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Federweiße Fluegel

Federweiße Fluegel

Titel: Federweiße Fluegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Trost
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wie gefrorener Schnee auf nackter Haut, noch die letzten Sekunden meines Lebens... Oder war ich schon tot? Aber wenn ich schon tot wäre, wäre dann nicht mein Leben noch mal an mir vorbei gezogen? Oder war mein Leben zu kurz gewesen, um dass ich es hätte noch mal in Einzelheiten sehen können?
    Meine Lungen füllten sich immer mehr mit Wasser. Ich bekam keine Luft mehr, doch auch das war mir sehr egal... Warum sollte ich noch atmen, wenn es keinen Grund mehr zum Atmen gab? Keine Liebe mehr, für die es sich noch lohnte zu leben und zu atmen...
    Ich sank in mich zusammen... Ich schritt immer mehr hinaus, aus dem Reich der Lebenden gen Himmel. Dort wo es mir wirklich besser gehen würde... Wo ich keinen Schmerz mehr empfinden würde...
    Mein Herz schlug immer langsamer, so bald man das überhaupt noch schlagen nennen konnte. Ich hatte das Gefühl, es würde jeden Moment aufhören... Lange würde es dem nicht mehr Stand halten, was ich hier gerade erlebte... Meine Lungen bekamen keine Luft mehr und die Kälte ließ mich langsam erfrieren und zog mir die letzte Wärme die ich noch hatte, aus dem Körper...
    Dann, plötzlich... Merkte ich wie ich starb...
     
    Jemand berührte mich... Fühlte sich der Tod etwa so zärtlich an... So leicht... So befreit... Ich war tot, dessen war ich mir sicher... Ich lag, aber wo lag ich... Etwa im Himmel, oder war ich in der Hölle gelandet, weil ich mich umgebracht hatte? Würde man für so etwas wirklich mit der Hölle bestraft werden? Zählten denn die Gründe für eine solche Tat überhaupt nicht? Aber für mich wäre es viel mehr eine Bestrafung gewesen, auf Erden weiter zu leben ohne Brendan... Mit der Hölle könnte ich durchaus leben... Aber hatte ich denn jetzt eine Wahl?
    Hm, seltsam... Jemand sprach mit mir, versuchte jedenfalls
    mit mir zu reden. Doch es war so leise, als ob es Meilen weg wäre...
    >Lissy?< Hörte ich jemanden fragen... Seltsam wussten die in der Hölle etwa schon, wie ich hieß? War ich vielleicht vorgemerkt gewesen?
    >Lissy! Öffne deine Augen, bitte!< Es klang wie ein Befehl... Aber sah dieser Jemand denn nicht dass meine Augen offen waren? Vielleicht sollte er mal seine Augen öffnen. Dann würde er schon sehen dass meine offen waren.
    Keine Reaktion kam von mir...
    Ich wurde geschüttelt. Nicht stark, sondern leicht und behutsam. Als hätte man Angst mich kaputt zu schütteln, als wäre ich aus Glas und würde zerbrechen...
    >Alyssa atme! Komm schon, tu mir das bitte nicht an!< Ich spürte Lippen auf meinen, eiskalte Lippen... Kälter noch als das Meerwasser... Aber eine gewisse Wärme strahlten sie dennoch aus...
    Meine Lungen bekamen Luft... Es drückte in mir...
    Langsam verschwamm der Ort vor meinen Augen an dem ich mich befand... Nein, halt! Ich wollte hier nicht weg, hier wäre ich frei! Lasst mich hier, bitte!
    Die Stimme die meinen Namen rief wurde immer deutlicher und lauter, als ob sie sich genau neben mir befand.
    Ich spürte einen Druck auf meiner Brust und einen schrecklichen Schmerz... Wurde ich etwa gerade ermordet? Sollte der Versuch mich zu töten einem anderen gelingen, statt mir selbst?
    >Alyssa, kannst du mich hören?<
    Der Druck befand sich noch immer in mir. Ich gab seltsame Laute von mir. Wahrscheinlich wären die nicht seltsam gewesen wenn ich richtig hören könnte, wenn nicht alles weh tun würde...
    Ich versuchte meine Augen zu öffnen... Es brannte, als hätte jemand Salz hinein geschüttet...
    Ich sah jemanden, ganz verschwommen... Es war sehr hell um diese Person herum... Wer auch immer es war, hielt meine Hand.
    >Lissy, der Krankenwagen wird gleich hier sein. es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir!< Ich kannte diese Stimme. Sowie ich diese Lippen kannte, die ich eben auf meinen spürte... Sie waren mir vertraut... Ich empfand sie angenehm... Es waren Lippen, die ich einst küsste. Vor langer Zeit...
    Ich hatte Schmerzen... Solche Schmerzen, dass ich noch mehr sterben wollte, als vorhin im Auto... Die Schmerzen wurden mit jeder Sekunde schlimmer. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich schloss die Augen wieder und wünschte mir, erneut zu sterben. Dieses elende und einsame Leben endlich zu verlassen...
     
    >Alyssa? Kannst du mich hören?<
    Wer war das? Wer konnte da mit mir sprechen, wo ich doch tot war? War ich überhaupt tot...?
    >Alyssya, bitte! Öffne deine Augen... Bitte... < Dieser Jemand klang verzweifelt, hatte scheinbar Angst um mich.
    Ich versuchte meine Augen zu öffnen... Ich sah alles ganz verschwommen...

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