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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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werden meine Augenlider immer schwerer und meine Hände ziehen langsamere Bahnen auf Alexanders Haut. Mein Kopf lehnt an seiner Schulter, sein Arm ist warm und weich um mich geschlungen und sein Atem streift mein Gesicht.
    Und dann passiert es … ich schlafe ein und träume überglücklich noch einmal von der schönsten Nacht meines Lebens.

- 27 -
     
    Wow, ich grinse über beide Ohren, summe Lieder und mir ist schnuppe, ob mich jemand dabei erwischt. Nur ein Blick in mein Gesicht genügt um zu erkennen, dass ich auf Wolke sieben schwebe.
    »Lass mich raten: Zorro ist Schuld«, meint Katharina, als wir uns am nächsten Tag nachmittags im Tierpark treffen. Sie hat in der MAGAZIN-Zeitung mein Konterfei im Bildhintergrund entdeckt und will mir für dieses Foto die Leviten lesen.
    HOT OR NOT?, lautet der Titel. Tanja ist in ihrem Streichholz-Kostüm abgelichtet. Doch das beschleunigt meinen Puls nicht. Man sieht uns im Hintergrund lachen, Königin Elizabeth und Zorro, genau in dem Moment, als er mir die Augen zuhält. Meine einzige handfeste Erinnerung an den Augenblick, der alles auf den Kopf gestellt hat.
    »Ja, irgendwie ist er Schuld und dann auch nicht.« Er hat zumindest heute darauf verzichtet, seinen Job auszuführen und uns diesen Frauennachmittag gegeben. Natürlich weil er weiß, was ich mit Katharina so dringend besprechen muss.
    »Du solltest Sebastian anrufen.« Meine beste Freundin schaut zwischen mir und dem Bild hin und her. Dann faltet sie das MAGAZIN zusammen und schleift mich zu den Elefanten. Stumm schauen wir zu, wie der Rüssel sich jede Menge Gras schnappt.
    Weil es ziemlich kalt ist, geht es dann quer durch den Park ins Reptilienhaus zum Aufwärmen.
    »Ich denke, Sebastian kann alles Mögliche möglich machen, auch das Unmögliche«, bearbeitet mich Katharina weiter.
    »Kann er, aber worauf willst du hinaus?« Die stickige Luft erschwert es mir, einen klaren Kopf zu behalten.
    »Du brauchst jemanden, der möglichst schnell alle weiteren Bilder, auf denen du mit Zorro zu erkennen bist, verschwinden lässt. Zu dem veröffentlichten Schnappschuss gibt es garantiert noch mehr bisher unveröffentlichte Fotos und so wie ich Roman einschätze, kann er sich die locker besorgen.« Katharina verzieht enttäuscht das Gesicht, weil die Krokodile nur gelangweilt herumliegen.
    Innerhalb der letzten zwei Stunden habe ich meiner besten Freundin mehrfach jedes Detail des Abends gebeichtet, allem voran, dass hinter Zorros Maske ganz sicher Alexander steckte. Dabei strahlen meine Augen verräterisch. Nun zögere ich.
    »Lizzy, was gibt es da noch zu überlegen? Weißt du, was passiert, wenn Roman von der Sache mit Alexander erfährt?« Ich schaue sie groß an. »Dann ist es vorbei mit Mister Right. Willst du das?« Sie rüttelt mich an den Schultern, auf dass ich zu Verstand komme.
    »Ja … nein.« Keine Ahnung, was ich will. Vielleicht einfach noch nicht runter von meiner kuscheligen rosa Wolke und zurück in die raue Realität des Berliner Winters.
    »Nun mach schon, ruf ihn an! Es kann nicht schaden.«
    Damit hat Katharina Recht. Geschlagen melde ich mich bei Sebastian, den steinreichen Spross einer Baubetrügerfamilie, der mit seinen Verbindungen alles Mögliche wahr machen kann, auch das Unmögliche. Ich erkläre nur das Nötigste und trage ihm auf, alle Fotos von Zorro und mir verschwinden zu lassen. Die Momente in meinem Kopf werde ich damit ja nicht los. Wieder lächle ich. Wie ich es vermisst habe, so glücklich zu sein. Alexander hat Recht. Was bringt es, wenn alle anderen happy sind, nur ich nicht?
    Katharina schaut mich nachdenklich an. »Vielleicht können wir den gestrigen Abend unter Unzurechnungsfähigkeit verbuchen? Oder ich habe einen Fehler begangen.« Konzentriert zählt sie die Möglichkeiten an ihren Fingern ab. »Oder du stehst sogar noch unter meiner Hypnose. Dann ist es genau genommen meine Schuld und nicht deine.«
    Irgendwie ist das süß. Ich muss über Katharinas Schlussfolgerung schmunzeln. »Gib dir keine Mühe! Ich weiß, was ich fühle.«
    »Schon möglich. Aber besser, wir machen einen Test.« Sie greift mir ruckzuck an mein Ohrläppchen und sagt: »Niese!«
    »Kathi, was soll das?!«
    »Oh!« Nun werde ich eingehend gemustert und plötzlich drei Takte ernster genommen.
    »Nur oh?!« Mehr fällt ihr nicht dazu ein? Mir ist das eher peinlich. Vor allem, als ein Kind uns nachahmt, »Schni-Schna-Schnappi!« ruft und seine Mutter nun ebenfalls ins Ohr kneift.
    »Also, die letzten

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