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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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hält unser Öko-Flitzer die Spur. Angst habe ich nicht. Ich vertraue der Technik, den Airbags, dem Anti-Blockiersystem und dem Bremsassistenten. Zu guter Letzt vertraue ich darauf, dass Alexander nicht lebensmüde ist.
    »Vielleicht solltest du laufen gehen? Zur Entspannung?«, schlage ich vor.
    »Und vielleicht solltest du …« Dann brabbelt Alexander etwas von »Nicht sportlich genug zum Joggen, Yoga kann sie auch nicht, Kampfsport nie im Leben.« Und in all die schlechte Laune hinein meldet sich Roman per Telefon, obwohl es bei ihm tiefste Nacht ist.
    »Hi, Romantic Man!« Ich weiß nicht, wann ich mich zuletzt so gefreut habe, eine vertraute Stimme zu hören. Alexander steigt auf die Bremse, als vor uns noch so ein Irrer wie er unterwegs ist. Der Gurt quetscht mir kurz die Luft ab. Würg. Dafür kassiert Alexander einen Seitenhieb von mir.
    »Hi, Miss Energy!« Ich höre Roman schmunzeln. »Ist Alexander noch bei dir?«
    Wütend starre ich meinen Fahrer an und richte meine Haare. Mein Lächeln verblasst. »Ja, er ist hier, wieso?«
    Roman schweigt. Solange, bis ich schließlich frage, ob er noch da ist.»Mmh«, ist die nachdenkliche Antwort.
    Bei diesem Ferngespräch klingelt die Kasse. Was für eine Geldverschwendung, wenn dann niemand redet! »Roman, warum meldest du dich ständig bei mir? Es ist süß, versteh mich bitte nicht falsch. Aber ich brauche auch meinen Freiraum, weißt du?«
    »Ich frage mich eben, wie es dir geht, Sweetheart.«
    »Jetzt besser«, gestehe ich ungelogen.
    Alexander parkt den Wagen mit einer Vollbremsung, wir steigen aus und plötzlich komme ich in Plauderlaune. »Heute haben wir bei Energy Solutions den gesamten Plan fürs neue Jahr verabschiedet und ich konnte ganz viele meiner Ideen einbringen und das Tollste ist, dass wir vielleicht sogar eine Solarstation im Weltraum bauen! Stell dir das mal vor!« Ich streife meine Schuhe ab und inspiziere den Kühlschrankinhalt, denn davon zu erzählen, wie großartig eigentlich alles ist und Romans Stimme zu hören, bringt meinen Appetit zurück.
    »Isst du mit?«, frage ich Alexander. Gut gelaunt werte ich sein Brummen als Ja und beginne mein Friedensangebot zu köcheln: meine berühmt berüchtigten Veggie-Burger.
    »Das freut mich für dich, Lizzy. Vlad hat hier auch richtig Spaß. Du hattest Recht, China liegt ihm.«
    Und plötzlich reden wir und alles ist wie immer. Ich plappere drauf los, was alles Tolles passiert ist und merke, wie gut es mir tut. Roman berichtet von den Dreharbeiten. Mehrmals müssen wir gleichzeitig losprusten und obwohl ich mich Roman sehr nahe fühle, vermisse ich ihn nicht. Also muss Katharinas Hypnose genau so wirken, wie sie soll. Alles im grünen Bereich.
    Ich wende die Tofu-Masse in der Pfanne. »Duuu? Mein Essen ist gerade fertig geworden. Macht es dir etwas aus, wenn wir spä…«
    »Kein Problem. Verstehe ich, Sweetheart.« Romans Stimme klingt unendlich sanft, dass mir sofort ganz anders wird und ich strahle über beide Ohren. »Aber kann ich nochmal kurz Alexander sprechen?«
    Ich stutze. »Oh, natürlich.« Dann toaste ich die Dinkelbrothälften an, drappiere darauf den Burger, mische Bio-Ketchup, drei Salatblätter, Tomate und eine doppelte Lage Käse dazu. Yummie. »Wir sprechen uns wieder, nicht wahr, Romantic Man?«
    »Natürlich, Miss Energy.« Ich höre Roman am anderen Ende der Welt lächeln. Es ist schon seltsam, wie weit man manchmal voneinander entfernt ist und wie nah man sich dennoch fühlen kann.
    Ich reiche Alexander den Hörer. »Für dich.« Dann decke ich den Tisch ein und streue frische Petersilie über unsere Teller. Wow, ich werde noch zur richtigen Küchenfee! Tim Mälzer sollte sich in Acht nehmen!
    Nur, warum kommt Alexander jetzt nicht? Er telefoniert im Wohnzimmer und ich warte in der Küche. Doch was auch immer beide Männer bereden, das Essen kühlt allmählich ab und ich rücke unruhig das Gedeck einen Millimeter nach links, um es nach einer winzigkleinen Drehung wieder nach rechts zu schieben. Soviel Zeit braucht er doch nicht für seinen Bericht! Ich war artig! So gut wie. Oder klagt er Roman nun sein Leid?
    Neugierig stecke ich meinen Kopf zu Alexander. Er bricht mitten im Satz ab und schaut abwartend zu mir. Ich zeige auf den Alibi-Teller mit seiner Portion und stelle ihn ab. Mein Friedensangebot hat ja großartig funktioniert! Auf welcher Seite würde Katharina wohl nun stehen?
    Wieder in der Küche, schalte ich das Radio an, zünde Teelichter an und esse meinen Teller

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