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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Male hat das echt geklappt.« Wir verdrücken uns schnell ins Schlangenhaus.
    »Du hast zwischendurch die Hypnose überprüft, ohne, dass ich davon etwas wusste!« Wolke sieben hin oder her, am liebsten würde ich sie jetzt erwürgen! »Wann?«
    Katharina räuspert sich unbehaglich. Sie tut so, als würde sie eine gelbe Mamba beobachten. Doch bis auf die abgestreifte Haut gibt es kein schlängelndes Lebenszeichen im Terrarium.
    »Wann, Kathi?! Oder soll ich die Schlangen auf dich hetzen?« Ich werde langsam sauer. Die Kobra drei Glaskästen weiter auch.
    »Beim All you Can Eat. Heimlich, natürlich. Es hat keiner was gemerkt.«
    Dass Katharina an meinem Ohrläppchen herum gefummelt hat? Oh, da wäre ich mir nicht so sicher. »Wann noch?«, setze ich mein Verhör fort.
    »Die Nacht, als erst du und dann Alexander bei mir übernachtet haben. Und bevor du fragst: auch bei unserer Shoppingtour. Ich wollte ja nur sicher gehen, dass alles reibungslos funktioniert.« Wir gehen draußen wieder Luft schnappen und holen uns einen Kaffee. »Wieso liebst du denn nicht Roman? Damit konnte keiner rechnen!«
    Nun hat sie es gesagt. »Ist es damit also tatsächlich Liebe? Keine Verliebtheit, kein Kurzschluss, nicht einfach nur unheimlich starke Anziehungskraft, sondern echt?«
    »Was würde Vlad wohl dazu sagen?«
    Der russische George Clooney ist gerade meine kleinste Sorge. »Er würde das alles mal wieder waaahnsinnig komisch finden.« Ich ziehe eine Fratze, kurz bevor wir das Café betreten.
    Katharina wühlt in ihrer Tasche nach Notizen, während ich mir ein Stück Kuchen bestelle und darauf vertraue, dass der Zucker alle Probleme wie üblich aus der Welt schafft.
    Als Katharina raschelnd wieder alles wegpackt, ohne auch nur einen professionellen Ratschlag erteilt zu haben, schaue ich sie gespannt an. »Was?«
    Sie kichert. »Eigentlich ist alles wie damals in der neunten Klasse.«
    Ich runzle meine Stirn. Das ist schon eine ganze Weile her.
    »Schau nicht so! Das musst du doch noch wissen! Wir dachten jede Woche, wir wären in jemand anderen verliebt und hatten dennoch keine Ahnung, was Liebe wirklich ist«, erklärt sie träumerisch.
    »Willst du mir damit sagen, das ist nur eine Phase? Und wie soll mir das weiterhelfen?« Für gewöhnlich hat diese gute, alte Zeit mehr Fragen aufgeworfen als sie zu beantworten. Und wirklich sagen, was Liebe ist, kann ich immer noch nicht. Ich kenne nur die biochemischen Prozesse, die dabei im Körper ablaufen. Für die Erklärung habe ich in meiner Abiturprüfung Bestnoten erhalten. Aber diesen Wissensvorsprung wird Katharina wohl kaum meinen.
    »Gar nicht. Das ist es ja, Lizzy! Letztlich kann ich dir dieses Mal nicht helfen. Du weißt am besten, was du fühlst.«
    Nervös futtere ich die Kuchenkrümel vom Teller, weil ich ahne, dass meine rosa Seifenblase, in der ich unterwegs bin, gleich platzt.
    »Hast du mit Alexander gesprochen? Empfindet er auch etwas für dich, oder hat er sich nur von Königin Elizabeth verzaubern lassen? Dann ist es wie bei einer Affäre und die ist vorbei.« Nun sind wir auf dem Weg zum Streichelzoo.
    »Keine Ahnung, es war ja auch eine«, gebe ich kleinlaut zu und bringe mich vor einer Ziege in Sicherheit. Könnte aber auch sein, dass ich vor Katharina davonlaufe.
    »Ich denke, ihr hattet keinen Sex?« Katharina krault einen zotteligen Winterpelz, überglücklich, dass das Gehege geöffnet ist.
    Mehrere Mütter stottern ihren Kinder halbherzige Erklärungen vor. Ich schließe meine Augen und versuche auf mein Herz zu hören. »Hatten wir auch nicht«, kommentiere ich die Fakten. Aber gehört zu einer Affäre immer automatisch Sex?, fragt mein Herz. Es hat sich wie eine angefühlt, mein Körper hat so reagiert. Alles hat gebrannt. Ab wann geht man fremd? Ab dem ersten gemeinsamen, verschwörerischen Lächeln? Wir gegen den Rest der Welt. Ab einem geteilten Essen? Was mein ist, ist dein. Ab einem gemütlichen Abend auf dem Sofa?
    »Möchtest du, dass ich dich nochmal hypnotisiere?«
    Mehr fällt Katharina nicht ein? »Besser nicht«, piepse ich und lasse meine Schultern hängen.
    »Du musst mit ihm reden, Lizzy. Es ist nicht nur deine Schuld und damit ist es auch nicht nur deine Entscheidung, was geschehen soll. Alexander hat genauso wie du seinen besten Freund hintergangen. Genau genommen vom ersten Moment an, als ihr euch am Snackautomaten begegnet seid, bis zu …«
    »Da wusste er noch nicht, dass ich ich bin!«
    Katharina lächelt über meinen Einwurf, als

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