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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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einen messerscharfen Seitenscheitel gezwungen waren. An seinem Hals, direkt unter dem linken Ohr, klebten zwei Furunkelpflaster.
    »Ja?« Er klang nicht offen aggressiv, aber auch nicht gerade freundlich.
    »Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir vielleicht helfen können. Ich suche Diana Bamber.«
    Die Augen des Mannes verengten sich. »Wen?«
    »Roy und Diana Bamber. Sie hatten hier ein B&B. Roy ist vor ein paar Jahren gestorben.«
    »Nee. Da kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Okay. Angenommen, ich bräuchte ein Zimmer für die Nacht, was würde das denn …?«
    »Wir haben nichts frei.«
    »Um diese Jahreszeit?«
    Der Mann schien verärgert, dass Joe sein Wort anzweifelte. »Zwei von den Zimmern können zurzeit nicht benutzt werden. Die werden gerade gestrichen.«
    Das war gelogen, und Joe sah dem Mann einen Moment lang fest in die Augen, um ihn merken zu lassen, dass er es wusste. »Können Sie mir sagen, wo ich ein Zimmer für die Nacht finden könnte?«
    Der Mann sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Ist schon ’n bisschen spät.«
    »Es ist zwanzig nach acht.«
    »Spät«, wiederholte der Mann. » Und es ist spät im Jahr. Wenn Sie ein Zimmer wollen, nehmen Sie am besten den Bus nach Wadebridge.«
    »Es fahren keine Busse mehr.«
    Der Mann zuckte mit den Achseln – nicht mein Problem. Ohne ein weiteres Wort knallte er die Tür zu.
    Joe wandte sich ab. Er spürte ein Kribbeln im Nacken – jemand sah ihm aus einem der Erdgeschossfenster nach. Er fragte sich, ob er trotz seiner Bemühungen, sich ein wenig zurechtzumachen, immer noch zu abgerissen aussah. Wenn ja, dann war es unwahrscheinlich, dass irgendjemand bereit wäre, ihm eine Unterkunft für die Nacht zu gewähren.
    Aber der Mann hatte nicht nur gelogen, als er behauptete, er habe keine Zimmer frei. Joe war sich sicher, dass er ein verräterisches Aufblitzen in seinen Augen beobachtet hatte, als er Roy und Diana erwähnte. Der Hotelier wusste sehr wohl, wer Diana war, aber er hatte es nicht zugeben wollen.
    8
    Der Regen wurde stärker, als Joe seinen Weg in Richtung Innenstadt fortsetzte. Obwohl er den Jackenkragen eng geschlossen hatte, spürte er, wie ihm das Wasser in den Nacken rann. Das Schreckgespenst einer Nacht in einem Buswartehäuschen nahm konkrete Formen an.
    Direkt gegenüber dem Hafen zweigte eine Straße ab – die High Street, wie sich bald herausstellte. Die Fenster des Pubs an der Ecke, das sich Harbour Lights nannte, waren trüb, sodass Joe nicht erkennen konnte, ob drinnen die Hölle los war oder ob der Laden völlig leer war. Wahrscheinlich Letzteres, denn es drangen keinerlei Geräusche nach draußen, weder laute Stimmen noch das gedämpfte Wummern von Musik.
    Aber von irgendwo anders kam ganz eindeutig ein stampfendes Geräusch. Joe stellte fest, dass es unter seinen Füßen war.
    Er überquerte die Küstenstraße und spähte über die Hafenmauer. Ein rauschender, schäumender Wasserschwall schoss aus einem Durchlass hervor, der unter der Straße verlief. Mehrere kleine Boote, die in der Nähe festgemacht hatten, schaukelten heftig in der wirbelnden Strömung. Das Wasser musste von einem Bachlauf stammen, der vom Berg herunterkam, vielleicht parallel zur High Street.
    Er wandte sich in diese Richtung und ging die steile Straße hinauf. Wieder fiel ihm das Fehlen jeglicher Aktivität auf. Wo waren die gelangweilten Teenager, die in Grüppchen in den Hauseingängen herumstanden, wo die älteren Jugendlichen, die auf ihren Mopeds die Straße unsicher machten? Wo, bitte, war das Nachtleben ?
    Wie als Antwort auf seine Frage drang von ferne schallendes Gelächter an sein Ohr. Es kam aus einem Pub, das etwas abseits an einem kleinen Platz lag in einer Zeile mit einer Bücherei, einem italienischen Restaurant und einem Friseurladen. Das Restaurant hatte geöffnet, doch nur ein oder zwei Tische waren besetzt, wogegen das Pub gute Geschäfte machte. Durch die Ornamentglasfenster konnte Joe die dicht gedrängten Silhouetten der Gäste sehen.
    Vielleicht kannte irgendjemand da drin Diana, doch seine instinktive Vorsicht hielt ihn davon ab, das Lokal zu betreten. Wollte er wirklich seine Anwesenheit in der ganzen Stadt bekannt machen?
    Während er noch zögerte, wurde die Doppeltür des Pubs von innen aufgestoßen. Joe zog sich in den Eingang einer Bank zurück und beobachtete, wie drei Männer den Platz überquerten.
    Der mittlere war sehr groß, gewiss über ein Meter neunzig, und er trug einen schwarzen Mantel und einen Zylinder. Joe

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