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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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könnte ich jetzt womöglich ebenfalls schlafen.
    Mit möglichst unauffälligen Bewegungen wische ich mir die nassen Augen und putze mir verstohlen die Nase. Der Rücken neben mir versteift sich kurz und rührt sich dann nicht mehr.
    Ja, du bist Schuld, Blödmann!

- 12 -
     
    Gottseidank! Der schwarze Nachthimmel wird langsam grau. Leise richte ich mich mit Kopf- und Nackenschmerzen auf und schiele auf die Zeitanzeige meines Handys. Sechs. Perfekt. Roman hat mir gut gelaunt geschrieben, als wüsste er nichts von dem Drama und wahrscheinlich ist dem auch so. Alexander schläft tief und fest neben mir. Vorsichtig stupse ich ihn an.
    »Wehe!«, grollt er schläfrig.
    Eigentlich sollte ich ihm einfach eine scheuern. Oder – der Klügere gibt nach – ich zeige ihm meine gute Seite. Ich opfere ihm den letzten Zipfel Decke und schwing meine Beine auf den Boden.
    »Wo willst du hin?« Blitzschnell packt mich Alexander und zieht mich wieder aufs Sofa.
    »Aua, du tust mir weh!« Seine Hände umfassen grob meine Handgelenke und ich kann mich nicht bewegen. Noch genauso wütend wie gestern Nacht mahlt sein Kiefer und er schluckt jede Menge Sätze runter. Merkwürdig eindringlich mustert er mein Gesicht und seufzt frustriert.
    »Ich will ins Bad. Wohin sonst?« Ich trage einen Pyjama. Denkt er, ich würde damit aus der Wohnung meiner besten Freundin türmen? Draußen herrscht Winter. Es liegt neuer Schnee auf dem Fensterbrett.
    Angezogen von dem Radau steckt Katharina den Kopf aus dem Schlafzimmer. »Einen wunderschönen guten Morgen, ihr zwei! Wir haben Mittwoch, den 9. Februar«, trällert sie ausgeschlafen. »Heute kommt endlich wieder die Sonne raus, die Temperaturen liegen jedoch weiter um den Gefrierpunkt.«
    »Das ist nicht lustig, Katharina!«
    »Aber interessant!« Sie setzt Kaffee auf, fair trade, Katharina ist ja lernfähig, und lässt uns nicht aus den Augen. Schließlich könnte gleich noch ein Mord passieren.
    Alexander lockert seinen Griff und rückt von mir ab. Offensichtlich will er keine Zeugen dabei haben, wenn er seinem Ärger richtig Luft macht.
    Dankbar nutze ich meine Chance und springe unter die heiße Dusche. Wie angeraten wasche mir die Haare und föhne sie schnell an. Die stechenden Kopfschmerzen bleiben.
    »Das Taxi ist da«, verkündet Alexander, sobald ich angezogen bin.
    Ohne zu murren, akzeptiere ich das für den Weg in die Firma. Ökologisch bedenklich oder nicht. Während der Fahrt schaut mich Alexander immer wieder prüfend von der Seite an. Sobald er das macht, wende ich mich ab, um nicht gleich wieder loszuheulen. Ich bin nicht in Bestform, aber ich habe schon Schlimmeres überstanden.
    Als ich pünktlich in mein Meeting verschwinde, postiert Alexander sich mit einem Stuhl vor der Tür. Als wäre ich eine Gefangene.
    Erst die Arbeit hellt meine Stimmung auf. Wir stellen die Maßnahmenpläne auf, legen die Budgets fest und funktionieren als Team sogar so gut, dass ich ein Lob von Henrikson einheimse. Dann eins von Jefe. Und dann sogar von unserem Berater-Duo Langenscheidt-Kern. Meine Seele lechzt nach Streicheleinheiten, et voilà, hier kommen sie!
    Schade, dass wir schon um sieben fertig sind. Sobald ich das Meeting verlasse, bläst mir wieder ein anderer Wind entgegen. Alexander erwartet mich mit Mantel und Tasche in der Hand. Vor den Augen der anderen Männer löse ich seine schwere Uhr von meinem schmalen Handgelenk und gebe sie ihm zurück. Je schneller wir quitt sind, desto besser.
    Wortlos packt mein Aufpasser mich am Arm und befördert mich in die Tiefgarage zu unserem neuen Wagen. Elektro. Endlich. Aber wenn er glaubt, dass ich ihm dankbar um den Hals falle, dann hat er sich geschnitten. Seinem Blick weiche ich aus und Alexander bleibt stumm, als hätte der Frust den ganzen Tag über in ihm gekocht und ist nun fertig, um serviert zu werden.
    Mir reichts. Ich hätte auch allen Grund beleidigte Leberwurst zu spielen, aber mach ich es? Nein! »Jetzt tu nicht so, als wäre ich an allem Schuld! Ich habe dir gesagt, ich will nicht, dass jemand auf mich aufpasst. Ich brauche auch mal Zeit für mich.«
    Zugegeben, das ist nicht ganz die Diskussion, die wir führen sollten, doch in meinen Augen ein Einstieg. Alexander sieht das anders. Er drückt aufs Gaspedal und ich werde durch die Geschwindigkeit in meinen Rücksitz gedrückt. Links und rechts von uns hupt es wild.
    »Mach nur weiter so! Sind ja deine Punkte in Flensburg.«
    Alexanders Fahrstil wird ruppiger, doch trotz glatter Straßen

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