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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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wenige Tage, die wir überhaupt zusammen waren, aber eigentlich … nein, ich finde nicht.« Ich ziehe mich um.
    »Dann liegt es bestimmt nur daran, dass er dich vermisst. Oder du siehst durch die Hypnose vieles anders. Ich kann dich ja nochmal …«
    »Bloß nicht!« Abwehrend fuchtle ich mit den Händen, während mein Kopf noch im Shirt feststeckt und den Ausgang sucht. Wenn jetzt etwas schief läuft, dann kann ich das Meeting morgen vergessen.
    Meine beste Freundin legt meinen Kopf frei.
    »Weißt du was, Kathi? Wahrscheinlich ist alles halb so schlimm. Mit Alexander spreche ich einfach unter vier Augen. Gelegenheit habe ich dazu mehr als genug. Und wenn Roman wieder kommt, werde ich ja sehen, wie sich unsere Beziehung entwickelt.«
    »Halleluja, du wirst erwachsen!« Katharina reißt jubelnd ihre Arme in die Höhe. Gelobet sei der Herr. »Gute Nacht, Lizzy.«
    »Gute Nacht, Kathi!« Ich schlüpfe unter die Decke und sobald die Lichter im Raum aus ist, schalten sich auch die in meinem Kopf ab.
    Woah! Alles ist so ruhig, dass man den Staub fallen hören könnte. Aber mein Herz hämmert wie wild. Ich schwitze. Mein Atem hebt die Decke und ich fahre mir mit den Händen übers Gesicht. Was habe ich denn jetzt geträumt?
    Klingeling, klungelung, klengeleng.
    Ich zucke zusammen und falle fast vom Sofa. Katharinas verdammtes Telefon! Da weder ich noch sie aufstehen, folgt Totenstille.
    Klingeling, klungelung, klengeleng.
    Ich taste im Dunkeln nach meinem Handy, um die Zeit abzulesen und schlucke. Hat der Anrufer nen Knall? Vier Uhr früh! Ich blinzle, als ich noch mehr auf dem Display erkenne. Alexander hat den ganzen Abend versucht, mich zu erreichen. Mit 37 verpassten Anrufen und 56 SMS. 56!!! Ich ziehe mir die Decke über den Kopf. Oh-o.
    Klingeling, klungelung, klengeleng.
    Katharina stampft fuchsteufelswild ins Wohnzimmer, stolpert und knipst das Licht an. »Was?!«, bellt sie übel gelaunt in den Hörer. Unter der Decke schrumpfe ich weiter zusammen. »Ja, sie ist hier … natürlich haben wir geschlafen! … nein … nein, das wusste ich nicht … du musst wirklich nicht …« Katharina knallt den Hörer in die Ladestation. »Ja, bleib du nur unter deiner Decke. Das wird dir auch nicht helfen! Das war Alexander.«
    »Ach ja?«, tauche ich vorsichtig auf. Blind möchte ich nicht streiten, außerdem ist es muffig unter der Decke.
    »Er kommt hierher.« Ihre Stimme ist gefährlich ruhig.
    »Katharina, nein! Du wirst ihn nicht in deine Wohnung lassen!« Ich werde immer wacher, meine beste Freundin ebenfalls. Plötzlich liegen wir uns in den Haaren und streiten so laut, wie man das eben im Friedrichshain nachts kann. Also so, dass die gesamte Nachbarschaft auch was davon hat.
    »Ganz ehrlich, Elizabeth, der Typ hat sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen und geglaubt, du würdest noch im Meeting sitzen. Als es erneut drei Uhr wurde …« Alter Workaholic! Katharina sieht mich an, als wäre ich bescheuert und sie hätte es immer gewusst. »Egal, als es erneut drei Uhr wurde, war ihm schnuppe, ob er stören darf oder nicht. Und rate mal, was er entdeckt hat, als er euren Konfi betreten hat?«
    »Dass ich weg bin?«
    »Dass nicht nur du weg bist, sondern alle anderen auch!« So sehr ist Katharina noch nie explodiert. Steht ihr nicht. Sie bekommt rote Flecken auf den Wangen. Aber welche Frau sieht als Furie schon attraktiv aus?
    Ein winzigkleiner Teil von mir findet, dass Alexander das nur Recht geschieht. Leg dich nie mit einer Frau und ihrer Frisur an! Nur meine Freunde hätten da nicht hineingezogen werden dürfen. Blöd. »Und wie kommt er darauf, dass ich hier bin?«
    »Vielleicht weil ich in seinem Briefing zu dir als beste Freundin auftauche und …«
    Das Sturmklingeln an der Wohnungstür stoppt Katharina. Sie drückt den Summer und wir beide hören, wie jemand zwei Treppenstufen auf einmal nimmt und die Etagen hochhetzt. Entweder ist Alexander megasportlich, megasauer oder beides. Ich habe die vier Etagen Friedrichshainer Altbau noch nie so schnell geschafft.
    Zehn Sekunden später hämmert jemand an die Tür. Katharina schaut nochmal vorsichtshalber durch den Spion. Dann öffnet sie die Tür, Alexander drückt sie auf und stürmt mit einem Schwall eiskalter Nachtluft herein, knallrot, verschwitzt und stinksauer.
    Intuitiv greife ich mir ein Kissen zum Schutz. Alexanders Augen leuchten rot und die Schatten darunter sind dunkelgrau. Selbst seine Nerdbrille kann das nicht verbergen.
    »Du!« Seine Lippen beben,

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