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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Linien ziehen, Haut auf Haut.
    Mein Handy vibriert in meiner eingenähten Rocktasche und ich gehe nicht ran. Unwichtig. Bei Zorro vibriert nun ebenfalls ein Handy. Auch er ignoriert den Anruf. Plötzlich unsicher wird mir heiß und kalt zugleich. »Roman?«, stottere ich.
    »Elizabeth!« Ein Schatten huscht über Zorros Gesicht und versetzt meinem Herzen einen kleinen Stich. So sieht das also aus. Seine Lippen lösen sich und seine Nasenflügel beben, als er die Luft einzieht und um Fassung ringt. »Es gibt Momente, da wünsche ich mir, ich wäre dir nie begegnet«, flüstert er kaum hörbar und küsst mich wieder verlangend.
    Wow! Mein schummriger Kopf lehnt an der Wand. Ich schließe meine Augen und grinse überglücklich, so wie sich jeder Mensch immer fühlen sollte. Ob er nun den Grund dafür weiß oder nicht. Außerdem stellt die Art, wie er sich meinen Namen … Elizabeths Namen auf der Zunge zergehen lässt, komische Dinge mit meinem Körper an. Dinge, die mich verwirren. Die nicht zu Roman passen. Und das kann im Umkehrschluss nur eines heißen …
    Ich lasse Zorro nicht los, so wie er mich nicht loslässt. Der kleine Schauer hat sich über meinen Bauch und meinen Busen ausgebreitet und krabbelt in meinen Nacken. Dann ist da nur noch ein allumfassendes Gefühl, intensiver als je zuvor, und ich kann und will es nicht mehr aufhalten. Wenn sein Kuss nicht ausreicht, um die Hypnose zu beenden, dann muss ich selbst aktiv werden. Egal, mit welchen Konsequenzen. Jetzt.
    Et kütt, wie et kütt!
    Ich packe Zorros Gesicht und küsse ihn zurück.
    Autsch!
    Ein Schlag trifft mich. Erschrocken zucke ich zusammen, löse meine Lippen, berge meinen Kopf an Zorros Schulter und finde Halt in seiner Umarmung. Mir ist ganz merkwürdig und ich ahne, warum.
    »Alexander?« Da ist er, der Beweis, dass Katharinas Hypnose tatsächlich die ganze Zeit einwandfrei funktioniert hat. Weil sie jetzt nicht mehr wirkt. Und ich von all meinen verdrängten Gedanken und Gefühlen überfallen werde, mit Pauken und Trompeten. Warum trägt er keine Brille und schaut mich so intensiv mit diesen grünen Augen an? So war es nicht geplant.
    Mir fällt wieder ein, wie anders Roman riecht, exotischer, würziger. Wie verschieden sich sein Körper anfühlt, breitere Schultern, etwas größer, kräftiger, muskulöser. Wie sehr er nur das Beste für mich wünscht und mich auf Händen tragen will, wenn ich ihn lasse. Ein Leben lang. Wie es war, als wir nebeneinander im Bett gelegen und uns geliebt haben.
    Himmel steh mir bei! Katharinas Hypnose ist wohl, was Roman angeht, etwas übers Ziel hinausgeschossen. Jetzt muss ich auch nicht mehr zu ihm fliegen. Ich habe mehr Antworten als mir lieb sind.
    Sehnsucht vermischt sich plötzlich mit Unmut, darüber, dass Roman sich so gravierend in mein Leben eingemischt hat. Mit einem Bodyguard. Und dann ist da Alexander und eine Leidenschaft, die sich so schleichend entwickelt hat, dass ich sie immer noch nicht ganz verstehe und für eine Erfindung halten würde, könnte ich sie jetzt in diesem Augenblick nicht mit beiden Händen berühren.
    »Alles in Ordnung?« Zorro reißt keinen Witz, dafür kennt er mich mittlerweile zu gut. Er wartet einfach ab und streicht mir über den Rücken, bis das Zittern langsam abebbt.
    »Es ist kompliziert«, bringe ich atemlos hervor. Wie soll ich von Katharinas Hypnose erzählen und davon, dass sie alles mehr oder weniger richtig gemacht hat? Nur womit niemand rechnen konnte, ich schon gar nicht, ist, dass nicht Roman mir unter die Haut geht, sondern Zorro hier.
    Ihm gelingt ein Lächeln, als wäre alles nur eine Bagatelle. Doch auch für ihn ist es nicht einfach. So wie ich meinen festen Freund betrogen habe, hat er seinen besten Freund betrogen.
    Stirn an Stirn, Nase an Nase halten wir inne. Doch der Hunger bleibt, statt gestillt zu werden. Was absolut untypisch ist. Auf diesem Gebiet bin ich schließlich Profi.
    Jemand schubst Zorro gegen mich. Sein Körper wird an mich gedrückt und es gefällt mir. Es ist noch voller geworden. Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust, wir glauben an den lieben Gott und haben auch immer Durst schmettert es gerade durch den Raum und lässt mich zu mir kommen. Es ist Fasching und Königin Elizabeth und Zorro dürfen mit gutem Gewissen glücklich und ausgelassen sein.
    »Komm mit, Zorro!«, grinse ich übermütig. Ich entwische kichernd und mache einige Meter gut, bevor er mich zu fassen kriegt. Um uns herum hüpfen Löwen und Bienen, Feen und

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