Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
Becken. Sie besaß einen verträumten Ausdruck. Exquisite Handarbeit, perfekt für ein Gemälde.
Ricardo drehte Viola um. „Hinter ihrer Sanftheit und Schüchternheit verbergen sich Temperament und so manche Überraschung.“ Sein Blick schlängelte über Viola, drang unter ihre Haut, berührte sie mit Hitze, die ihren Körper entlangkroch. „Ich spüre jede Nuance von dir heute Nacht auf und deine inneren Farben werden erleuchten.“
Der Steinmetz der Lüste nahm sich ihrer gleich an. Halt suchend presste sie den Rücken an ihren Geliebten. Er gewährte ihn ihr und küsste sie beruhigend auf den Scheitel.
Die beiden Maestros schoben sie in ein Badezimmer. John löste die Fesselung.
„Du hast fünf Minuten, um nackt aus dem Badezimmer zu kommen.“
Wenn doch bloß ihre Glieder nicht so zitterten. Die Seife fiel aus ihren bebenden Händen. Ihre Gefühle rasten umher, verhinderten, dass sie einen klaren Gedanken fasste. Sie wickelte eines der flauschigen Handtücher um ihren Körper, dessen Cremeton genau zu der Keramik passte. So wie die orangefarbenen Streifen mit den farbigen Akzenten des Bades.
Schlimmer konnte ihre Bestrafung jetzt auch nicht mehr ausfallen.
Als sie in die Gesichter der Männer sah, wünschte sie, sie wäre nicht so töricht. Johns Wangenmuskel zuckte und beide Maestros wirkten präsenter, bedrohlicher und so verdammt sexy.
„Soeben hat sich deine Strafe erhöht.“ John trat näher, drängte sie an die geschlossene Tür. Mit einem Griff entzog er ihr das Handtuch. Heftig atmend versuchte sie, mit dem Holz zu zerschmelzen. Es sollte verboten werden, so dominant und unglaublich heiß auszusehen. Sie wagte sogar, provozierend in seine Augen zu blicken.
Er zog sie mit einem Ruck von der Tür, hielt sie in starken Armen in Position. Ricardo befestigte den Gürtel und die Handmanschetten. Diesmal fixierte er die Hände hinter ihrem Rücken.
„Sie ist aufsässig. Ich weiß ihr ungebührliches Verhalten zu würdigen. Ihre Schreie werden köstlich sein.“ Ricardo mustere sie eindringlich, lachte, denn sie funkelte ihn frech an.
Johns gebieterischer Gesichtsausdruck war das Letzte, was sie sah, bevor eine breite weiche Augenbinde ihr Sichtfeld verdeckte.
Sie packten ihre Oberarme. Fußbodenheizung wärmte die Fliesen. Ob es eines der Anwesen war, die John renovierte?
Jetzt spürte sie Parkett unter den Fußsohlen. Ihre angespannten Sinne beschleunigten den Herzschlag. Sie hörte Stimmengemurmel und alles in ihr erkaltete. Sie wollten sie nackt, gefesselt und mit verbundenen Augen durch einen Raum, mit wer weiß wie vielen Fremden, führen.
Sie versuchte, ihre Füße auf den Boden zu stemmen. Aber die beiden Maestros zerrten sie unerbittlich weiter.
Die Türklinke wurde hinuntergedrückt. Die Stimmen dröhnten laut in ihren Ohren, ängstigten sie so stark, dass ihr der kalte Schweiß ausbrach.
„John bitte, ich will das nicht. Bitte tue mir das nicht an.“ Sogar sie hörte das Zittern in den Worten und Tränen lauerten hinter ihren Augenlidern.
„Das ist eine angemessene Reaktion auf dein aufsässiges Verhalten. Ich erwarte, dass du schweigst. Falls nicht, knebeln wir dich. Mitleid hast du dir verwirkt.“
Bei ihrem Eintreten ebbte die Lautstärke ab. Alle starrten sie an. Ameisengleich krochen die Blicke ihren Körper entlang. Ihr drehte sich der Magen herum. Wimmernd schnappte sie nach Luft. Wie viele Menschen waren in dem Raum? Der Geräuschpegel nahm zu. Es gelang ihr, einzelne Stimmen und Geräusche auseinanderzuhalten, das Lachen einer Frau, das Stöhnen eines Mannes, Leder, das auf Haut traf.
Fantasien hämmerten in ihrem Kopf. Was, wenn John sie an ein Andreaskreuz band? Ricardo sie zur allgemeinen Belustigung auspeitschte. Sie zwang, einen Orgasmus zu bekommen, während sie ihr zusahen. Abscheu und Panik raubten ihr den Atem, ließen sie fast in Tränen ausbrechen.
Jemand streichelte ihren Busen, folgte ihren bebenden Muskeln bis zu ihrem Bauch. Die Berührung wisperte über ihren Leib. Viola wich zurück, drehte sich zur Seite, so weit es möglich war. John stand hinter ihr, hielt sie, sodass sie hilflos den tastenden Fingern ausgeliefert war.
Kundig glitten sie weiter. John musste gespürt haben, dass sie ihre Pein hinausschreien wollte. Er bedeckte ihren Mund mit einer großen Hand.
„Deine Schiava, John?“ Die weibliche gebieterische Stimme erschreckte sie. „Sie ist ja völlig außer sich. Du solltest sie an das Kreuz binden, damit sie sich unter meiner
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