahrscheinlich einen ganzen Haufen Ärger eingehandelt hatte. Aber zugleich gelang es ihm nicht, auch nur eine Sekunde davon zu bedauern.
    Fenton sprach sich dafür aus, trotzdem in ihr Hotel zu gehen, und Leon willigte widerstrebend sein. Sie waren vier oder fünf Stunden von zu Hause weg, da konnten sie so schnell nichts unternehmen.
    Leon ging direkt auf sein Zimmer. Er sagte, er wolle nicht gestört werden, es sei denn, um zu erfahren, dass Joe zurück war. Inzwischen hielt Leon es durchaus für möglich, dass er verschwunden war. Es überraschte ihn, wie viel ihm das ausmachte.
    Das Zimmer war angeblich eines der besten des Hotels, aber Leon fand, dass es schäbig wirkte. An allen Wänden hingen Bilder mit Jagdszenen, und der Teppichboden war von

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