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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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wie Ellie von der Begegnung mit Alise oder der Schlägerei mit Leons Männern erzählt, weil er fand, dass er ihnen allen schon genug Ärger beschert hatte. Von jetzt an musste er diese Sache allein regeln.
    »Hast du den Donner gehört?«, fragte Diana. »Hört sich an, als stünde uns wieder ein ungemütlicher Tag bevor.«
    In mehr als einer Beziehung , dachte Joe.
    Als Fenton um halb neun hereingeschlappt kam, waren Leons Pläne schon weit fortgeschritten.
    »Ich habe gerade mit Claudia Watson gesprochen«, erklärte er gut gelaunt.
    Fenton war verdutzt. »Ach? Wieso das?«
    »Nur eine kleine geschäftliche Angelegenheit. Du erinnerst dich doch an Claudia?«
    »Aber ja doch, natürlich.«
    »Stimmt, sie war ja dein Geburtstagsgeschenk. Dein Fünfzigster war das, oder?«
    Leon gluckste, und Fenton sah weg. Er trank Tee aus einem affigen kleinen Tässchen mit Untertasse. Er spreizte sogar beim Trinken den kleinen Finger ab. Leon war das nie zuvor aufgefallen, und es verstärkte seine Zweifel an dem Mann.
    »Wo ist denn Glenn hin?«, fragte Fenton.
    »Lässt Joes Transporter überprüfen, um rauszufinden, ob er wirklich einen Motorschaden hatte.«
    »Hmm. Wieso sollte er eine Panne vortäuschen?«
    »Als Tarnung für das, was er in Wirklichkeit getan hat.«
    »Und das wäre …?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich werde es rausfinden.«
    Es donnerte wieder, ein wenig lauter als das letzte Mal. Immer noch keine Blitze, kein Regen, aber der Wind frischte auf. Leon konnte hören, wie die Veranda bei jeder Bö knarrte.
    »Ich frage mich, ob er wieder einmal in Sachen unserer ausländischen Freundin unterwegs war?«
    »Alise.« Leon ließ den Namen auf der Zunge zergehen und weidete sich an Fentons Verblüffung. »Keine Sorge«, fügte er hinzu. »Das Zimmer ist sauber. Ich hab es von Venning gründlich durchsuchen lassen.«
    »Du glaubst nicht, dass Mortons Leute uns ausspionieren?«
    Netter Versuch , dachte Leon. Und sagte: »Spione können sich überall verstecken, Clive.«
    Fenton schien nicht zu verstehen, worauf Leon hinauswollte. »Glaubst du wirklich, dass sie überlebt hat?«
    »Es muss so sein. Sonst wäre die Leiche längst gefunden worden, es sei denn, sie wurde aufs Meer hinausgespült.«
    »Dann lass uns hoffen, dass sie inzwischen die Fische füttert. Wenn nicht, stellt sie weiter eine Bedrohung dar. Besonders wenn Joe für sie arbeitet …«
    Leon machte eine wegwerfende Handbewegung. »Darüber zerbrich dir mal nicht den Kopf, Clive. Du musst einen Anruf für mich erledigen.«
    Fentons Miene hellte sich auf, und seine Tasse klirrte, als er sie aufgeregt abstellte. »Ah, ja. Jetzt, nachdem du darüber geschlafen hast, siehst du bestimmt ein, dass es klug wäre, noch einen Kontaktversuch zu unternehmen?«
    Leon sagte nichts. Fenton fasste sein Schweigen als Aufmunterung auf.
    »Mein Vorschlag ist, dass wir es ihm ganz unumwunden vortragen in einer Sprache, die er versteht. Wir haben Joe. Wenn Sie ihn haben wollen: Der Preis beträgt eine Million Pfund. Fast wie eine Lösegeldforderung.«
    Leon tat so, als denke er darüber nach. »Ich werde Danny Morton verraten, wo Joe ist«, sagte er. »Aber wenn ich das tue, dann nur, um ihm zu sagen, dass er seine Chance versiebt hat. Denn zu diesem Zeitpunkt wird Joe schon tot sein.«

71
    Das Festnetztelefon klingelte um zehn vor neun. Diana gab den Hörer an Joe weiter. Es war Clive Fenton.
    »Guten Morgen, Mr Carter. Hatten Sie vor, heute zu kommen?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden«, antwortete Joe. Er nahm an, dass Fenton sagen würde, es sei nicht nötig.
    »Was den Vorfall von gestern Abend betrifft habe ich einen ausführlichen Bericht von Reece erhalten, ebenso wie von Phil Venning. Jetzt würde ich gerne Ihre Version hören. Sagen wir, zehn Uhr?«
    »In Ordnung.« Joe legte auf, beeindruckt, dass Venning Wort gehalten hatte.
    Diana füllte gerade die Waschmaschine und drehte sich erst um, nachdem er das Gespräch beendet hatte. »Ist etwas passiert?«
    »Wieso fragst du?«
    Sie verschränkte die Arme und sah ihn streng an. »Ich war mit einem Polizisten verheiratet, falls du das vergessen hattest. Ich merke einfach, wenn irgendetwas nicht stimmt, genau wie du.«
    Es war eine deutliche Erinnerung daran, dass sie Joe am Sonntag die Wahrheit gesagt hatte. Jetzt schuldete er ihr die gleiche Offenheit.
    Er erzählte ihr von Alise’ Anruf, von seiner Fahrt nach Looe und den furchtbaren Verletzungen, mit denen er sie angetroffen hatte. »Sie waren sehr

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