Federschwingen
Er teilte Seeres Personal mit, dass Seere aufgebrochen war, dann machte er sich auf den Weg in sein eigenes Anwesen.
Früher, vor etwa dreitausend Jahren, hatte er in einer Felsenhöhle gelebt. Wobei man diesen Begriff leicht missverstehen konnte, diese ‚ Höhle ‘ war mehr ein Höhlensystem gewesen. Danach war er darauf gekommen, dass es wesentlich bequemer war, in einem Turm zu wohnen. Das hatte den Vorteil, dass er selten gestört wurde, der Zugang zu diesem Turm befand sich an dessen Spitze – und keine Treppe führte dort hinauf. Man brauchte also entweder Flügel oder Seeres Fähigkeit der Teleportation, und beides war kein Standard in höllischen Gefilden.
Elegant landete er auf der Spitze seines Turms, öffnete die Falltür und stieg die Wendeltreppe im Inneren hinunter, vorbei an unzähligen Türen. Im Gegensatz zu Seere hatte er keine Diener, er brauchte solchen Schnickschnack nicht. Seere hatte vermutlich auch nur welche, weil sein Stand das von ihm verlangte oder weil er so stinkend faul war, dass es schon peinlich war.
Seine Schritte hallten durch die stillen Gänge und er kam sich auf einmal sehr einsam vor, ein Gefühl, das er in seinem Refugium bisher nie gehabt hatte. Wie schön wäre es jetzt, wenn eine Rapunzel hier auf ihn warten würde, mit langem blonden Haar und weißen Flügeln ... Dantalion schnappte nach Luft, als ihn dieser Gedanke durchzuckte. Nein, das war keine gute Richtung, in die sich seine Fantasien schlugen.
Endlich gelangte er in den großen runden Wohnraum am F uße des Turms. Die Stille, die er sonst so genoss, schien ihn jetzt zu erdrücken. Rasch schaltete er seine Hi-Fi-Anlage ein und behielt den Finger so lange auf der Taste für die Lautstärkenregelung, bis die dicken Grundmauern des Gebäudes unter den harten Bässen erzitterten. Ja, das war wesentlich besser! So konnte er die Einsamkeit seiner Festung nicht mehr hören. Erschöpft ließ er sich auf die riesige Couch fallen und die Flügel matt über die Lehne hängen. Mit einem halb geöffneten Auge blinzelte er zur Uhr. Wie lange war er jetzt hier? War es noch nicht Zeit, zurückzu gehen? Nein, natürlich nicht, er war ja gerade erst angekommen. Er schüttelte den Kopf über sich selbst. Lächerlich, was waren das überhaupt für Anwandlungen, die er gerade hatte? Sonst hatte er seine Aufenthalte mehr oder weniger ausgekostet und seinem Ruf als zügelloser Casanova alle Ehre gemacht. Davon abgesehen , dass er sowieso lieber dauerhaft auf der Erde bleiben würde, verspürte er diesmal gar nicht den Drang, sich auszutoben. Er war müde und matt, in seinem Inneren zog es seltsam, sobald er daran dachte, auszugehen.
Er wusste nur einen Ort, an dem er jetzt gern wäre, oder eine Person, die er sehen wollte ... Wäre Erael jetzt hier, würde er diesen Ort nicht mehr so unschuldig verlassen, wie er ihn betreten hatte. Allein beim Gedanken an Eraels gerötetes Gesicht, seine zögerliche Haltung und seine zarten Hände wurde er hart.
Dantalion seufzte und ließ seine eigenen Hände ziellos über seinen Körper wandern. Er wollte Erael weiter herausfordern, so lange, bis er wieder die Fassung verlor und ihn ebenso hart packte, wie er es letztes Mal getan hatte.
Seine Hand umfasste seinen Schritt mit festem Griff und er keuchte. Wie es wohl wäre, würde Erael ihn dominieren. Oder wenn er diesen wunderschönen Engel unterwerfen würde, bis er ihn anbettelte, mit ihm zu schlafen. Ehe er sich versah , bebte seine Bauchdecke und seine Lenden fühlten sich an, als wollten sie bersten. Dantalions Aufschrei wurde von den kahlen Wänden des Turms zurückgeworfen und hallte als scheinbar endloses Echo in die Höhe. Es dauerte eine Weile, bis er in der Lage war, die Hände von sich zu nehmen. Die Nachwehen eines überwältigenden Höhepunktes wogten wild in seinen Eingeweiden.
Er blickte an sich hinunter und brummte unwillig. Na toll, sein Oberteil war voll mit dicken Spermaklecksen und er entdeckte sogar einige Spritzer in den Spitzen seiner langen Haare. So ein Hammerorgasmus, weil er sich Erael vorgestellt hatte, der darum flehte, von ihm gefickt zu werden? Das war eindeutig nicht normal!
Grummelnd stand er auf und schlurfte ins Bad. In seinem Turm gab es mehrere, doch das Luxuriöseste befand sich auf dieser Ebene. Beim Anblick der freistehenden Glasbadewanne kam ihm unwillkürlich das Bild in den Sinn, wie sich Erael darin rekeln könnte. Prompt regte sich sein Schwanz wieder. Das durfte nicht wahr sein! Mit
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