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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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bis er sich selbst energisch zur Ordnung rief. Genau, so weit kam es noch, dass er Rücksicht darauf nahm, ob sein auserwählter Bettpartner Angst davor hatte, es mit ihm zu treiben! Es war ein Deal gewesen und er würde auf Eraels Hälfte der Abmachung bestehen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit schob Erael das Telefon zu und steckte es in die Hosentasche.
    „Ich bin soweit“, wisperte er. Lüge. Erael war alles andere als bereit. Um das zu erkennen, brauchte Dantalion nicht einmal Telepathie.
    „Fein!“, entgegnete er und hielt Erael die Hand hin. Wie unter Schock griff Erael danach. Seine Hand war klamm, stellte Dantalion innerlich seufzend fest. Nahm er ihn jetzt einfach so mit, würde Erael ihm höchstwahrscheinlich in den nächsten Minuten umkippen.
    Es ist alles in Ordnung , hauchte er beruhigend in Eraels Verstand. Ganz ruhig, Erael. Es wird dir nichts geschehen.
    „Das behauptest du“, erwiderte Erael leise.
    „Das schwöre ich dir.“ Dantalion schaute Erael direkt in die hellen Augen, damit Erael seine Aufrichtigkeit sehen konnte. Ob er ihm allerdings glaubte, war eine andere Sache.
    „Lass uns spazieren gehen.“
    Zu seiner Verwunderung schüttelte Erael den Kopf. „Nein, ich ... ich möchte es gern hinter mir haben.“
    Dantalion schnaubte entnervt. Al s wäre Sex mit ihm die Todesstrafe oder sonst irgendetwas Schreckliches! Eraels Haltung machte ihn wütend. Der schien seinen Fehler zu bemerken, und vermutlich war es nur sein Stolz, der verhinderte, dass er Einspruch erhob. Es war seine Entscheidung gewesen und damit lebte er jetzt, wie es aussah. Sehr ehrenhaft, wirklich . So ehrenhaft, dass Dantalion davon beinahe schlecht wurde. Was stellte sich Erael denn so an? Sie hatten längst wild herumgeknutscht und sich gegenseitig einen runtergeholt. Himmel! Glaubte er vielleicht, Sex wäre in irgendeiner Weise ‚schmutziger‘ als das, was sie bereits getan hatten?
    „Dantalion?“ Eraels Stimme war so leise, dass er sie fast überhört hätte.
    „Was ist denn?“
    Erael räusperte sich und scharrte verlegen mit dem Fuß auf dem Boden, straffte sich dann und hob stolz den Kopf an.
    „Du wolltest in ein Hotel, oder?“ Erael klang kein bisschen unsicher oder gehemmt mehr. Sollte einer diesen Engel verstehen!
    „Ja. Ich glaube kaum, dass wir zu dir oder zu mir können.“
    Erael griff nach seiner Hand und zog ihn eilig mit sich. Als er auf eine schreckliche Absteige hier in der Gegend zusteuerte, hielt Dantalion ihn auf.
    „Das ist wohl nicht dein Ernst! Wir fahren in die Innenstadt. Folge mir!“
    Dantalion zog seinen Mantel aus, sorgte dafür, dass Menschen ihn nicht entdecken konnten, und hob ab. Erael tat es ihm gleich und wirkte ein wenig irritiert, als Dantalion auf dem Dach eines exklusiven Fünf-Sterne-Hotels landete.
    „Aber das ist doch viel zu teuer! Dafür, dass wir nur …“
    Dantalion legte Erael den Zeigefinger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    „Nein. Es ist nicht ‚nur‘, Erael. Das hier ist für uns. Alles andere ist unter meinem Standard. Und ich sehe nicht ei...“
    Er konnte nicht weiter sprechen, Erael hatte seinen Finger zwischen die Lippen genommen und begann, daran zu saugen . Sofort schoss ihm das Blut in den Schwanz und füllte ihn fast vollständig aus. Es war nicht normal, wie stark er auf Erael reagierte.
    Schnell nahm er seine Hand weg und betrat das Gebäude. Sie fuhren bis nach unten in die Lobby, wo Dantalion ihnen ein Zimmer besorgte. Leider war die Präsidentensuite nicht frei, aber ein vergleichbares Appartement war verfügbar. Und einen Billardtisch würden sie wohl nicht brauchen. Kaum hielt er die Schlüsselkarte in der Hand, wandte er sich zu den Aufzügen, von denen einer sie gleich darauf nach oben trug.
    Er spürte Erael neben sich herumzappeln und fragte sich, warum Erael auf einmal so ungeduldig und unruhig war. So langsam gab er auf, Logik im Verhalten des Engels finden zu wollen. Er wusste nicht einmal, was ihm das plötzliche Einverständnis eingebracht hatte, mit ihm hierher zu kommen. Wahrscheinlich musste er es gar nicht verstehen, wichtig war einzig, dass sie hier waren.
    Der Aufzug stoppte mit einem Rucken, lautlos schoben sich die Türen auf und gaben den Blick auf einen mit Marmor verzierten Gang frei. Es dauerte nicht lange, bis Dantalion die Tür zu ihrem Zimmer erreicht und geöffnet hatte. Seine Hände zitterten unmerklich dabei, sein gesamter Körper war angespannt und er fühlte sich, als würde er unter Strom

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